Gutes Geld und gute Bedingungen für gute Arbeit – Nicht mehr und nicht weniger wollen wir in der Tarifauseinandersetzung für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure, Freie und Pauschalisten bei Tageszeitungen erreichen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, finden wir. Die im Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) organisierten Verleger sehen das anders. Deswegen weitet die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di vor der neunten Verhandlungsrunde am 26. März ihre Streiks in den Redaktionen sowohl regional als auch in der Intensität spürbar aus.
Mit Streiks in etlichen Bundesländern, die bereits am Mittwoch, dem 19. März, begonnen haben und immer mehr Fahrt aufnehmen, machen wir deutlich: Wir wollen keinen Abschluss, der ein tarifliches Minusgeschäft darstellt. Der BDZV erwartet von den Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen, dass sie die Zeitung, die Medien der Zukunft schaffen - Das wollen wir auch und das wollen wir tarifpolitisch gestalten, zum Beispiel durch die Einbeziehung der Onliner und ausgelagerter Redaktionsgesellschaften in den Geltungsbereich der Tarifverträge, zum Beispiel durch spürbar mehr Geld auch für Freie und Pauschalisten nach Jahren des Reallohnverlusts. Die von den Verlegern geforderten Kürzungen haben mit Gestaltung nur sehr wenig zu tun, deswegen verdient ihr „Tarifwerk Zukunft“ auch viel eher den Namen „Tarifwerk Zumutungen“. Die Verleger wollen es krachen lassen und Kürzungen als Trophäen sammeln, konkret: Geringere Jahresleistungen und Urlaubsgeld und weitere Verschlechterungen der Manteltarif-Regelungen.
Das betrifft uns in den Redaktionen, das spüren die Kolleginnen und Kollegen in der Druckindustrie, denen Miniangebote und dafür auch noch zu lange Laufzeiten für einen Gehaltsabschluss zugemutet werden sollen, das merken die Verlagsangestellten, etwa in Bayern deren Tarifrunde seit April 2013 (!) offen ist. Sie alle sollen zur Kasse gebeten werden. Deswegen stehen wir gemeinsam auf, gehen wir gemeinsam auf die Straße und machen gemeinsam deutlich, in Baden-Württemberg mit unbefristeten Streiks auch über den Verhandlungstag hinaus, und von Bayern und Hessen bis in den Norden sowie im Westen in den Regionen von NRW: Wir sind die Guten! Ein aktueller Slogan der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst, mit denen wir vielerorts gerade gemeinsam streiken, der für uns genauso gilt, diese Überzeugung verbindet uns in unserer Gewerkschaft ver.di.
Mit unseren Streiks haben wir auch nach acht Verhandlungsrunden noch keinen Abschluss erreicht, mit dem wir leben könnten, konnten den Verlegern aber bereits erste „Giftzähne“ ziehen: So beharren sie nicht mehr darauf, Krankheitstage über den Zeitraum der Lohnfortzahlung hinaus durch Abstriche beim Urlaub zu bestrafen. Das zeigt, unsere Streiks zeigen Wirkung und darauf werden wir weiter setzen.
In den nächsten Tagen gilt es: Die Guten treten für guten Journalismus der Zukunft in den Streik! Beteiligt Euch zahlreich und bringt Eure Ideen in die vielfältigen Aktionen landauf, landab ein: Es geht um Eure Interessen, Euer Geld, Eure Zukunft! Beteiligt euch zahlreich und bringt eure Ideen in die vielfältigen Aktionen ein!