Eine Studie zeigt für NRW, was auch darüber hinaus gilt: Die Medienvielfalt nimmt ab, weil Titel zusammengelegt und Redaktionen geschlossen werden. Auf dem Zeitungsmarkt hat 2015 der Konzentrationsgrad erneut zugenommen, der Zeitschriftenmarkt ist ebenfalls hoch konzentriert, das Geschäft mit Fachmedien wächst. Der Buchhandelsumsatz ist 2015 insgesamt leicht geschrumpft, die hundert größten Verlage sind aber gewachsen. Bei den E-Büchern zeigen sich Sättigungsmerkmale. Zum Rundfunkmarkt haben die Landesmedienanstalten Daten geliefert. Die Nachrichtenseiten im Internet haben ihre Reichweite deutlich erhöhen können.
Bertelsmann hat sich eine neue Konzernstruktur verpasst und will „langfristig“ 20 Milliarden Euro umsetzen, die RTL-Gruppe bleibt aber einstweilen die Melkkuh des Konzerns. ProSiebenSat.1 ist schneller gewachsen als Axel Springer und deshalb der zweitgrößte deutsche Medienkonzern geworden. Bei Springer sind die medienfernen Rubrikenangebote der einzige Bereich mit Umsatz- und Gewinnwachstum. Die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) steckt Medienberichten zufolge in finanziellen Schwierigkeiten und kann ihre Kredite nicht bedienen.
Zwischen April und Juni wurden Meldungen zu 55 Übernahmen von oder Beteiligungen an Medienunternehmen sowie zur Gründung von Gemeinschaftsfirmen bekannt. Hervorstechend waren die Übernahme der englischen Radiokette Orion durch Bauer, Springers Verkauf seines Zeitschriftenvertriebs an Gruner+Jahr sowie von Smarthouse Media, außerdem der Verkauf der österreichnischen Verlagsgruppe News durch Gruner+Jahr. Springer hat durch die Übernahme des US-Marktforschers eMarketer seine Position auf den dortigen Märkten gestärkt.