Gutes Geld für gute Arbeit in den Zeitungsredaktionen

10.11.2017

Und jetzt den Nachwuchs stärken - Startschuss für die Tarifrunde: Die dju in ver.di fordert Gehalts- und Honorarerhöhungen um 4,5 Prozent und eine Mindesterhöhung von 200 Euro

Am 6. November hat die dju-Tarifkommission die Forderungen und Ziele der bevor stehenden Tarifauseinandersetzung für die rund 13.000 Tageszeitungsjournalistinnen und –journalisten aufgestellt. Die Delegierten berichten dasselbe aus der ganzen Republik: Der Druck in den Redaktionen steigt!

Die zunehmende Arbeitsdichte, die immer dünnere Personaldecke und verzahnten technischen Prozesse führen zu immer größerer Arbeitsbelastung, gleichzeitig sollen immer mehr Artikel, Bilder für Print und Beiträge für die Onlineauftritte der Zeitungen produziert werden; selbstverständlich in gewohnter journalistischer Sorgfalt und mit der erwarteten Kreativität. Die Kolleginnen und Kollegen engagieren sich für die Zukunft „ihrer“ Zeitung, für den wirtschaftlichen Erfolg und die Zukunft der Verlagshäuser. Sie erwarten aber auch eine entsprechende Bezahlung! Aber gemessen an den Tarifsteigerungen der Gesamtwirtschaft hinken die Zeitungsredaktionen seit Jahren der Entwicklung hinterher. Deshalb hat die Tarifkommission eine Tarifforderung von 4,5 Prozent mehr Gehalt und Honorare für die arbeitnehmerähnlichen Freien, Pauschalisten und fest angestellten Tageszeitungsredakteurinnen und -redakteure beschlossen.

 

 

Besonders wichtig ist den Mitgliedern der dju-Tarifkommission neben einer angemessenen Erhöhung der Gehälter und Honorare, die Zukunft der Zeitungen auch dadurch zu sichern, dass der schönste Beruf der Welt für den Nachwuchs wieder attraktiver wird. Denn mit großer Sorge blicken die Kolleginnen und Kollegen auf die sinkenden Bewerbungszahlen für Volontariate. Allzu häufig entscheiden sich die frisch gebackenen Absolventinnen und Absolventen eines Volontariats auch gegen eine Karriere in der Tageszeitungsredaktion und für eine besser dotierte Tätigkeit in der Kommunikationsabteilung von Unternehmen oder Verwaltungen. Daher fordert die dju in ver.di auch in dieser Tarifrunde eine Mindesterhöhung von 200 Euro, um die Gehälter der Berufseinsteiger überproportional zu steigern und die journalistische Arbeit damit auch materiell aufzuwerten.

Gesprächsbedarf gibt es auch zum Thema Onliner: Obwohl Dank der tarifpolitischen Initiative der dju in ver.di die Kolleginnen und Kollegen in den Online-Redaktionen zum Geltungsbereich der Tarifverträge gehören, verweigern die Verlage ihnen das tarifvertraglich vereinbarte Geld und die Bedingungen aus dem Manteltarif. Das geschieht meist durch Auslagerung in Tochterunternehmen. Auch diese "Zergliederitis" stellt die Zukunftsfähigkeit der Zeitungen in Frage. Daher müssen der Zusage im Tarifvertrag auch Taten folgen und nicht der Versuch, sich klammheimlich aus der Verantwortung zu stehlen!

Geht es nach der dju in ver.di, dann kann bald über unsere Forderungen verhandelt werden, drei Termine im Dezember haben wir vorgeschlagen. Die Verlegervertreter müssen nur einen davon bestätigen, dann kann es losgehen mit der Tarifrunde 2018: Wir setzen auf eine schnelle Tarifrunde und ein zeitnahes Ergebnis und dafür brauchen wir jedes Mitglied in den Redaktionen!