Ein klares Bekenntnis zur Stärke des Verlagshauses Gruner + Jahr fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. „Wir erwarten von einem Medienunternehmen wie Bertelsmann und seinem langjährigen CEO Rabe, das ganze Potenzial eines Verlages und seiner Beschäftigten zu erkennen und Titel und Marken nicht zu verscherbeln,“ macht ver.di-Gewerkschaftssekretärin Tina Fritsche am Tag vor der Versammlung klar, zu der der Bertelsmann-Chef die Belegschaft für Dienstagmorgen an den Baumwall gerufen hat.
„Dass Thomas Rabe sein langes Schweigen früher als gedacht bricht, haben die Beschäftigten mit ihrer starken Mittagspausen-Aktion bewirkt.“ Am 25. Januar hatten mehrere hundert Mitarbeiter*innen des Verlagshauses in Hamburg für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und der Zeitschriftentitel protestiert. „Das Damoklesschwert hängt schon zu lange über den Köpfen, entsprechend groß sind Frust und Wut. Das gilt auch für die vielen Kolleg*innen, die als Freie auf Rechnung journalistische Inhalte für die Zeitschriften liefern. Was immer Manager Rabe am Dienstag früh den Beschäftigten mitzuteilen hat, er weiß nun dies: Sie fordern Klarheit, Sicherheit und Perspektive.“
Von der prekären Situation seien bei Weitem nicht nur Redakteure und Redakteurinnen betroffen, stellt Tina Fritsche klar: „Mehr als die Hälfte der rund 1500 Beschäftigten sind Verlagsangestellte in allen Bereichen eines Medienhauses – vom Papiereinkauf über Herstellung und IT bis hin zu Marketing. Vergessen werden dürfen neben den journalistischen Volontär*innen entsprechend auch nicht die Auszubildenden, die sich auf ein Berufsleben z.B. als Medienkaufleute vorbereiten wollen. Bislang ist nicht bekannt, wie Bertelsmann künftig seine Ausbildungsverantwortung bei Gruner+Jahr erfüllen wird. “
Anja Keuchel
ver.di Landesbezirk Hamburg
Besenbinderhof 60
20097 Hamburg