In einem Brief hat sich die Leiterin des Bereichs Medien sowie Geschäftsführerin der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, Cornelia Berger, an den Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert gewandt. „Wir fordern Sie auf, sich für die notwendige Medienvielfalt einzusetzen und das Konzept der Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb so zu überarbeiten, dass eine angemessene Präsenz von Journalistinnen und Journalisten sichergestellt ist. Außerdem muss es nachvollziehbare Akkreditierungsrichtlinien auch während des Sonderspielbetriebs geben“, schreibt Berger darin.
Zwar begrüße man das Konzept zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs grundsätzlich, da es auch den Sportberichterstatterinnen und –berichterstattern ermöglichen werde, nach Wochen des Ausnahmezustands wieder ihrer Arbeit nachgehen zu können. Mit Befremden habe man jedoch zur Kenntnis genommen, dass dieses Konzept für jedes Spiel die Anwesenheit von lediglich 3 Fotograf*innen und 10 Journalist*innen vorsieht - ohne einen Hinweis auf die Kriterien, nach denen entschieden wird, wer zur Berichterstattung im Stadion zugelassen wird.
Journalistinnen und Journalisten analysierten und bewerteten, ordneten Informationen für die Öffentlichkeit ein. „Das geht nur, wenn sie sich vor Ort einen eigenen und ungefilterten Eindruck der Ereignisse machen können. Im Sinne des Publikums und der Fans, die selber nicht anwesend sein können, sondern auf die Berichterstattung über „ihren“ Verein angewiesen sind, sollten dabei möglichst vielfältige Perspektiven auf die Spiele entstehen“, so Berger. „Es muss auch im Interesse der DFL sein, sich nicht Vorwürfen auszusetzen, man würde allzu kritische Journalist*innen benachteiligen und die Corona-Krise stattdessen für die Etablierung von Hofberichterstattung nutzen.