Editorial der M Redakteurin Julia Hoffmann
Haben Sie diesen Sommer auch so sehr geschwitzt? Kein Wunder. Schließlich war der Sommer 2024 der weltweit heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Laut Copernicus-Klimawandeldienst der EU lag die globale Durchschnittstemperatur in den Monaten Juni bis August 0,69 Grad über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020. Danach kamen Regen, Stürme und Fluten. Dieses Phänomen nennt man Klimawandel.
Journalist*innen berichten regelmäßig über Ursachen und Folgen dieser menschengemachten Misere. Doch politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich tut sich zu wenig, um dieses weltweite Problem rasch in den Griff zu bekommen. Schließlich ist es auch alles andere als banal. Denn zahlreiche Krisen verschränken sich beim Klimathema. Wie sollen Medienschaffende das Thema also behandeln, ohne dass die Menschen verängstigt oder abgeschreckt werden (Seite 7)?
Zwar nimmt die Umwelt- und Klimaberichterstattung in den meisten Regionen der Welt zu. Gleichzeitig ringen Journalist*innen aber mit schrumpfenden Redaktionen, der Einschränkung der Pressefreiheit, zu nehmender Fehl- und Desinformation (Seite 10) sowie Einschüchterungsklagen (SLAPPS) und direkten Attacken.
Einer neuen Studie des Internews Earth Journalism Network (EJN) zufolge ist die Bedrohungslage ernst: Etwa vier von 10 Journalist*innen, die über Klimakrisen und Umweltthemen berichten, wurden aufgrund ihrer Arbeit bedroht, wobei 11 Prozent sogar körperlicher Gewalt ausgesetzt waren. Auch Reporter ohne Grenzen zufolge wurden in den vergangenen zehn Jahren weltweit rund 200 Journalist*innen, die über Umwelt berichten, bedroht, physisch angegriffen oder umgebracht wurden.
Welche Ideen und Ansätze es hierzulande gibt (Seite 16) und wie sich auch spielerisch (Seite 20) das Thema Klimawandel betrachten lässt, lesen Sie in dieser M. Die Redaktion wünscht allen Leser*innen eine spannende Lektüre und keinen allzu heißen Herbst.