High Noon: Am 10. Februar um 12 Uhr fällt der Startschuss für die Tarifrunde der Zeitungsjournalisten, Festangestellte und Freie. Gekündigt sind der Gehalts- und der Freien-Tarifvertrag. Fünf Prozent mehr Geld fordert die dju für die Tageszeitungsredaktionen. Wir wollen die Balance wieder herstellen, eine Balance, die den Wert der Arbeit in den Redaktionen ins richtige Verhältnis zum Geschäft mit den Tageszeitungen setzt. Erfreulicherweise zeigt sich endlich, dass die Gratismentalität im Onlinegeschäft umkehrbar ist und die Vertriebserlöse insgesamt anziehen. Sie steigen schneller als die Tariferhöhungen.
Daran wirken alle mit im Zeitungsverlag. Und da gibt es noch jede Menge zu tun im Zuge des digitalen Umbruchs der Medienlandschaft. Ohne die Arbeit der Journalistinnen und Journalisten wird es nicht gehen, das ist klar. Sie produzieren in der online-Welt rund um die Uhr die Inhalte, mit denen die Verlage ihr Geld ganz wesentlich verdienen. Doch in Redaktionen wurde in der Vergangenheit in wiederholten Wellen gespart. So gibt es immer weniger festangestellte Redakteurinnen und Redakteure und immer schmalere Budgets für Freienhonorare, dafür aber immer mehr Vertriebskanäle, in denen weiterhin steigende Erlöse erzielt werden sollen.
Doch diese Kanäle brauchen guten Stoff, gute Reportagen, kluge Kommentare, wertvolle Analysen und eindrucksvolle Darstellungen komplexer Sachverhalte: Der Wert des Journalismus ist in der Informationsflut der digitalen Medien wichtiger denn je. Diesen Wert wollen wir abbilden und das Verhältnis zwischen den Vertriebserlösen, dem Druck in den Redaktionen und der journalistischen Arbeit wieder ins richtige Verhältnis, in eine größere Balance bringen. Deswegen: fünf Prozent mehr Geld für alle, Feste und Freie, mindestens aber 200 € für den Nachwuchs, den wir brauchen, um Zukunft gestalten zu können!