
... da gründeten Willy Brandt, Heinz Kühn, Jakob Kaiser, Ernst Lemmer, Fritz Sänger, August Enderle und viele weitere die gewerkschaftliche Journalistenorganisation im Deutschen Gewerkschaftsbund DGB als Berufsgruppe der IG Druck und Papier. August Enderle wurde ihr erster Vorsitzender.
Grundgedanke der Gründungsmitglieder: Alle, die mit der Herstellung einer Zeitung beschäftigt sind, gehören in eine Gewerkschaft.
Inzwischen haben wir als Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union dju die Feier zum 70jährigen Bestehen im April 2021 mit zahlreichen Glückwünschen per Mail und Twitter hinter uns und sind bei der Bundesfachgruppenkonferenz im Februar 2023 ein Teil der Fachgruppe "Medien, Journalismus und Film" in ver.di geworden.
Ein Rückblick auf die Geschichte der dju in ver.di in mehreren Etappen und mit Stimmen zum 70. Geburtstag 2021 von aktuellen Bundesvorstandsmitgliedern.
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion hat in ihrer 70-jährigen Geschichte die Tarifpolitik im Journalismus in Deutschland maßgeblich geprägt und gestaltet. Darauf können wir zurecht stolz sein. In Zukunft werden wir dafür sorgen müssen, für gute Arbeitsbedingungen und mehr Chancengleichheit für alle in einem zunehmend digitaler werdenden Journalismus zu sorgen. Wichtig bleibt auch unser Einsatz für Demokratie, Pressefreiheit und unsere Liebe für guten Journalismus.
Tina Groll
dju-Bundesvorsitzende
5.v.l.
Die dju ist seit Jahr die treibende Kraft in der Tarifpolitik für Journalistinnen und Journalisten. Wir organisieren Solidarität zwischen festangestellten und freiberuflichen Journalist*innen, ohne dabei die Interessen der anderen Beschäftigten der Medienbranche aus den Augen zu verlieren.
Wir gehören zudem zu den maßgeblichen Akteuren in unserer Gesellschaft, wenn es um die Verteidigung von Demokratie und Pressefreiheit geht, in Deutschland, aber auch weltweit.
Und nicht zuletzt sind wir eine Organisation, in der sich viele großartige Kolleginnen und Kolleginnen ehren- und hauptamtlich engagieren.
Peter Freitag
1. Stellv. Vorsitzender
4.v.l.
Ein besonderer Erfolg der dju sind die gemeinsamen Vergütungsregeln für Freie an Tageszeitungen. Sie sind auch eine der wichtigsten Aufgaben: Wir müssen solche Regeln auch in allen anderen Medienformen durchsetzen und mittlerweile müssen wir leider wieder die Tageszeitungsverleger dazu bringen, sie auch anzuerkennen.
Lars Hansen
2. stellv. Vositzender
3.v.l.
"Die Bürgerinnen und Bürger durch Aufklärung und Gedankenaustausch geistig am politischen Geschehen zu interessieren und zu mobilisieren ist eine der Leistungen der Journalistinnen und Journalisten", sagte die frühere Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Professor Dr. Jutta Limbach zum 60. Jubiläum der dju. Dieser Satz gilt noch immer, muss aber angesichts der Veränderungen in der Medienbranche durch die Digitalisierung und im gesellschaftspolitischen Diskurs immer wieder hart erkämpft werden. Die dju mit ihren knapp 17000 Mitgliedern bundesweit übernimmt diese Aufgabe als Teil der Gewerkschaft ver.di. Sie kümmert sich um die berufspolitischen Themen wie Ethik im Beruf, Arbeitsbedingungen, Urheberrechten, Medien- und Pressegesetze, Hilfen für bedrohte Journalistinnen und Journalistinnen und nicht zuletzt mit den Auseinandersetzungen um faire Bezahlungen für Festangestellte und Freie in Print und Online. Es ist ein mühsames Geschäft geworden. Ich bin seit 25 Jahren dju-Mitglied in vielen Funktionen, habe tolle Journalistentage, Streiks und Aktionen erlebt. Dank an unsere frühere Geschäftsführerin Ulrike Maercks-Franzen und unseren ehemaligen dju-Vorsitzenden Ulrich Janßen, der viel zu früh das irdische Leben verlassen musste. Unsere Mitgliedschaft hat sich gewandelt, knapp 6o Prozent sind Freie – oft nicht freiwillig. Ihnen gilt unser besonderes Augenmerk. Die dju muss Plattform und Motor sein, damit sie sich in der dju/ver.di vernetzen, eine stärkere Stimme und Durchsetzungskraft gegenüber ihren Auftraggebern bekommen. Und Mitglied in einer Gewerkschaft wie ver.di zu sein, muss wieder „en vogue“ werden. Dazu müssen wir viele neue Wege und Strategien weiter entwickeln, denn nur als starke Gruppe können wir für alle etwas erreichen.
Renate Gensch
Bundesvorstand
2.v.r.
In der Internationalen Journalist*innen-Föderation und in Europa wissen die Organisationen aus 170 Ländern seit jeher, was sie an uns haben. Konsequentes Eintreten für Presse-Freiheit, faire Arbeitsbedingungen und funktionierende Strukturen, Solidarität mit bedrohten Kolleginnen und Kollegen, innovative Projekte - und Themen wie Gender Balance verlieren wir nicht aus dem Blick.
Joachim Kreibich
im Executive Committee der IFJ
links, mit seinem Vorgänger Wolfgang Mayer, der ihn eingeweiht hat in die anspruchsvolle Arbeit in der Europäischen und Internationalen Journalistenföderation.