Quartalsberichte aus der Medienwirtschaft 3/2020

22.10.2020

22.10.2020

Branchenübersichten

Buchwelt ohne Messe

Die Absage der Frankfurter Buchmesse steht symptomatisch für die Erschütterungen, die die Pandemie in vielen Medienbranchen bewirkt hat. Aber nicht bei allen: Streamingangebote für Audio und Video erleben einen Umsatzschub, die Onlinewerbung wächst. Dabei hatte es im vergangenen Jahr in den meisten Mediensparten eine positive Entwicklung gegeben. Mehrere Analysen, die jüngst veröffentlicht wurden (Zeitungen, Zeitschriften, Filmproduktion, Buchgeschäft), zeigen das. Was davon für die Zukunft bleiben kann, wird sich zeigen.

 

Konzernübersichten

Friede Springer verschenkt eine Milliarde

Friede Springer hat ihr Erbe auf besondere Weise geregelt: Sie hat einen Großteil ihrer Anteile dem Vorstandschef Mathias Döpfner vermacht. Dass dieser dafür keine Steuern zahlen will und vermutlich auch darf steht beispielhaft für die gesellschaftlichen Zustände hierzulande. Die beiden größten Medienkonzerne, Bertelsmann und ProSiebenSat.1, haben Geschäftszahlen fürs erste Halbjahr 2020 veröffentlicht. Darin widerspiegeln sich die negativen Folgen der Pandemie. Die Erträge aus dem Rundfunkbeitrag für ARD und ZDF haben 2019 auf dem Niveau der vorangegangenen Jahre gelegen. Ob die fällige Anhebung des Beitrags erfolgen kann, ist immer noch politisch umkämpft.

 

Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen

Von Aschendorff bis Zeitfracht

Trotz Corona-Pandemie hat es zwischen Juli und September 2020 mindestens 38 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen im Medienbereich gegeben. Einige Deals stechen hervor: die Übertragung von 19,1 Prozent der Axel-Springer-Anteile auf Mathias Döpfner, der 25-Prozent-Einstieg von Zeitfracht bei Bastei-Lübbe, der Verkauf des Fernsehsenders „Tele 5“ an Discovery oder die Übernahme von „BuzzFeed“ durch Ippen

 
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