"Das Massaker, das am 7. Januar 2015 in den Räumen des französischen Magazins Charlie Hebdo in Paris verübt wurde, ist ein barbarischer Akt der Gewalt gegen Journalisten und die Medienfreiheit", erklärt die Europäische Journalisten-Föderation (EJF). Nach den jüngsten Medienberichten wurden zwölf Menschen bei der Schießerei getötet. Unter ihnen sollen neun Journalisten und zwei Polizisten sein. Mindestens zwei maskierte Bewaffnete sollen demnach das Attentat um 11.30 Uhr im Büro von Charlie Hebdo begangen haben.
Die EJF hat den Angehörigen und Freunden der Opfer ihr tiefstes Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. EJF-Präsident Mogens Blicher Bjerregaard wolle noch am selben oder nächsten Tag nach Paris reisen, um die Opfer zu ehren und Kontakt aufnehmen mit den Journalistengewerkschaften in Frankreich für unterstützende Hilfe an die Familien der Opfer.
Die EJF hat diesen barbarischen Akt der Gewalt gegen Journalisten und Medienfreiheit verurteilt. Die Vereinigung hat die französischen Behörden aufgefordert, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Täter dieses schrecklichen Verbrechen zu bestrafen. "Dies ist nicht nur ein Angriff auf Journalisten, sondern auch ein Angriff auf die Freiheit der Medien. Journalisten stehen heute vor größeren Gefahren und Bedrohungen", sagt Blicher Bjerregaard.
2014 starben 118 Journalisten und Medienschaffende für ihre Arbeit. In Europa wurden neun Journalisten getötet, die meistens von ihnen in der Ukraine.
Angesichts dieser schrecklichen Angriff appelliert die EJF erneut an die nationalen Regierungen, an die Europäische Union und an zwischenstaatliche Organisationen (einschließlich des Europarats und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa - OSZE), ihre Anstrengungen für den Schutz von Journalisten in Europa zu verstärken.
Die französischen Journalistengewerkschaften haben ein Spendenkonto für die Hinterbliebenen der ermordeten Zeichner und Journalisten von "Charlie Hebdo" eingerichtet.
Verwendungszweck: SOLIDARITE CHARLIE HEBDO
Konto IBAN FR76 3006 6106 7100 0103 3550 376
BIC (Swift): CMCIFRPP
Das Attentat auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo ist ein Alarmsignal. Die deutschen Journalisten- und Medienorganisationen rufen dazu auf, die Presse- und Rundfunkfreiheit in Deutschland und weltweit stets aufs Neue zu verteidigen. ARD, dju in verdi, DJV, Freelens, Freischreiber, netzwerk recherche, n-ost, Reporter ohne Grenzen, VDZ, der Verband Cartoonlobby, VPRT, VDZ und ZDF haben dazu eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht:
"Der Anschlag auf die Zeitschrift Charlie Hebdo hat auf grausame Weise in Erinnerung gerufen, dass die Presse- und Rundfunkfreiheit auch in Mitteleuropa kein Thema für wohlfeile Sonntagsreden ist. Sie ist ein Menschenrecht, das jederzeit gefährdet ist und selbst in gefestigten Demokratien ständig neu erkämpft und verteidigt werden muss. Nur wenn Journalisten und Redaktionen frei von Angst und äußeren Zwängen recherchieren, berichten und kommentieren können, ist der ungehinderte Wettstreit der Meinungen möglich, ohne den eine offene, demokratische Gesellschaft nicht denkbar ist."
(Auszug, siehe Pressemitteilung )