Der Kölner Wochenspiegel hat vergangene Woche auf seiner Titelseite eine auffällige Anzeige der AfD-Fraktion Köln veröffentlicht. "Es ist absolut unverständlich, dass ein Tochterunternehmen des DuMont Verlagshauses an prominenter Stelle ausgerechnet der AfD ein Forum zur Selbstdarstellung bietet. Die Partei hat ein mehr als zweifelhaftes Verhältnis zur Pressefreiheit und damit zur Arbeitsgrundlage von Journalistinnen und Journalisten", kritisiert Peter Freitag, Mitglied im Vorstand der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Köln-Bonn-Leverkusen.
"Arbeitsmöglichkeiten von Journalisten werden beispielsweise bei AfD-Parteitagen immer wieder beschnitten. Funktionäre und Anhänger der AfD verunglimpfen unsere Kollegen als "Lügenpresse" und nicht selten kommt es sogar zu körperlichen Übergriffen auf Pressevertreter", schildert Freitag. So hätten Vertreter der AfD im Hochtaunuskreis jüngst davon gesprochen, dass man Verlage und Sender stürmen und die Mitarbeiter auf die Straße zerren müsse. Vor diesem Hintergrund sei es nicht hinnehmbar, wenn Verlagen Anzeigenerlöse offenbar wichtiger seien als ein klares Bekenntnis zur Pressefreiheit. "Mit diesem Verhalten fallen die Verlage ausgerechnet jenen in den Rücken, die diese Pressefreiheit in ihren Publikationen verteidigen und die auf eine uneingeschränkte Unterstützung ihrer Arbeit- und Auftraggeber angewiesen sind", sagt Freitag.
Die dju in ver.di Köln-Bonn-Leverkusen fordert die Rheinische Anzeigenblatt GmbH ebenso wie die Tageszeitungen Kölnische Rundschau und Kölner Stadt-Anzeiger auf, in Zukunft auf Geschäfte mit der AfD und anderen rechtspopulistischen Parteien und Gruppierungen zu verzichten.
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