Die IVW in der Krise
Der Trend bei den Brutto-Werbeerlösen zeigt nach unten. Bei den Zeitungen nimmt der Abschied von Print Fahrt auf, gleichzeitig hebt der erste Verlag seine Online-Bezahlschranke auf. Die Buchumsätze sind gestiegen, aber nur wegen höherer Preise. Bei audiovisuellen Medien haben die Umsätze ein Rekordniveau erreicht. Lineares Fernsehen wird immer noch deutlich mehr genutzt als Streaming. Die Filmwirtschaft hat vergeblich auf den „großen Wurf“ bei der Förderung gewartet. Die Anbieter von Internetportalen steigen bei der Reichweitenmessung durch die IVW aus.
MFE greift nach ProSiebenSat.1
Bertelsmann ist erneut vom Bundeskartellamt ausgebremst worden, konnte aber organisch weiter wachsen. Die RTL-Group hat allerdings ihre Jahresprognose gesenkt. Bei ProSiebenSat1 verlieren die Großaktinäre die Geduld; eine Übernahme durch MFE scheint bevorzustehen. Bei Axel Springer sind die Verträge zur Aufspaltung unterschrieben worden. Derweil stehen ARD und ZDF unter dem Dauerbeschuss aus der Politik.
Von Adesso bis Zebralution
Zwischen Oktober und Ende Dezember 2024 sind mindestens 33 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Darunter waren etliche branchenweit bedeutsame Vorgänge: Der Eigentümerwechsel bei Suhrkamp, die Komplettübernahme von IP Österreich durch Bertelsmann, der Verkauf von Gräfe und Unzer durch Ganske und der von Finanzen.net durch Axel Springer.