Zeit, dass sich was bewegt!

04.10.2013

Zeichen setzen vor der dritten Verhandlungsrunde für mehr Geld und die Sicherung von Tarifrechten

Zwei Verhandlungsrunden haben die Vertreter der Zeitungsverleger im Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Gewerkschaften dju in ver.di und DJV schon miteinander absolviert. Doch außer einem für die betriebliche Praxis vollkommen ungeeigneten „Kaufkraft-Modell“ zur Differenzierung von Tariferhöhungen hat der BDZV noch keine Bewegung gezeigt. Die Kolleginnen und Kollegen in den Zeitungsredaktionen erwarten für die dritte Verhandlungsrunde am 9. Oktober  deutliche Fortschritte und verleihen dieser Erwartung mit ersten Aktionen nun Ausdruck. Sie machen deutlich: Der BDZV muss Angebote zu Tariferhöhungen machen und konkret erklären, welche Vorstellungen für den Neuabschluss der Tarifverträge die Zeitungsverleger haben!

In der letzten Tarifrunde hat es fast ein Jahr gedauert, bis der Verlegerverband überhaupt Bereitschaft zu konstruktiven Verhandlungen gezeigt hat. Das Ergebnis mit einem unveränderten Manteltarifvertrag und Tariferhöhungen um 1,5 % sowie zwei Einmalzahlungen von je 200 Euro war nur möglich, weil  von Juni bis August 2011 in der Spitze bis zu 2000 Redaktionsbeschäftigte zusammen mit freien Journalistinnen und Journalisten für dieses Ergebnis und gegen Verschlechterungen für Neueingestellte gekämpft haben. Eine solche Entwicklung wollte der Verlegerverband in dieser Tarifrunde eigentlich vermeiden. Doch zwei Monate nach Auslaufen des Gehaltstarifvertrages und des Honorartarifvertrages für Freie liegen noch nicht einmal Angebote für Tariferhöhungen vor und werden vom BDZV stattdessen nur Vorbedingungen in den Raum gestellt. So sollen die Kolleginnen und Kollegen, die für bundesweit erscheinende Tageszeitungen arbeiten oder für solche, die in Regionen mit unterdurchschnittlicher Kaufkraft erscheinen, auf unabsehbare Zeit von einer möglichen Tarifentwicklung abgehängt werden, sprich, überhaupt nicht mehr Geld bekommen. Und der BDZV hat für den 9. Oktober angekündigt, ein „Tarifwerk der Zukunft“ vorzulegen. Es steht zu befürchten, dass der BDZV damit eher zurück in die Vergangenheit der Tarifentwicklung möchte. Dagegen und für zügige spürbare Tariferhöhungen setzen wir vor dem 9. Oktober erste, entschlossene Zeichen!