Als "gute Nachricht" bezeichnet der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke die Klarstellung der Hamburger Ausländerbehörde, dass der Journalist Adil Yigit, anders als zunächst befürchtet, nicht in die Türkei abgeschoben werden soll. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di macht sich seit einem Jahr für einen sicheren Aufenthaltsstatus seines Mitglieds stark: "Wir erwarten, dass Adil Yigit jetzt ein unbefristetes Aufenthaltsrecht in der Bundesrepublik bekommt und hier ungestört seiner journalistischen Arbeit nachgehen kann", erklärte Werneke.
Eine Ausreisepflicht in die Türkei sei weder ihm noch anderen türkischen Kolleginnen und Kollegen zumutbar, da ihnen dort politische Verfolgung, Verhaftung und Gefängnis drohten.
Adil Yigit lebt seit 29 Jahren in Hamburg und hat damit mehr als die Hälfte seines Lebens hier verbracht. Als freiberuflicher Journalist schreibt er unter anderem für die taz und die Zeit sowie für türkische Exil- und Oppositionsmedien. Yigit betreibt das Erdogan-kritische Online-Portal Avrupa Postasi. Er gehört zu den 32 Journalisten, denen beim G20-Gipfel in Hamburg nachträglich die Akkreditierung entzogen wurde und hat wie acht weitere betroffene Journalistinnen und Journalisten eine weiterhin anhängige Klage gegen diesen Entzug erhoben. Der Verdacht, dass der Entzug zumindest in einigen Fällen auf Wunsch der türkischen Regierung geschah, ist bislang nicht ausgeräumt.
Günter Isemeyer
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Tel.: 030/6956-1011 und -1012
Fax: 030/6956-3001
e-mail: pressestelle@verdi.de