Mit Freude und Erleichterung hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf die angekündigte Entlassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel aus seiner einjährigen Untersuchungshaft in der Türkei reagiert: "Eine unerträgliche Zeit als politische Geisel geht nun zu Ende. Die Entlassung von Yücel war überfällig und offenbar hat der politische Druck endlich gereicht, um seine Freilassung zu erzwingen", stellte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende, Frank Werneke, fest. Die nun vorgelegte Anklageschrift mit einer Forderung nach 18 Jahren Haft bezeichnete Werneke als Beleg dafür, wie es in der Türkei um die Situation demokratischer Grundrechte bestellt sei.
Bei aller Freude dürften jedoch auch die anderen Journalistinnen und Journalisten nicht in Vergessenheit geraten: "Deniz Yücel ist nur einer von mehr 100 Kolleginnen und Kollegen, die weiterhin gegen jede rechtstaatliche Logik in einem Land festgehalten werden, das demokratische Grundrechte wie die Pressefreiheit mit Füßen tritt. Für dieses Grundrecht und für die zu Unrecht Inhaftierten müssen und werden wir uns auch weiter stark machen und erwarten dies auch von den politisch Verantwortlichen", kündigte Werneke an.
Günter Isemeyer
ver.di-Bundesvorstand
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