Was passiert, wenn das Team nicht mehr mitzieht, konnte die Geschäftsführung des Tagesspiegels beim gestrigen Warnstreik von Verlag und Redaktion feststellen. Mit einer Rumpfmannschaft an Bord reichte es heute lediglich für eine 16-seitige Notausgabe.
Normalerweise erscheint der Tagesspiegel donnerstags mit 32 Seiten. Auch die Tagesspiegel-Homepage war am Warnstreiktag verwaist. Tagesspiegel.de konnte seinen Leserinnen und Lesern lediglich Schubladenbeiträge und Agentur-Nachrichten bieten.
Zur Streikversammlung am Mittag waren hingegen 150 Beschäftigte erschienen. Zum Vergleich: Normalerweise kommen in den jetzigen Pandemie-Zeiten lediglich etwa 50 Beschäftigte zur Arbeit in den Verlag. „Das war ein voller Erfolg der Tagesspiegel-Mannschaft und ein starkes Signal, um die Verhandlungen erfolgreich weiterzuführen“, sagt DJU-Verhandlungsführer Jörg Reichel.
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) in ver.di sowie der Deutsche Journalistenverband (DJV) hatten die Tagesspiegel-Belegschaft für den gestrigen Mittwoch zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Hintergrund ist, dass die Verlagsspitze weder die Gehälter angemessen erhöhen noch wie vereinbart in den kommenden Jahren nach Branchentarifvertrag zahlen will – es sei denn, der Tagesspiegel schriebe schwarze Zahlen. Das tut der Tagesspiegel allerdings seit vielen Jahren nicht mehr.
Die Gewerkschaften erwarten nun von der Geschäftsführung ein verbessertes Angebot. Sollte das nicht kommen, werden die Gewerkschaften weitere Streikmaßnahmen beraten.
Für Rückfragen: Jörg Reichel, Tel.: 0151/ 624 25 560.
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