Die Internationale Journalistenföderation IJF bittet heute, am 21. Oktober 2016, in einer besonderen Aktion um Unterstützung für die Journalistinnen und Journalisten in der Türkei und ihre Mitgliedsgewerkschaften TGS, PJA und TGC [Journalists’ union of Turkey (TGS), the Progressive Journalists’ Association (PJA) and the Association of journalists of Turkey (TGC).
Zur Zeit sind über 90 Journalistinnen und Journalisten im Gefängnis, andere sind zumindest angeklagt. Und 130 Medien wurden seit dem versuchten Staatsstreich in der Türkei Mitte Juli mundtot gemacht.
Die heutige Aktion ist Teil der Kampagne der IJF und der Europäischen Journalistenföderation EJF "Freiheit für den Journalismus in der Türkei", die beide Organisationen bereits seit 2010 führen.
Wolke der Angst
Das ist nicht die erste Petition für die Pressefreiheit in der Türkei, wohl leider auch nicht die letzte. Ende August hatten wir zur Petition "Freeewordsturkey" aufgerufen, für die auch Can Dündar, der ehemalige Chefredakteur der türkischen Tageszeitung "Cumhuriyet", wegen der Verhaftungen und Medienschließungen weiter um Unterstützung bittet: "Das hat die Türkei zu dem größten Gefängnis für Journalisten und Schriftsteller gemacht. Was aber vielleicht noch schwerer wiegt, ist die Wolke der Angst, die über dem Land schwebt. Intellektuelle, Journalisten und Schriftsteller leben in einer Atmosphäre der Angst. Sie trauen sich nicht, etwas gegen die Regierung zu sagen oder zu tun. Deswegen müssen wir für die Freiheit der Medien in der Türkei kämpfen, für unsere Rechte kämpfen und aufstehen: etwas sagen, etwas schreiben, etwas tun."