Verhandlungsverlauf enttäuschend

Pressemitteilung vom 09.10.2013

Tarifverhandlungen für Tageszeitungsredaktionen ergebnislos vertagt: "Verhandlungsverlauf enttäuschend"

Die angekündigte Modernisierung und damit ein „Tarifwerk der Zukunft“ habe sich in der dritten Verhandlungsrunde für die Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen als Forderung des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) nach massiven Verschlechterungen der Tarifverträge entpuppt, kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke. „Das entspricht nicht unseren Vorstellungen von einem Tarifwerk der Zukunft.“

Der BDZV verlange Abstriche bei der Urlaubsdauer, beim Urlaubsgeld und den Jahressonderzahlungen. Auf eine Stufensteigerung nach Berufsjahren müsse die überwiegende Mehrheit der Redakteurinnen und Redakteure erst mal 15 Jahre warten. „Auch von einer regionalen Differenzierung mit eingefrorenen Gehältern für die meisten Kolleginnen und Kollegen rücken die Verlagsvertreter nicht ab. Wobei auch diesmal der BDZV ein konkretes Angebot für Gehaltserhöhungen verweigert hat“, erklärte Werneke. „Insgesamt ist die Aufstellung der Verleger in dieser Tarifrunde enttäuschend. Abbau statt Zukunft ist die Devise. Von einer auf zeitgemäßes Arbeiten in den Redaktionen ausgerichteten Tarifpolitik erwarte ich, dass sie dem Reallohnverlust der Journalistinnen und Journalisten mit spürbaren Gehaltserhöhungen Rechnung trägt und Online- wie Printredakteuren angemessene Perspektiven in ihrer beruflichen Laufbahn eröffnet.“

Die Verhandlungskommission der dju in ver.di dankte den über 400 Journalistinnen und Journalisten aus Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern, die in den vergangenen Tagen mit Streiks und Protestaktionen ihren Forderungen nach Verhandlungsfortschritten und spürbaren Gehalts- und Honorarerhöhungen Nachdruck verliehen hatten.

Die zuständige Tarifkommission werde nun am 23. Oktober den Verhandlungsstand bewerten und das weitere Vorgehen fest legen. Die Verhandlungen werden am 29. Oktober in Frankfurt und am 11. November in Berlin fortgesetzt.

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten- Union (dju) in ver.di fordert für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen sowie für Freie und Pauschalisten 5,5 Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Onlinern in den Geltungsbereich der Tarifverträge und eine Modernisierung der Ausbildungsbedingungen.

 

Diese Presseinformation beruht auf einer Pressemitteilung der ver.di-Pressestelle.

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