Auf zahlreichen Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum Tag der Arbeit am 1. Mai haben Rednerinnen und Redner der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di bundesweit über die Tarifauseinandersetzung der Tageszeitungsredaktionen berichtet und breite Solidarität erfahren. Parallel legten auch heute wieder Tageszeitungsjournalistinnen und –journalisten in mehreren Bundesländern die Arbeit nieder: „Unser Tarifkampf geht weiter. Da ist es gut zu erfahren, dass die DGB-Kolleginnen und -Kollegen hinter uns stehen und uns unterstützen. Tageszeitungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Demokratie. Die journalistische Arbeit dafür muss entsprechend bezahlt werden. da wollen wir nicht mehr, aber auch nicht weniger als die Beschäftigten in anderen Branchen der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst und für diese Forderung bekommen wir große Unterstützung“, erklärte die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Cornelia Haß. Neben der Tarifauseinandersetzung um Reallohnsteigerungen für die Tageszeitungsredaktionen spielten auch die anderen Themen der Maikundgebungen bei der Arbeit in den Medienhäusern eine zentrale Rolle: „Wir können uns als Journalistinnen und Journalisten nahtlos einreihen in die Bekämpfung des Missbrauchs von Leiharbeit, Werkverträgen sowie der Zergliederung von Unternehmen zu Zwecken der Tarifflucht und Aushöhlung von Mitbestimmung“, sagte Haß und kritisierte scharf, dass die Verlage der Politik dennoch immer neue Privilegien abtrotzten: „Ob Ausnahmen vom Mindestlohn oder bei der Rentenversicherung für die Zeitungszusteller, Steuererleichterungen oder der unsägliche Tendenzschutz: Die Politik sollte nicht länger vor den Verlegern kuschen, sondern die Förderung der Presse auch abhängig machen von der Einhaltung sozialer Standards“, forderte Haß.
Die dju in ver.di fordert für die rund 12.000 fest angestellten und freien Tageszeitungsjournalistinnen und –journalisten 4,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro mehr für den journalistischen Nachwuchs. Die Verhandlungen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sind nach der fünften Runde unterbrochen, weil die Verlegervertreter noch nicht mal ein Gehaltsplus anbieten, das die Inflation ausgleicht. Seit mehreren Wochen verleihen Redaktionen bundesweit ihren Forderungen mit Streiks Nachdruck.
Monique Hofmann
Bundesgeschäftsführerin
Deutsche Journalistinnen- und Journalisten Union dju in ver.di
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