Passauer Neue Presse kauft Donaukurier - ver.di fordert Kartellamt zur Prüfung auf

Pressemitteilung vom 22.11.2016

Gefährliche Pressekonzentration in Bayern

Mit großer Besorgnis nimmt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die geplante Übernahme der in Ingolstadt ansässigen Zeitung „Donaukurier“ durch die Passauer Neue Presse Verlagsgesellschaft (PNP) zur Kenntnis. „Hier wird eine neue, gefährliche Stufe der Pressekonzentration in Bayern eingeleitet“, erklärte dazu Karl-Heinz Kaschel-Arnold von ver.di Bayern.

„Wir befürchten durch diese Konzentration stark schädliche Auswirkungen auf die Meinungsvielfalt in Bayern und fordern deshalb eine dezidierte Überprüfung durch das Bundeskartellamt“, erklärte Kaschel-Arnold. Auch die Politik dürfe die Augen vor solchen Konzentrationsprozessen nicht verschließen, „auch wenn das in diesen Redaktionen vorrangig vertretene Meinungsbild oftmals regierungsnah ist“, so Kaschel-Arnold.

Der Gewerkschafter erwartet negative Auswirkungen des Zusammenschlusses nicht nur auf die Redaktionen, die wohl ausgedünnt und in ihrer Arbeit weiter eingeschränkt würden. „Auch die Beschäftigten in den Druckereien und in der Verwaltung werden bei solchen Prozessen erfahrungsgemäß unter starken Druck geraten“, erklärte Kaschel-Arnold.

Dies gelte umso mehr, als sich die PNP schon seit langem weigere, mit den Gewerkschaften Tarifgespräche zu führen. „Und das noch nicht einmal aus betriebswirtschaftlichen, sondern rein ideologischen Gründen“, kritisierte Kaschel-Arnold.

Die „Kriegskasse“ der PNP war nach den Verkäufen in Tschechien mit Erlösen von etwa 80 Millionen Euro bis auf 250 Millionen Euro angewachsen, schätzt Kaschel-Arnold. Diese Verkäufe seien wohl schon im Hinblick auf den geplanten Zukauf in Ingolstadt über die Bühne gegangen.

 

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