Als schrillendes Alarmsignal bezeichnete die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Deutschlands Platzierung in der heute vorgestellten Rangliste der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF). Das Land hat die schlechteste Punktzahl seit Einführung der aktuellen Methodik im Jahr 2013 eingefahren, die Lage der Pressefreiheit musste von ‚gut‘ auf nur noch ‚zufriedenstellend‘ herabgestuft werden. Als Grund dafür nannte RSF die zahlreichen Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten im Zusammenhang mit den Corona-Demonstrationen.
„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass unsere Demokratie verletzlich ist. Wir brauchen Journalistinnen und Journalisten, die den Finger in diese Wunden legen, die dort hinschauen, wo unsere freie und demokratische Gesellschaft in Frage gestellt wird. Das geht nur, wenn Medienschaffende ungehindert und ohne Angst berichten können“, erklärte die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Monique Hofmann. Die RSF-Analyse müsse ein letzter Weckruf für die politisch Verantwortlichen sein – namentlich die Innen- und Justizministerien auf Länder- sowie auf Bundesebene. „Wir brauchen Konzepte, wie Medienschaffende künftig besser geschützt werden können, Angriffe auf Medien und Journalismus müssen endlich mit der gebotenen Priorität behandelt werden. Denn der Zustand der Pressefreiheit ist ein unmittelbarer Indikator für den Zustand unserer Demokratie“, warnte Hofmann.
Monique Hofmann
Bundesgeschäftsführerin
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten Union dju in ver.di
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