Der Bundesgerichtshof hat am 21. April 2016 rechtskräftig geurteilt, dass eine pauschale Beteiligung der Verlage an den Einnahmen der VG Wort nicht in Betracht kommt. Die Gelder müssten vielmehr vollständig an die Urheberinnen und Urheber fließen, wenn Verlage keine Rechte zur Wahrnehmung eingebracht haben. Einige Autoren sind daher der Meinung, dass die VG Wort sich zu einer reinen Urhebergesellschaft wandeln sollte, Verleger hätten in ihr nichts mehr zu suchen. DJV und dju in ver.di plädieren dagegen dafür, die VG Wort als gemeinsame Verwertungsgesellschaft von Urhebern und Verlagen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Ohne die Verleger im gemeinsamen Boot müssten sich die Urheberinnen und Urheber alleine mit der Geräteindustrie anlegen, mit schlechten Erfolgsaussichten. Deswegen setzen sich dju in ver.di und DJV für den rechtssicheren Erhalt der Verwertungsgesellschaften ein, damit die zusätzlichen Erlöse für die Kolleginnen und Kollegen auch in Zukunft gesichert sind.
In der Veranstaltung sollen die Funktionsweisen der Verwertungsgesellschaften, ihr Hintergrund und die mögliche künftige Aufstellung auch im Hinblick auf die außerordentliche Mitgliederversammlung am 10. September 2016 in München präsentiert und offene Fragen diskutiert werden.
Rekord bei den Mitgliederanträgen
Noch nie zuvor war das Interesse der Wahrnehmungsberechtigten so groß, Mitglied der VG WORT zu werden, teilt die VG Wort in ihrem Newsletter vom 27. Juli mit. Die Mitgliederversammlung ist das Gremium, das über die grundsätzlichen Fragen der Rechtewahrnehmung durch die VG WORT entscheidet. Seit den Gremiensitzungen Anfang Juni in Berlin wurden 115 Anträge auf Mitgliedschaft gestellt und vom Vorstand der VG WORT angenommen.
Die dju in ver.di hat ihre Mitglieder im dju-Mitgliederbrief Juli 2016 aufgefordert, Mitglied in der VG Wort zu werden oder zumindest rechtzeitig an die Stimmübertragung zu denken, um mehr Einfluss auf die Entscheidung ausüben zu können.
Hier die bisher feststehenden Termine und Orte für die gemeinsamen Infoveranstaltungen:
Derzeit werden weitere Termine abgestimmt und baldmöglichst kommuniziert. Wo Zeit, Ort und Referent als Angaben noch fehlen, wird dies in den Veranstaltungen so schnell wie möglich konkretisiert.
Zum Thema siehe auch den Kommentar von Wolfgang Schimmel in der ver.di-Zeitschrift "Kunst & Kultur" und den Artikel in M Online.
Dazu auch der Bericht vom Termin in Nürnberg.
M Online berichtet über die Diskussion in Berlin.