VG Wort: Beschluss über Rückverteilung an Autoren gefasst
Notwendige Anpassung des Verteilungsplans fand keine Mehrheit
"Nach langen Diskussionen hat die außerordentliche Mitgliederversammlung der VG Wort am 26. November 2016 mit jeweils klarer Mehrheit in allen Berufsgruppen einen „Korrektur-Verteilungsplan“ für die von den Verlagen zurückgeforderten Ausschüttungen seit 2012 sowie ein anonymisiertes Verfahren zur möglichen Abtretung von Nachforderungsansprüchen seitens der Autoren an Verlage beschlossen. Allerdings fand die notwendige Anpassung des Verteilungsplans an das neue Verwertungsgesellschaftengesetz später keine Mehrheit", schreibt dju-Mitglied Rüdiger Lühr über die Versammlung.
"Notwendig wäre es gewesen, bei der Münchener Versammlung auch Satzung und Verteilungsplan der VG Wort an die Bestimmungen des neuen Verwertungsgesellschaftengesetzes (VGG) anzupassen. Dies sieht das VGG mit Frist bis zum Jahresende 2016 vor. Dies gelang zwar für die Satzung, nicht aber für den Verteilungsplan. Hier wurde vorgeschlagen, dass dieser nach wie vor die alten Verteilungsquoten zwischen Autoren und Verlagen enthält, vorbehaltlich einer neuen Verteilungsregelung, die noch zu beschließen ist. Nach mehr als fünfeinhalb Stunden war die Beteiligung an der Versammlung aber bereits am Abbröckeln, so dass eine Zwei-Drittel-Mehrheit in der Berufsgruppe der Journalisten nicht zustande kam. Welche Konsequenzen dies hat, bleibt zunächst unklar, heißt es in Lührs Artikel auf M Online.
"Der neue Verteilungsplan muss aber bis zur nächsten außerordentlichen Mitgliederversammlung der VG Wort am 18. März 2017 beschlossen werden. Denn sonst könnte die Hauptausschüttung Mitte 2017 nicht erfolgen. Nach Auskunft des VG-Wort-Vorstands wird die Verwertungsgesellschaft 2016 Einnahmen von mindestens 180 Millionen Euro erzielen."
"Keine Zusammenarbeit möglich"
Ulf. J. Froitzheim schreibt über die Versammlung vom 26. November 2016 und die Ablehnung eines Verteilungsplans: "Gerne hätte ich Unrecht behalten und den Optimisten im Vorstand und Verwaltungsrat der VG Wort gegönnt, dass sie richtig lägen mit ihrer freundlichen Einschätzung der Freischreiber als Leute, die zuhören und mit denen man vernünftige, konstruktive Gespräche führen kann." Doch: "Heute Nachmittag hat dieser Verein bewiesen, dass mit ihm keine verlässliche Zusammenarbeit möglich ist."
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