80 streikende Redakteur_innen aus ostwestfälischen Verlagen machen Druck für ein besseres Tarifangebot der Verleger
Begleitet von Streiks und Aktionen in mehreren Bundesländern geht es am kommenden Montag (12. März) in die dritte Verhandlungsrunde für die rund 13.000 Tageszeitungsjournalistinnen und –journalisten: Bereits heute (9. März) legen diverse Redaktionen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern die Arbeit nieder. Betroffen von den Streiks sind unter anderem die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten, der Schwarzwälder Bote, die Neue Westfälische, die Lippische Landeszeitung sowie die Augsburger Allgemeine: „Diese Streiks sind nur der Anfang! Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Tageszeitungsredaktionen empfinden es als Provokation, dass der Bundesverband Deutscher Tageszeitungsverleger (BDZV) sie mit einem mageren Gehaltsplus von weniger als einem Prozent mehr Geld im Jahr für die nächsten dreißig Monate weiter von der allgemeinen Einkommensentwicklung abspeisen will. Auf die von uns geforderte Attraktivitätsoffensive für den Nachwuchs gehen die Verleger gar nicht ein“, erklärte der Verhandlungsführer der dju in ver.di, Matthias von Fintel.
Die Antwort auf diese Provokation kann nur heißen: Streik und Protest in den Redaktionen! Und das ist nur am Anfang: Am Montag werden die Streiks und Aktionen ausgeweitet. Am Verhandlungsort Stuttgart findet parallel zu den Verhandlungen eine große Streikversammlung mit Streikenden aus Hessen, Bayern und Baden-Württemberg statt. Wir berichten aktuell über alle Entwicklungen auf: https://dju.verdi.de/rein/tarifrunde
und auf twitter unter: #tvtz18 #dju18
„Wir wollen, dass sich die Verleger nun endlich spürbar bewegen! Derzeit erleben unsere Kolleginnen und Kollegen in vielen Redaktionen, dass die Jungen sich Arbeit zu besseren Bedingungen in Pressestellen oder in der Werbung suchen und auch finden – Dass der BDZV das billigend in Kauf nimmt, erzürnt uns!“, so Matthias von Fintel.
Der Druck in den Redaktionen steige wegen der neuen digitalen Ausspielwege und des Arbeitsplatzabbaus der vergangenen Jahre kontinuierlich. Da gebe es viele Stellschrauben, die Bedingungen zu verbessern: „Jetzt aber kommt es aufs Geld an. Eine Erhöhung der Gehälter und Honorare unterhalb des Inflationsausgleichs: Das kommt nicht in die Tüte - Da müssen die Verleger sich bewegen und zwar ordentlich!“, forderte von Fintel.
Die dju in ver.di fordert für fest angestellte und freie Tageszeitungsjournalistinnen und –journalisten ein Plus bei Gehältern und Honoraren von 4,5 Prozent, mindestens aber 200 Euro. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben.
Baden-Württemberg
Redaktionsgesellschaft Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Nachrichten, Cannstatter Zeitung, Stuttgart; Schwarzwälder Bote, Oberndorf; Esslinger Zeitung, Esslingen.
Bayern
Zeitungsverlag Oberbayern, Wolfratshausen; Augsburger Allgemeine, Augsburg.
Nordrhein-Westfalen
Neue Westfälische, Bielefeld; Westfalen-Blatt, Bielefeld; Haller Kreisblatt, Halle/Westfalen; Mindener Tageblatt, Minden; Lippische Landeszeitung, Detmold; Panorama Verlags- und Werbegesellschaft mbH, Bielefeld; Herforder Kreisblatt, Herford; Zeitungsverlag für das Hochstift Paderborn, Paderborn; Die Glocke, Oelde.