Morgen Warnstreik beim "Tagesspiegel" in Berlin

Pressemitteilung vom 05.04.2022

Von 0 bis 24 Uhr sind 520 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen

Die Verlagsspitze des Tagesspiegels will weder die Gehälter angemessen erhöhen noch wie vereinbart in den kommenden Jahren nach Branchentarifvertrag zahlen – es sei denn, der Tagesspiegel schriebe schwarze Zahlen. Das tut der Tagesspiegel allerdings bereits seit vielen Jahren nicht mehr. Daher rufen die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) in ver.di sowie der Deutsche Journalistenverband (DJV) morgen zu einem eintägigen Warnstreik auf.

DJU und DJV haben die 520 Beschäftigten des Tagesspiegels für den morgigen Mittwoch, den 6. April, ab 0:00 Uhr zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Am 29. März hatte die  Geschäftsführung des zu Holtzbrinck gehörenden Verlages den Gewerkschaften ein neues Angebot vorgelegt. Danach sollen nur Redakteurinnen und Redakteure mit einem Bruttoverdienst bis 3939 Euro, Verlagsangestellte mit einem Bruttoverdienst bis 3230 Euro sowie Studierende eine Entgelterhöhung bekommen – alle anderen nicht. „Dieses Angebot müssen wir ablehnen, weil es trotz galoppierender Inflation für die Mehrheit der Beschäftigten keine Verbesserungen bringt“, sagt DJU-Verhandlungsführer Jörg Reichel.

Weitere zukünftige Gehaltserhöhungen sowie die zwischen den Sozialpartnern vereinbarte Einführung des Branchentarifvertrages will die Geschäftsführung nun an die Vorbedingung knüpfen, dass der Verlag im Vorjahr „schwarze Zahlen“ geschrieben habe. Wann dies das letzte Mal der Fall war, weiß allerdings selbst beim Tagesspiegel keiner mehr so recht.

„Wir befürchten, dass die schwarze Zahl nie eintrifft, und wollen uns bei der Einführung des Branchentarifvertrages auch nicht der potentiell kreativen Buchführung des Holtzbrinck-Verlages unterwerfen“, sagt Jörg Reichel. „Schlussendlich will der Arbeitgeber damit das unternehmerische Risiko auf die Belegschaft übertragen. Das ist inakzeptabel.“

Daher hat die Tarifkommission beschlossen, den Druck auf den Arbeitgeber sanft zu erhöhen. Sie ruft für morgen alle 520 Beschäftigten des Tagesspiegels zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

Wir laden Sie herzlich ein, mit den Beschäftigten über ihr Anliegen zu sprechen. Eine gute Gelegenheit ist die morgige Warnstreikkundgebung. Sie beginnt um 12:00 Uhr vor dem Verlagsgebäude des Tagesspiegels, Askanischer Platz 3.

Für Rückfragen: Jörg Reichel, Tel.: 0151/ 624 25 560.

 

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