22.01.2021
Von Gert Hautsch
Video und Podcast im Aufwind
Nicht alle Medienbranchen leiden unter der Pandemie, manche (z. B. alles was mit Streaming zu tun hat) profitieren sogar davon. Insgesamt sind 2020 große Erschütterungen ausgeblieben, wie ein Zahlenwerk von PricewaterhouseCoopers zeigt. Auch die Werbeeinnahmen sind weniger geschrumpft als zeitweise befürchtet. Derweil sorgen Förderprogramme für digitalen Journalismus, die von der Bundesregierung und Google angeboten werden, für kontroverse Diskussionen.
Bertelsmann mit noch mehr Büchern
Seit dem Sommer 2020 haben sich mehrere große Medienunternehmen (Bauer, VG Passau) von ausländischen Printmärkten zurückgezogen. Bei Bertelsmann hat die Buchbranche dafür gesorgt, dass der Konzern das Geschäftsjahr 2020 wohl ohne größere Probleme überstehen wird. ProSiebenSat.1 gibt sich ebenfalls optimistisch. Bei Springer ist der Abschied von der Börse besiegelt worden. ARD und ZDF müssen auf fest eingeplante Zusatzeinnahmen verzichten. Und DuMont hat offenbar kurz vor der Pleite gestanden.
Von AVG bis ZEIT
Zwischen Oktober und Dezember 2020 sind mindestens 52 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Einige Deals stechen hervor: der Kauf des US-Buchverlags Simon & Schuster durch Bertelsmann, die Komplettübernahme von RTL Belgium durch die RTL Group, die Übernahme der Handelsblatt-Fachmedien durch den Fachverlag Schmidt und der Verkauf von Polska Press durch die Verlagsgruppe Passau. Die Stein’sche Mediengruppe hat Haufe Discovery und Frohberg übernommen.