Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di hat eine Durchsuchungsaktion in den Redaktionsräumen der Echo-Medien in Darmstadt am Dienstag scharf kritisiert. Laut eigenem Bericht von Echo online hatte die Staatsanwaltschaft die Durchsuchung aller Geschäfts- und Nebenräume der Echo-Zeitungen angeordnet und letztlich die Daten eines Internet-Forennutzers beschlagnahmt. Als "erneut ungeheuerlichen Vorgang", kritisiert das der dju-Vorsitzende Ulrich Janßen. Die Aktion sei "völlig überzogen" gewesen. Janßen verwies auf einen ähnlich gelagerten Fall, der sich vor einem Jahr bei der Augsburger Allgemeinen ereignet und später als rechtswidrig erwiesen hatte.
Heute wie damals hatte sich ein Politiker durch einen Forumsbeitrag beleidigt gefühlt und die Herausgabe des Klarnamens verlangt, was die Redaktion jedoch unter Hinweis auf Informanten- und Leserschutz verweigert hatte. Der fragliche, von der Redaktion selbst als grenzwertig eingestufte Meinungsbeitrag war im Herbst 2013 gepostet und ohnehin schon lange gelöscht worden.
"Die Pressefreiheit und der Schutz von Informanten sind ein wertvolles Gut, das wir nicht gefährden sollten. Eine Hausdurchsuchung ist ein untaugliches Mittel der Auseinandersetzung", mahnt der dju-Vorsitzende Janßen.
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