Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di verurteilt das Vorhaben der Agence France Presse (AFP), ihre im Ausland tätigen, freien Fotografinnen und Fotografen künftig nur noch nach Unterzeichnung von Total-Buy-Out-Verträgen beschäftigen zu wollen. „Solche Verträge bedeuten für die Urheberinnen und Urheber den totalen Ausverkauf ihrer Rechte und zerstören damit de facto ihre Existenzgrundlage“, kritisierte dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß das Vorgehen der AFP.
Die AFP unterhält 200 Büros in 150 Ländern. Mit ihren in Frankreich arbeitenden Fotograf_innen hat die Nachrichtenagentur einen Kollektivvertrag abgeschlossen. Den im Ausland arbeitenden Fotojournalist_innen werden hingegen seit Juni Standardverträge vorgelegt, in denen die Unterzeichner_innen jegliche Rechte an ihren Fotos unwiderruflich und auf Dauer an die AFP abtreten. Darin heißt es unter anderem: „Wir … gewähren AFP und seinen Distributoren, Partnern, verbundenen Unternehmen und Kunden … eine weltweite, unwiderrufliche auf Dauer exklusive Lizenz, … frei die Fotos oder Videos zu verwenden“
„Eine solche Vertragspraxis ist nicht nur diskriminierend gegenüber den Fotografinnen und Fotografen, die nicht in Frankreich arbeiten, sondern grundsätzlich inakzeptabel, da sie die Journalist_innen ihrer Autorenrechte beraubt“, stellte Haß klar. Für die dju in ver.di sei diese ausbeuterische Praxis nicht hinnehmbar, daher unterstütze sie die weltweite Online-Kampagne der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF), mit der die AFP aufgefordert wird, die unfairen Verträge für freiberufliche Fotograf_innen zurückzuziehen und unverzüglich zu überarbeiten.
Weitere Informationen zu der Kampagne stehen hier.