„Die Standards von Pressefreiheit müssen überall auf der Welt respektiert werden“, erklärte dazu Wolfgang Mayer, der für die dju im geschäftsführenden Vorstand der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF) sitzt. „Der Vorfall in Gaza ist symptomatisch dafür, dass in der ganzen Region des Nahen Ostens das Recht auf Pressefreiheit mehr denn je mit Füßen getreten wird“.
Nach den vorliegenden Informationen handelt es sich bei den geschlossenen Büros um die Redaktionen der Nachrichtenagentur Ma'an und des Fernsehsenders Al-Arabiya. Die dju stellt sich hinter die palästinensische Journalisten-Schwesteroganisation PJS: Diese hatte zuvor auf das Recht von JournalistInnen verwiesen, Informationen unabhängig von politischen Informationen zu sammeln und zu verbreiten und hatte die Politiker dazu aufgerufen, sich nicht in die Arbeit von JournalistInnen einzumischen. Die Machthaber in Gaza warfen Ma'an vor, mit ihren Berichten nicht deren eigene, sondern ägyptische Darstellungen über Ereignisse in der Region zu stützen.
„Auch im Nahen Osten und in Nordafrika müssen sich die Machthaber von der Vorstellung verabschieden, die Medien seien nur dazu da, um ihnen als Propagandainstrumente zu dienen“, so Mayer. Das gelte für Gaza ebenso wie für Ägypten. Die IJF sagte im Frühjahr eine Mission nach Gaza ab, als klar wurde, dass die ausländischen Journalistenvertreter abgefangen und vom Regime zu Propagandazwecken mißbraucht werden sollten. PJS-Vertreter sind in Gaza unerwünscht. „Auch das ist ein Skandal“, so Mayer.