dju in ver.di fordert psychologisches Gesundheitsmanagement in Medienunternehmen

Pressemitteilung vom 21.07.2022

„Die Journalismusbranche steht kurz vor einem kollektiven Burnout“, warnt die Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, Tina Groll, anlässlich der Ergebnisse der aktuellen Studie der Otto Brenner Stiftung (OBS) „Arbeitsdruck – Anpassung – Ausstieg. Wie Journalist*innen die Transformation der Medien erleben“ (https://kurzelinks.de/3md0). Die Arbeitgeber*innen fordert sie daher auf, „sich um ein betriebliches Gesundheitsmanagement zu kümmern, und zwar eines, das vor allem die psychische Gesundheit in den Fokus nimmt“.

Die OBS-Studie kommt zu dem Schluss, dass die unter anderem durch den digitalen Wandel und die ökonomische Krise geprägte mediale Transformation zu verstärktem Stress und Zukunftssorgen bei Journalist*innen führe. Insbesondere Jüngere dächten häufiger daran, die Branche zu wechseln. Das Autorenteam sieht als Folge daraus deutliche Hinweise auf psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz mit einem erhöhten Risiko für Erkrankungen wie Burnout.

Es sei verheerend, wenn Journalistinnen und Journalisten ihren Beruf nur noch unter großer psychischer Belastung ausüben können, so Groll. „Wer sich dauerhaft gestresst und nicht wertgeschätzt fühlt, wer ständigen Anfeindungen, Unsicherheit und zu vielen Anforderungen auf einmal ausgesetzt ist, der kann selten einen richtig guten Job machen.“ Gute Arbeitsbedingungen seien jedoch grundlegend für ein funktionierendes Mediensystem, welches wiederum grundlegend sei für die freiheitliche Demokratie. An die Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen appelliert die dju-Bundesvorsitzende zudem, sich zu organisieren und mit Unterstützung ihrer Gewerkschaft den Gesundheitsschutz von den Arbeitgeber*innen einzufordern.

 

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