dju in ver.di kritisiert Berliner Polizeiführung: Mangelnder Wille, Gesetze durchzusetzen und Pressearbeit zu schützen
Bei den Protesten gegen die Corona-Politik kam es am vergangenen Wochenende in Berlin wieder zu zahlreichen Behinderungen der Pressearbeit und Angriffen auf Journalist*innen sowohl von Demonstrationsteilnehmenden und wie auch von Einsatzkräften der Polizei.
Bisher bekannt sind der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Berlin-Brandenburg Übergriffe auf zwei TV Teams (Axel Springer und NDR Zapp Medienmagazin) und auf mindestens zwei Pressefotografen von Teilnehmern der Corona-Proteste. Die Journalisten wurden bei ihrer Arbeit behindert, bedrängt, umzingelt, und antisemitisch beleidigt. Eingesetzte Polizisten griffen am Rande der Proteste drei offensichtlich als Pressefotografen erkennbare Journalisten körperlich an. Darüber hinaus fielen rechte Medienaktivisten der Corona-Proteste durch NS-Vergleiche der Polizei und Hitlergruß im Livestream auf. Außerdem wurden Minderjährige - ohne deren Zustimmung oder der ihrer Eltern – gefilmt und im Internet gezeigt.
Der dju-Landesgeschäftsführer Jörg Reichel war vor Ort und sprach mehrmals mit der Polizei Berlin. „Die Corona-Proteste radikalisieren sich weiter. Die Polizei war teilweise nicht vor Ort und überließ stundenlang dem rechten Mob die Straße, der sich nicht an die Auflagen hielt. Pressearbeit war nicht möglich. Die Übergriffe auf die Journalistinnen und Journalisten sind das Ergebnis von mangelndem politischen Willen der Berliner Polizeiführung, Gesetze gegen Corona-Proteste durchzusetzen und die Pressearbeit zu schützen", kritisierte Reichel.
Für Rückfragen:
Jörg Reichel, Landesgeschäftsführer dju in ver.di Berlin-Brandenburg und ver.di-Gewerkschaftssekretär, Fachbereich 8 Medien, Kunst und Industrie, Mail: joerg.reichel@verdi.de, Tel.: (030) 8866 – 5408, mobil: 0151 / 624 25 560.