„Auch in der siebten Verhandlungsrunde für die rund 13.000 Tageszeitungsjournalistinnen und –journalisten haben die Verleger nicht die Bereitschaft gezeigt, ein Angebot zu formulieren, das unserer Forderung nach einer echten Reallohnsteigerung entsprochen hätte. Deswegen gibt es für uns noch immer kein zufriedenstellendes Ergebnis“, sagte der Verhandlungsführer der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, Matthias von Fintel nach fünfzehnstündigen Verhandlungen.
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) habe sich zwar für die ersten beiden Laufzeitjahre auf die Gewerkschaften zubewegt und eine Mindesterhöhung von 135 Euro für den journalistischen Nachwuchs, 1,9 Prozent mehr Geld ab dem 1. Mai 2018 sowie eine Einmalzahlung von 500 Euro für 2018 angeboten. Für 2019 sollte es ab Mai eine weitere Erhöhung der Gehälter und Honorare von 2,4 Prozent geben: „Für uns geht es hier um Glaubwürdigkeit und Verantwortung für das Erreichen eines Abschlusses oberhalb der Inflationsrate: Der wird 2020 nur durch eine einfache Einmalzahlung von 600 Euro nicht erreicht. Das ist für eine Laufzeit von 31 Monaten viel zu wenig und dadurch den Kolleginnen und Kollegen nicht vermittelbar. Besonders bitter ist das für die Freien, die ebenfalls nur von einer tabellenwirksamen Erhöhung in vollem Maß profitieren. Wenn es den Verlegern ernst mit einer langfristigen Planungssicherheit wäre, dann hätten sie unser Angebot angenommen, die Gehälter ab Januar 2020 um 2,2 Prozent zu erhöhen und gleich eine Gesamtlaufzeit von 36 Monaten zu vereinbaren: Dauerhaft wirkende Erhöhungen für 2020 lehnt der BDZV aber offenbar entschieden ab“, kritisierte von Fintel.
Die dju in ver.di werde den Verhandlungsstand nun den Mitgliedern, die sich in einer Urabstimmung für unbefristeten Streik ausgesprochen hatten, zur Abstimmung stellen – ausdrücklich ohne Zustimmungsempfehlung.
Monique Hofmann
Bundesgeschäftsführerin
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