Die Berliner Journalistin Ariane Lauenburg wird seit Monaten bedroht und verleumdet, weil sie in der von der Stiftung Warentest herausgegebenen Verbraucherzeitschrift „Finanztest“ über die Abzocke von Privatanlegern durch Firmen des mehrfach vorbestraften Rainer von Holst berichtet hat. Von Holst hat über Jahre ein Abzockernetz mit immer neuen Firmen aufgebaut, in Deutschland Privatanleger geschädigt und so ein Millionenvermögen ergaunert. Er hat sich in die USA abgesetzt und führt von dort seine betrügerischen Geschäfte fort. Weil Ariane Lauenburg darüber berichtet hat, bekommt sie Morddrohungen. Die Berliner Polizei nimmt diese Drohungen sehr ernst, weil von Holst Helfer in Deutschland hat. Die Polizei hat Lauenburg Verhaltensregeln empfohlen, mit denen sie sich schützen soll.
Neben der Abzocke von Privatanlegern gehört auch die Erpressung von Unternehmen über sein Internetportal „Gerlachreport“ zu von Holsts Einnahmequellen. In reißerischer Manier scheint der „Gerlachreport“ auf den ersten Blick Verbraucher und Anleger vor unseriösen Geldanlagen zu warnen. Er wirft häufig Firmen oder ihren Chefs Betrug, Veruntreuung oder andere Straftaten vor. Die Texte sind voll mit frei erfundenen Behauptungen. Wehren können sich die Firmen kaum, weil Rainer von Holst alias "Gerlachreport-Chefredakteur" Jan Faber kein Impressum mit einer namentlich verantwortlichen Person und einer ladungsfähigen Anschrift angibt. Als Herausgeber wird lediglich eine amerikanische Briefkastenfirma genannt. „Gerlachreport“ läuft über einen Server in den USA. Von Holst bietet den Firmen einen Ausweg, die unliebsamen Berichte aus der Welt zu schaffen: Wenn sie Geld zahlen, werden die negativen Artikel über sie entfernt. Auch darüber hat Ariane Lauenburg berichtet und wird auch deshalb vom „Gerlachreport“ verleumdet. Weil von Holst in Deutschland nicht belangt werden kann, kann sie sich dagegen kaum wehren.
Alfons Paus, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär für die Stiftung Warentest, fordert: „Die gegen von Holst ermittelnden Staatsanwaltschaften in Augsburg und Bamberg müssen ihre Anstrengungen verstärken, um von Holst kriminelles Treiben zu beenden. Dabei müssen sie auch die Möglichkeiten ausschöpfen, die ihnen das Auslieferungsabkommen zwischen Deutschland und den USA an die Hand geben.“ Es könne nicht sein, dass Kriminelle über außerhalb der EU betriebene Internetseiten Journalistinnen und Journalisten verleumden, beleidigen und bedrohen können, so Paus, ohne dass die Strafverfolgungsbehörden effektiv eingreifen. Die Netzpolitik muss Wege finden, Bedrohungen von Journalisten im Internet konsequent zu unterbinden.
Die dju in ver.di Berlin Brandenburg erklärt sich solidarisch mit ihrer Kollegin Ariane Lauenburg!
https://dju-berlinbb.verdi.de/ueber-uns