Einbeziehung der Onliner in den Redakteurstarif ist überfällig
Berlin, 14. März 2013
Die Deutsche Journalistinnen und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert für die rund 14.000 Tageszeitungsredakteurinnen und -redakteure sowie für Freie und Pauschalisten 5,5 % mehr Geld. Auch online-Journalisten sollen künftig nach den Redakteurstarifverträgen bezahlt werden. Das hat die zuständige dju-Tarifkommission am 13. März in Berlin für die zu Ende Juli 2013 kündbaren Tarifabkommen beschlossen.
„Gute Leute verdienen eine gute Bezahlung. Das gilt einmal mehr für eine Branche, die den Beschäftigten immer mehr abverlangt. Sie erbringen eine hohe journalistische Leistung und liefern den Zeitungsleserinnen und -lesern täglich neben aktuellen Informationen wertvolle Analysen des Zeitgeschehens und zwar mittlerweile rund um die Uhr und auf allen Vertriebswegen“, sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.
Diese anspruchsvolle Tätigkeit muss angemessen vergütet werden. In den vergangen zehn Jahren haben sich die Einkommen nur unterdurchschnittlich entwickelt, während die Anforderungen kontinuierlich gestiegen sind: „Es ist nicht die Schuld der Zeitungsmacher, dass die Zeitungsverleger in den vergangenen Jahren notwendige Investitionen in paid content-Modelle nicht getätigt und die Arbeit der Journalisten im Netz verschenkt haben“, machte Werneke deutlich. Die gesamtwirtschaftliche Lage und die der meisten Zeitungsunternehmen ist positiv, so dass effektive Gehaltserhöhungen, die Inflation und Produktivitätsfortschritte abbilden, angebracht sind:
„Da ist ein spürbares Plus drin“, unterstrich Werneke.
Die dju setzt auf ein frühzeitiges Verhandlungsergebnis zu Tariferhöhungen im Sommer und lehnt eine mögliche Verkopplung der Verhandlungen mit anderen Tarifvertragsinhalten ab. Angestrebt wird ein Flächentarifabschluss, der sich als solcher erweist und keine Aufweichungen vorsieht. „Die dju-Tarifkommission hat sich auch klar gegen Vereinbarungen ausgesprochen, die die Gehälter künftiger Berufseinsteiger verschlechtern. Der Kampf um gute Köpfe in Zeitungsredaktionen hat begonnen und kann nur mit konkurrenzfähigen Einkommens- und Arbeitsbedingungen gewonnen werden. Das muss schon in einer verbesserten Ausbildung beginnen“, forderte Werneke.
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