Die dju in ver.di (Deutsche Journalist*innenunion in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft) wird am 3. Mai, dem internationalen Tag der Pressefreiheit, mit einem Infostand in der Speicherstadt auf die Bedeutung der freien journalistischen Berichterstattung aufmerksam machen. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto "Shaping a future of rights: Freedom of expression as a driver for all other human rights“ (Die Zukunft der Grundrechte gestalten: Die Meinungsfreiheit als Triebkraft aller anderen Menschenrechte“)
Vor Ort sind dju-Vorstandsmitglieder
– nahezu in der Mitte zwischen den Verlagshäusern SPIEGEL, Die ZEIT, Bauer Verlag, Gruner + Jahr/RTL sowie dem Hamburg-Büro des Senders ZDF.
Lars Hansen (angestellter Print-Journalist): „Für viele unserer Kollegen und Kolleginnen ist die Situation weltweit einschränkend bis lebensgefährlich, einfach nur, weil sie ihren Beruf gewissenhaft ausüben, sei es in Kriegsgebieten, in gefährdeten Demokratien, in Diktaturen. Deshalb ist es für uns als in ver.di gewerkschaftlich organisierte Journalistinnen und Journalisten in Deutschland selbstverständlich, unsere Solidarität zu zeigen, nicht nur heute, aber heute ganz besonders.“
Siri Keil (freie Musikjournalistin und Moderatorin): „Es ist alarmierend, dass Deutschland in der Rangliste der Pressefreiheit weiter abgerutscht ist. Im vergangenen Jahr noch auf Platz 13, landete die Bundesrepublik dieses Mal auf Platz 16 - hinter Ländern wie Costa Rica, Jamaika und Liechtenstein. Abgesehen von physischen Übergriffen z.B. bei Demonstrationen müssen Journalistinnen und Journalisten dringend vor gezielten Hasskampagnen online geschützt werden. Es gilt, mit rechtlichen Instrumenten illegale Überwachung von Medienschaffenden und ihren Quellen zu verhindern und strafrechtlich zu verfolgen.“
Bosse Reimann (angestellter Fotoredakteur): „Die freie Berichterstattung und damit die Meinungsbildung sind nicht zuletzt auch hier im Norden bedroht durch unternehmerische Entscheidungen, die die Vielfalt der Medien nach und nach ausdünnen: Medienunternehmen stellen ihren Betrieb ein, zentralisieren Redaktionen oder bauen sie komplett ab, geben bekannte Titel auf, fliehen aus dem Tarif und vernachlässigen die Aufgabe, eine journalistische Laufbahn für den Nachwuchs attraktiver zu machen, zum Beispiel durch gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung.“
Anja Keuchel
ver.di Landesbezirk Hamburg
Besenbinderhof 60
20097 Hamburg