In den Tarifverhandlungen für Tageszeitungsredaktionen verweigern die Verleger noch immer ein konkretes Angebot. "Das Rätselraten, über welche Summen wir eigentlich sprechen, hält an", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, nach der vierten Verhandlungsrunde für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen.
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) lasse keinen Zweifel daran, dass das Ziel spürbare Kürzungen seien. Zu dessen Erreichung sähen die BDZV-Vertreter unterschiedliche "Stellschrauben". Am konkretesten seien sie in Bezug auf einzelne Regelungen im Manteltarifvertrag geworden. So solle etwa das Urlaubsgeld, die tarifliche Jahresleistung oder beides zuerst um einen noch nicht bezifferten Wert gekürzt und dann die abgesenkten Beträge dauerhaft eigefroren werden. Einschnitte seien aber auch an anderer Stelle denkbar.
"Auch wenn das Gespräch in sachlicher Atmosphäre verlief, bleibt es leider dabei: Noch immer verweigert der BDZV ein konkretes Angebot für eine Erhöhung der Gehälter und Honorare sowie seine Vorstellung zur Dotierung der von ihm geforderten neuen Gehaltsgruppe. Dabei soll es sich offensichtlich um eine reine Niedriglohngruppe handeln", kritisierte Werneke. Zugleich hielten die Verleger an dem von ihnen geforderten Regionalisierungskonzept fest, durch dessen Umsetzung viele Beschäftigte in den Zeitungsredaktionen auf Jahre hinaus ohne Gehaltserhöhung blieben.
Die Verhandlungen werden am 11. November in Berlin fortgesetzt.
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten- Union (dju) in ver.di fordert für die Tageszeitungs-Redakteurinnen und -Redakteure sowie für Freie und Pauschalisten 5,5 Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Onlinern in den Geltungsbereich der Tarifverträge und eine Modernisierung der Ausbildung für Tageszeitungsredakteurinnen und -redakteure.
Diese Pressinformation beruht auf einer Pressemitteilung der ver.di-Pressestelle.
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