dju-Tarifinfo: Ein Tarifangebot ohne Tariferhöhungen in 2022

15.12.2021

Zeitungsverleger wollen Nullrunde für 2022, danach 1,2 (ab Dez. 2022) und 1,3 Prozent. Die dju in ver.di fordert 200 Euro Festbetragserhöhung ab Januar 2022, fünf Prozent Honorarsteigerung und eine Corona-Prämie von 500 Euro. Der BDZV bietet 350 Euro Prämie an.

 
Nullrunde für 2022

Das Angebot der Verleger in der zweiten Verhandlungsrunde bleibt weit hinter den Erfordernissen für die Zeitungsjournalist*innen zurück und würde ein drittes Jahr in Folge eine Nullrunde bedeuten. Die letzte Tariferhöhung datierte auf den Mai 2019. Erst 42 Monate später im Dezember 2022 soll es nach dem BDZV-Angebot eine Tariferhöhung von 1,2 Prozent, danach vor Ablauf des Jahres 2023 noch 1,3 Prozent in einer Gesamtlaufzeit bis Ende August 2024 geben. In einer Zeitspanne von über fünf Jahren möchten die Verlegervertreter*innen insgesamt nur 2,5 Prozent Tariferhöhungen zahlen. Gleichzeitig ist bekannt, dass aktuell die Inflationsrate zum Vorjahresmonat bei 5,2 Prozent liegt.

„Der BDZV hat in der Tarifverhandlung von Sicherheit und Perspektive gesprochen, legt dann aber dieses Angebot vor. Sicher ist dabei nur ein klarer Reallohnverlust. Es entspricht in keiner Weise dem von uns geforderten Signal der Wertschätzung für die Arbeit von Zeitungsjournalist*innen in Zeiten von Pandemie, Homeoffice und steigender Arbeitsverdichtung. In allen Bestandteilen ist das Verlegerangebot eine Zumutung für die Kolleginnen und Kollegen.“ So die Bewertung des dju-Verhandlungsführers Matthias von Fintel.

Für die rund 12.000 Tageszeitungsjournalistinnen und –journalisten hat die dju in ver.di eine Festbetragserhöhung für alle Tarifgruppen und Volontär*innen in Höhe von 200 Euro ab Januar 2022 gefordert. Die Honorare für Freie sollen dementsprechend um fünf Prozent erhöht werden, dazu soll eine Corona-Prämie von 500 Euro an jede und jeden Zeitungsjournalistin und –journalisten gezahlt werden. Immerhin dazu hat sich der BDZV in der zweiten Verhandlung grundsätzlich bereit erklärt, allerdings nur in Höhe von 350 Euro und als Ersatz für eine sofortige und nachhaltige Tariferhöhung.

Die Tarifverhandlung wurde auf eine dritte Runde am 24. Januar 2022 vertagt.