Mit einem klaren Appell für mehr Haltung im Journalismus zur Verteidigung demokratischer Werte und bedrohter Journalistinnen und Journalisten hat ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz in Berlin den 33. Journalismustag der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eröffnet. Der Journalismustag im Berliner ver.di-Haus war mit 200 Gästen auch in diesem Jahr wieder ausgebucht.
Angesichts zunehmend polarisierter Debatten und verstärkter Angriffe von rechts auf Journalistinnen und Journalisten, Redaktionen oder den öffentlich-rechtlichen Rundfunk betonte Schmitz: „Wir brauchen im Journalismus mehr Haltung gegen antidemokratische Entwicklungen in der Gesellschaft. Demokratie und Pressefreiheit sind das Fundament einer humanen, solidarischen Gesellschaft. Das gilt es zu verteidigen.“
Begleitet wurde der Journalismustag von einem wahren Twitter-Gewitter mit vielen zufriedenen, zustimmenden und lobenden Beiträgen. Knapp zusammengefasst: "War ein spannender Tag!", "Haltung ist nötig ist nötig ist nötig. Ein wunderbarer Tag mit Kollegen aus Deutschland und Europa. Danke an die @djuverdi für das Programm zum 33.Journalismustag! ", "Es war mir ein Fest! Danke Berlin!"
Die Moderation des 33. Journalismustags hatte die dju-Vorsitzende Tina Groll. Bei den Diskussionen wurde sie unterstützt von der früheren dju-Jugendvertreterin im Bundesvorstand, Miriam Scharlibbe, der Hamburger Gewerkschaftssekretärin Tina Fritsche und dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Berger.
Pünktlich zum Journalismustag ist auch die neue ver.di-Broschüre „Journalismus und Polizeiarbeit“ erschienen. Sie gibt einen Überblick, welche Rechte Journalistinnen und Journalisten gegenüber der Polizei haben, etwa auf Demonstrationen.
Ein ausführlicher Bericht zum Journalismustag 2020 ist in M Online erschienen.
Der nächste Journalismustag wird am 23. Januar 2021 im Berliner ver.di-Haus stattfinden.
Mit Blick auf die fragwürdigen Verkaufsszenarien von DuMont in Bezug auf die „Hamburger Morgenpost“ haben die Teilnehmenden des ver.di-Journalismustages folgende Resolution verabschiedet: Sie „fordern die DuMont Mediengruppe auf, ihrer Verantwortung als Verleger und Arbeitgeber gerecht zu werden und die Einheit von Zeitung und Onlineportal der Hamburger Morgenpost bei Verkaufsverhandlungen beizubehalten. Ein alleiniger Verkauf des lukrativen Online-Portals bei Einstellung der Zeitung kommt nicht in Frage, sowohl für die Angestellten, wie auch für die Hamburger Leser und Leserinnen, die damit so gut wie alle publizistische Vielfalt in ihrer Stadt einbüßen würden.“
Auf den lebensbedrohlichen Zustand des Wikileak-Gründers Julian Assange und die Notwendigkeit zu handeln, wies Cornelia Berger, dju-Bundesgeschäftsführerin hin. Nichts rechtfertige den Umgang mit ihm und damit den Umgang mit der Pressefreiheit. Das fand breite Zustimmung durch die Teilnehmer*innen des Journalismustages.