Ver.di-Pressegespräch zur Situation der Journalisten im Iran
Groß war das Interesse an dem Pressegespräch, das ver.di und „Reporter ohne Grenzen“ am 17. April im ver.di-Haus in Berlin mit vier Journalisten aus dem Iran organisiert hatten. Alle vier, der Journalist Ehsan Mehrabi, der für „Reporter ohne Grenzen“ tätige Reza Moini, der Chef der verbotenen Journalistengewerkschaft Ali Mazrooei und der für die Deutsche Welle arbeitende Ehsan Norouzi, leben heute im Exil, haben Unterdrückung, Bespitzelung und teilweise sogar Haft hinter sich. Sie berichteten, dass im Vorfeld der nächsten Präsidentenwahlen am 14. Juni das Regime im Iran die Daumenschrauben gegen Journalisten weiter anzieht und die Medien noch stärker zu manipulieren versucht. Journalisten werden nicht nur verhaftet, sondern auch in ihrem privaten und beruflichen Umfeld als Drogendealer et cetera diskreditiert, damit ihre Reputation auch nach einer Entlassung zerstört bleibt. Gerade im Januar habe es erst wieder eine Welle von Verhaftungen unter Journalisten gegeben.
Viele Journalisten hätten daher bereits ihren Beruf aufgegeben, erklärte Mazrooei. Zwar versuche das iranische Regime, sogar das Internet in einer ihm genehmen „persischen“ Fassung zu beherrschen, doch Moini zeigte sich überzeugt, dass die Islamische Republik die Pressefreiheit auf Dauer nicht verhindern könne.
sus
Mehr zum Thema in der nächsten Ausgabe von „M – Menschen Machen Medien“.