Quartalsberichte aus der Medienwirtschaft 1/2023

26.04.2023

Branchenübersichten: Keine Lust mehr auf Print - Konzernübersichten: Das Arbeitsplatz-Massaker - Übernahmen, Beteiligungen, Gemeinschaftsunternehmen: Von Audienzz bis Zustellservice Raatz

26.04.2023

Von Gert Hautsch

Branchenübersichten

Keine Lust mehr auf Print

Bei den Pressemedien schrumpfen nicht nur die Auflagen und Werbeerlöse, sie kommen durch stark steigende Kosten zusätzlich unter Druck. Die Politik bleibt untätig, und in den großen Medienhäusern scheint das Interesse an diesem Geschäftsfeld zu schwinden. Ein Teufelskreis. In anderen Branchen ist die Entwicklung 2022 differenzierter verlaufen: Der Buchumsatz ist gestiegen, auch die Musikindustrie und die Kinos freuen sich über wachsende Geschäfte. Onlinewerbung und Videospiele haben leicht zugelegt, das Zeitbudget für die Nutzung audiovisueller Medien ist auf fast zehn Stunden täglich gestiegen.

 

Konzernübersichten

Das Arbeitsplatz-Massaker

Wenn schon, denn schon: Die führenden deutschen Medienkonzerne haben massiven Stellenabbau angekündigt – trotz guter Geschäfte im vergangenen Jahr. Bertelsmann wickelt den ehemaligen Großverlag Gruner+Jahr ab, Axel Springer verlagert den Investitionsschwerpunkt in die USA und legt hierzulande ein Sparprogramm auf, ProSiebenSat.1 arrangiert sich mit Berlusconi und darf eine neue Investorin aus Tschechien begrüßen. Von Springer, Bauer und Funke sind im Bundesanzeiger Geschäftszahlen für 2021 veröffentlicht worden.

 

Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen

Von Audienzz bis Zustellservice Raatz

Zwischen Oktober und Dezember 2022 sind mindestens 24 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Mit Ausnahme der Zehn-Prozent-Beteiligung der tschechischen PPF Group an ProSiebenSat.1 handelte es sich um kleinere Deals. Darin könnte sich widerspiegeln, dass der „Markt“ für Unternehmen aufgrund der krisenhaften Weltlage enger geworden ist.

 
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