Nach Charlie Hebdo-Attentat

Pressemitteilung vom 09.01.2015

Nach Charlie-Hebdo Attentat: Anstrengungen zum Schutz der Pressefreiheit im Dialog mit der Gesellschaft und politisch Verantwortlichen verstärken

Unter dem Eindruck des Anschlags auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo hat der Vorsitzende der Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, Ulrich Janßen, an Bundespräsident Joachim Gauck appelliert, im Dialog mit der Gesellschaft und den politisch Verantwortlichen die Anstrengungen zum Schutz der Pressefreiheit zu verstärken.

 „Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen müssen frei entscheiden können, was sie veröffentlichen und dabei sicher arbeiten und leben können. Zum Schutz der Pressefreiheit gehören dabei auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Medien und die politische und gesellschaftliche Akzeptanz der grundgesetzlich geschützten Rechte der Presse. Es ist eine der wesentlichen Aufgaben des Bundespräsidenten, diese Akzeptanz herzustellen und sie gegen Angriffe jeder Art zu verteidigen“, sagte Janßen anlässlich des Neujahresempfangs von Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin.

 Joachim Gauck habe die Bedeutung der Pressefreiheit immer deutlich gemacht: „Aber angesichts der brutalen Anschläge in Paris und der auch hierzulande zunehmenden Diffamierung der Medien, etwa als „Lügenpresse“, bedarf es noch mehr, im Dialog mit der Gesellschaft und den politisch Verantwortlichen, der Bedeutung der Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen das ihr zustehende Gewicht zu verleihen. Wir stehen dafür zur Verfügung und fordern den Bundespräsidenten auf, dieser Herausforderung höchste Priorität zu verleihen“, unterstrich Janßen.

Janßen zeigte sich schockiert über den Mord an zwölf Menschen und sprach den Angehörigen der Opfer und den französischen Kolleginnen und Kollegen sein Beileid und die Solidarität der dju in ver.di aus: „Pressefreiheit ist ein unverzichtbares und unveräußerbares Gut in einer Demokratie,sie zu schützen, ermahnt uns dieser entsetzliche Terrorakt. Es ist nun unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen für journalistische Arbeit es erlauben, dass die Journalistinnen und Journalisten ihre wichtige gesellschaftliche Aufgabe erfüllen können und dabei von einem gesellschaftlichen Grundkonsens getragen werden.“ Die öffentlichen Versammlungen hunderttausender Bürgerinnen und Bürger in Frankreich und auch hierzulande hätten in beeindruckender Weise gezeigt, welche Unterstützung die Opfer vom 7. Januar erfahren. Dies unterstreiche den hohen Stellenwert der Presse für die überwiegende Mehrheit der Gesellschaft: „Gerade weil es auch ein Angriff gegen die demokratischen Freiheitsrechte war, sagen viele ‚je suis Charlie Hebdo‘ und meine Berufskolleginnen und -kollegen machen damit deutlich, dass sie tagtäglich Pressefreiheit  weiter leben und verteidigen werden“, so Janßen.