Über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren Richtung Urlaubsgeld für alle, eine Jahresleistung (Weihnachtsgeld) ohne zwei Jahre Anwartschaft, volle Presseversorgung für Redakteurinnen und Redakteure sowie eine Eingruppierung für Studierende in eine der unteren Gehaltsgruppen als Angestellte – dieses Angebot hat der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde skizziert.
Einiges Gutes, aber über die Angleichung der Arbeitszeit auf das tarifliche Niveau von 36 Wochenstunden für die Redakteurinnen und Redakteure sowie 35 Stunden für die Angestellten – oder eine Vergütung der heutigen übertariflichen Wochenarbeitszeit von 4 bzw. 5 Stunden – wollte der Arbeitgeber gar nicht sprechen. Auch andere Punkte wie das 15. Berufsjahr für Redakteurinnen und Redakteure oder die Tarifgehälter für Führungskräfte wurden vom Arbeitgeber zunächst ausgeklammert.
Die Gespräche fanden in einer freundlichen Atmosphäre statt. Wir haben deutlich gemacht, dass die Kompensation der heute unbezahlten übertariflichen Arbeitsleistung der Mitarbeitenden ein zentrales Anliegen unserer Forderung nach gleichen Arbeitsbedingungen und vollem Flächentarif ist. Ohne einen Ausgleich entweder, weil die Mehrarbeit bezahlt wird oder die Wochenarbeitszeit gesenkt wird, bleibt eine Schlechterstellung der meisten Onlinerinnen und Onliner gegenüber der Print-Redaktion bestehen.
Wir haben daher den Arbeitgeber gebeten, eine Berechnung dieser Forderung in Lohnkosten bis zum nächsten Termin vorzunehmen. Die Arbeitgeberseite hat diese Bitte mitgenommen, aber betont, dass sie darüber dennoch nicht verhandeln möchte.
Nun wird die Tarifkommission die Gespräche bewerten und die weiteren Schritte für die zweite Verhandlungsrunde planen. Am 15. Februar gehen die Gespräche mit dem dann Arbeitgeber weiter.
Für die Arbeitgeberseite nahmen Christian Röpke, Monica Sawhney, Jochen Wegner und dem Anwalt Manfred Confurius teil. Die Arbeitnehmerseite wurde vertreten von Jörg Reichel (dju in ver.di) und Michael Rediske (DJV) für die Gewerkschaften sowie Frida Thurm, Beatrice Simmon, Johannes Schneider, Tina Groll, Ludwig Jahnke und Janine Muckermann für die Mitarbeitenden bei ZEIT ONLINE.