Streikende fordern bessere Arbeitsbedingungen bei der Ostsee-Zeitung

Pressemitteilung vom 09.04.2018

Sie fordern: Ausdehnung des bisher nur in den westlichen Bundesländern geltenden Tarifvertrages für arbeitnehmerähnliche freie Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen auf Mecklenburg-Vorpommern

Journalisten aus allen Redaktionen der Ostsee-Zeitung sind an diesem Montag in einen ganztägigen Warnstreik getreten, um den Tarifforderungen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) Nachdruck zu verleihen. Neben einer angemessenen Erhöhung der Gehälter und Honorare ist ein zentrales Anliegen der Streikenden, die Bedingungen für sogenannte freie Mitarbeiter zu verbessern. Dazu fordern sie eine Ausdehnung des bisher nur in den westlichen Bundesländern geltenden Tarifvertrages für arbeitnehmerähnliche freie Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen auf Mecklenburg-Vorpommern.

„Als Pauschalisten leisten die Freien einen wichtigen Beitrag, um die Redaktionen unter den ständig steigenden Anforderungen arbeitsfähig zu halten“, so Corinna Pfaff, Landesgeschäftsführerin der DJV in Mecklenburg-Vorpommern. Die wachsende Arbeitsbelastung war ein zentrales Thema der Diskussionen unter den Streikenden. „Es zeigt sich, dass der massive Stellenabbau in der Redaktion durch den Madsack-Konzern aus Hannover, dessen größter Gesellschafter die SPD-Medienholding ddvg ist, überzogen war“, so Dörte Kutzner von ver.di. Damit gewinne die Diskussion um verbindliche Mindestbesetzungsregelungen, wie es sie in anderen Branchen bereits gebe, an Aktualität. Dem Ausstand haben sich auch Redakteure der tariflosen Tochterfirma OIM angeschlossen, die zu deutlich schlechteren Bedingungen – geringeres Gehalt, längere Arbeitszeiten und weniger Urlaub – für die Ostsee-Zeitung arbeiten.

Als Reaktion auf den Umbruch in der Medienlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern haben ver.di, DJV und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bereits im Jahr 2007 die Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern“ ins Leben gerufen. In deren Rahmen fordern sie unter anderem eine Überarbeitung des Landespressegesetzes, um etwa mehr Transparenz über Besitz- und Beteiligungsverhältnisse in den Medienunternehmen zu schaffen. Mehrere tausend Bürger haben die Anliegen der Initiative bereits mit ihrer Unterschrift unterstützt. 

Die Initiative im Internet: www.qualitaet-und-vielfalt-sichern.de