Mehrere Journalist*innen, die mit einer Delegation von Düsseldorf in den Irak unterwegs waren, werden seit heute in Erbil von irakischen Sicherheitsbehörden festgehalten.
„Was wir wissen ist, dass mindestens drei Journalist*innen direkt nach ihrer Ankunft in Erbil festgesetzt wurden. Was wir nicht wissen, ist, wie es ihnen geht, was ihnen vorgeworfen wird, wann sie freikommen und welche Rolle die deutschen Behörden in dieser Angelegenheit spielen,“ sagt Tina Fritsche, Landesgeschäftsführerin der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di. Der Kontakt zu den Pressevertreter*innen sei am Samstag nachmittag stundenlang abgebrochen gewesen.
Die Pressevertreter*innen gehören zu der Gruppe von Parlamentsabgeordneten, Journalist*innen und anderen Teilnehmenden, die am Samstagmorgen als Delegation auf dem Weg zum Friedenskongress in den kurdischen Autonomiegebieten den Flieger nach Erbil besteigen wollte. Ein Teil der Delegation wurde am Samstagmorgen um acht Uhr in Düsseldorf von der Bundespolizei an der Ausreise gehindert, stundenlang festgehalten und verhört - darunter auch die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, Cansu Özdemir. Ein anderer Teil der Gruppe, darunter Journalist*innen auch aus Hamburg, flog wie geplant nach Erbil, wurde jedoch dort von irakischen Sicherheitsbehörden festgesetzt.
Fritsche: „Auch wenn sich die Festsetzung der Delegationsteilnehmenden sowohl in Düsseldorf als auch in Erbil als abgestimmte Aktion der deutschen und irakischen Behörden darstellt, fordern wir die deutsche Bundesregierung und ihre Vertretung in Bagdad dringend auf, umgehend für die Freilassung der Journalisten und Journalistinnen zu sorgen.“
Monique Hofmann
Bundesgeschäftsführerin
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