Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di reagiert mit Bestürzung auf die Ankündigung zahlreicher Autor*innen, der Frankfurter Buchmesse wegen der Präsenz rechter Verlage fernbleiben zu wollen, und fordert die Messeleitung auf, Rassismus und Menschenfeindlichkeit künftig keine Bühne mehr zu bieten. „Es ist erschreckend, dass Menschen gezwungen sind, sich aus Angst um Leben und Gesundheit von einem so wichtigen gesellschaftlichen Diskursraum zurückzuziehen. Das darf die Buchmesse nicht hinnehmen, die Leitung muss jetzt klar Stellung gegen rechts beziehen“, erklärte die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Monique Hofmann.
Wie er mit Andersdenkenden und Kritiker*innen umzugehen gedenke, habe der rechtsextreme Jungeuropa-Verleger Philip Stein vor einigen Wochen unverhohlen in seinem Podcast angekündigt. Darin fantasierte er, man könne dem Journalisten Andreas Speit den Kopf scheren und ihm das Wort „Deutschland“ in Fraktur ins Gesicht tätowieren, wenn dieser den Stand des Verlags auf der Buchmesse besuchte. Speit ist vor allem für seine Recherchen im rechtsextremen Umfeld bekannt. „Diese verstörenden Gewaltfantasien hätten auch der Messeleitung bekannt sein und zu einem sofortigen Ausschluss des Verlags von der Buchmesse führen müssen“, so Hofmann. Speit sowie der Journalistin Andrea Röpke, die in besagtem Podcast ebenfalls erwähnt worden war, sicherte sie zudem die uneingeschränkte Solidarität der Journalist*innengewerkschaft zu.
Monique Hofmann
Bundesgeschäftsführerin
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten Union dju in ver.di
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