Ohne Ergebnis ist in Frankfurt/Main die vierte Verhandlungsrunde für die rund 13.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten zu Ende gegangen: "Mit diesen Verlegern ist heute kein Abschluss zu erreichen, der zu einer echten Reallohnerhöhung führt. Das können wir nicht akzeptieren. Unsere bundesweit streikenden Kolleginnen und Kollegen haben uns dazu einen ganz klaren Auftrag gegeben: Es geht in diesen Verhandlungen um spürbar mehr Geld und eine überproportionale Erhöhung und um nichts Anderes. Das haben wir in der heutigen Verhandlung auch sehr klar zum Ausdruck gebracht. Wenn die Vertreter des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sich davon nicht überzeugen lassen, werden die Streikenden die passende Antwort finden", kündigte der Verhandlungsführer der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Matthias von Fintel, an. Die Verhandlungen waren von massiven Warnstreiks begleitet worden. Bundesweit legten über 1.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten die Arbeit nieder.
Die Tageszeitungsverleger hätten sich erneut nur minimal bewegt, kritisierte von Fintel. Sie böten zwar jetzt eine Laufzeit von 24 statt 30 Monaten an und hätten ihr Angebot für eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 1,3 Prozent um drei Monate auf jeweils den 1. Mai 2018 und 2019 vorgezogen, aber auch dies führe aufs Jahr gesehen nur zu 0,86 Prozent mehr Geld. Als Mindesterhöhung für Berufseinsteiger blieben die Verleger bei einem Angebot von 120 Euro. Für die Monate Januar bis April 2018 wurde eine noch nicht bezifferte Einmalzahlung ins Gespräch gebracht: "Das reicht vorne und hinten nicht. Die Verleger müssen verstehen, dass es hier nicht um Almosen oder Kosmetik geht, sondern um eine angemessene Bezahlung des Kernbereichs der Medienhäuser. Das ist und bleibt die journalistische Arbeit", machte von Fintel deutlich.
Die Verhandlungen werden am 25. April voraussichtlich in Berlin fortgesetzt.
Günter Isemeyer
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