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    Tarifrunde 2016

Tarifergebnis für Tageszeitungsredaktionen angenommen

Tariferhöhungen um 1,5% ab Juni 2016 und um 1,6% ab August 2017 treten in Kraft – Die Aufgabe zur Trendumkehr stellt sich und wird aktiv vorbereitet

Mit großer Mehrheit hat die Tarifkommission der dju in ver.di am 28. Juli dem Verhandlungsergebnis für die über 14.000 Tageszeitungsjournalistinnen und –journalisten zugestimmt. Demnach gibt es zum 1. Juni 2016 1,5 Prozent mehr Geld und zum 1. August 2017 nochmal 1,6 Prozent. Das Ergebnis gilt bundesweit für fest Angestellte, Freie und Pauschalisten. Der neue Gehalts- und Honorarabschluss (Tabellen ab Seite 2) läuft bis Endes des Jahres 2017, der Manteltarifvertrag, in dem die Arbeitsbedingungen wie die Zahl der Urlaubstage, die Höhe des Urlaubsgeldes und der Jahresleistung geregelt sind, ist unverändert frühestens zum 31. Dezember 2018 kündbar.

Einig war sich die dju-Tarifkommission, diese Trendumkehr gilt es nun innerhalb der Laufzeiten der Tarifverträge vorzubereiten. Mitglieder der Tarifkommission der dju in ver.di werden sich dazu in einer „Task Force Trendumkehr“ daran machen, Ideen entwickeln und zusammen mit Kolleginnen und Kollegen in Zeitungsverlagen die gewerkschaftliche Durchsetzungsfähigkeit voran bringen. Dazu sind Anregungen herzlich willkommen und können an dju-info@verdi.de  geschickt werden.

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Siehe dazu auch die Diskussion auf M Online

Tarifabschluss für Tageszeitungs- und Zeitschiftenredaktionen

Zeitschriften:3,1 Prozent in zwei Stufen

Die Gehälter für die über 5.000 Redakteurinnen und Redakteure in Zeitschriftenredaktionen werden ab dem 1. September 2016 um 1,5 Prozent und ab dem 1. September 2017 um 1,6 Prozent erhöht. So lautet das Ergebnis der dritten Tarifrunde zwischen dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) sowie der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV), die heute Nachmittag zu Ende ging. Das Tarifergebnis orientiert sich an den Abschlüssen der Branchen Druckindustrie und Zeitungsverlage. Das Tarifergebnis soll rückwirkend ab 1. April dieses Jahres und dann für eine Laufzeit von 25 Monaten bis Ende April 2018 gelten. Forderungen der Verleger nach Verschlechterungen für Volontäre und Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger konnten verhindert werden.

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Tageszeitungen: Tarifsteigerung zum 1. Juni 2016 um 1,5 und zum 1. August 2017 um 1,6 Prozent - Erstmals auch für Pauschalisten und Honorare

In der fünften Verhandlungsrunde hat die Deutsche Journalistinnen- und Journaliste-Union (dju) in ver.di mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) ein Tarifergebnis für die über 14.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten erzielt. Demnach werden die Gehälter und Honorare zum 1. Juni 2016 um 1,5 Prozent und zum 1. August 2017 noch einmal um 1,6 Prozent erhöht. Der neue Gehaltstarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31. Dezember 2017.

Streiks mit über 900 Streikenden von Kiel bis an die Alpen haben nach sechs Monaten zum Tarifergebnis geführt.

Das Ergebnis sieht eine Erklärungsfrist bis zum 29. Juli 2016 vor, innerhalb derer die Tarifgremien darüber beraten.

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Raus aus der (echten) Bielefelder "Verleger"-Einbahnstraße

Bielefeld Verleger-Straße
© dju OWL

Versammlung in Nürnberg

Nürnberg
© ver.di

Protestzug durch Essen

Demo Essen
© ver.di

Demo vor dem Berliner Verhandlungsort

Demo Berlin Friedrichstarße
© Peter Freitag

Streikkundgebung in Ulm

Ulm
© Rudi Kleiber

Rote Karte für die Verleger

Rote Karte
© Rudi Kleiber

Auch der Schwarzwälder Bote ist beim Streik

Schwarzwälder Bote
© Rudi Kleiber

Streik beim Mannheimer Morgen

Mannheimer Morgen
© Manfred Rinderspacher

Tarifrunde für Zeitschriftenredaktionen

Für die über 5000 Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften gingen am 22. Juni in Hamburg die Tarifverhandlungen in die zweite Runde. Die dju in ver.di fordert 4,5 Prozent mehr Entgelt. Die Verhandlungen wurden ohne Ergebnis vertagt. Dazu die Pressemitteilung.

Auch in der vierten Verhandlungsrunde der Tageszeitungen hat es kein Ergebnis gegeben.

5 Prozent
© Tamara Pohl

Auch das Darmstädter Echo ist dabei

Darmstädter Echo
© ver.di

Streik bei der Ostsee-Zeitung

Mit ihrem Ausstand unterstützt die Redaktion der auflagenstärksten Tageszeitung im Nordosten die bundesweiten Tarifverhandlungen und wehrt sich gegen eine Schlechterstellung angesichts wachsender Belastungen.

Journalisten der Ostsee-Zeitung sind am heutigen Mittwoch, 15. Juni 2016, in den Warnstreik getreten. Mit ihrem Ausstand unterstützen Redakteure, Volontäre und Pauschalisten bei Mecklenburg-Vorpommerns größter Tageszeitung (Auflage 136 000) die Forderung nach einer Erhöhung der Einkommen angesichts ständig zunehmender Arbeitsaufgaben. 

„Der die OZ beherrschende Madsack-Konzern versucht – trotz guter wirtschaftlicher Ergebnisse des Blattes – einen massiven Personalabbau um ein Viertel der Stellen in der Redaktion durchzudrücken“, erklärte Corinna Pfaff, Geschäftsführerin des Deutschen Journalisten-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern (DJV). Die verbleibenden Mitarbeiter müssten immer neue Aufgaben, etwa für die digitalen Kanäle, übernehmen, was – neben unvermeidlichen Qualitätsverlusten – die Anforderungen an jeden Einzelnen kontinuierlich erhöhe. „In einer solchen Situation auch noch eine Schlechterstellung der Journalisten im Nordosten zu fordern, wie das in den vorangegangenen Verhandlungsrunden mehrfach geschehen ist, bedeutet eine Provokation, die die Kollegen jetzt beantworten“, betonte Dörte Kutzner von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Bei einer Versammlung in Rostock beraten die in beiden Gewerkschaften organisierten Streikenden das weitere Vorgehen.

In den vergangenen Tagen hatten bereits Journalisten in vielen Verlagen Deutschlands die Arbeit niedergelegt. DJV und ver.di fordern eine Anhebung der Gehälter und Honorare um 4,5 bzw. 5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine angemessene Zulage für Ausbilder von Volontären. Der BDZV bot zuletzt eine Erhöhung von zwei Prozent für die Zeit von Mai 2016 bis Ende 2017.

Protestaktion in Hannover

Hannover
© ver.di

Stuttgarter Protestversammlung

Streikversammlung Stuttgart
© Jo Röttgers/GRAFFITI

Protestversammlung in Stuttgart

Rund 300 Redakteurinnen und Redakteure sind am heutigen 14. Juni 2016 zur Protestversammlung nach Stuttgart gekommen. Verteilt wurde ein Flugblatt zum Streiktag von dju in ver.di und DJV mit einer Erläuterung der Forderungen, das an Leserinnen und Leser verteilt wird.
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Flugblatt zum Streik

Streik bei der Frankfurter Neuen Presse und Societätsdruckerei

STreik in Ffm
© ver.di

Streik in Nürnberg

Nürnberg
© G. Distler

Streiks in Ostwestfalen-Lippe

OWL
© dju OWL

Dazu ein Bericht bei M Online.

Ulrich Janßen sagte bei der Streikaktion in Bielefeld: „Es ist nicht so, dass sich die Unternehmen keine ordentlichen Löhne, Gehälter und Honorare leisten können. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer die besten Köpfe gewinnen will, kann es sich nicht leisten, seine Beschäftigten schlechter zu stellen als die anderer Branchen.“

Dazu ein Bericht der dju OWL

dju-Vorsitzender Ulrich Janßen beim Streik in Bielefeld

Uli Janßen in Bielefeld
© Miriam Scharlibbe

Streik bei Münchner Merkur und tz

Merkur und tz
© Ertunc Eren

Streik bei der Augsburger Allgemeinen

Augsburger Allgemeine
© Rudi Kleiber

Redakteure, Volontäre und Verlagsangestellte der Augsburger Allgemeinen sind im Warnstreik für 24 Stunden. Die Drucker der Rotation im Warnstreik für 72 Stunden.

Streiks in Druckindustrie und Tageszeitungsredaktionen

ver.di erhöht den Druck vor entscheidenden Verhandlungen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten der Druckindustrie und die Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten heute (10. Juni 2016) zum Streik aufgerufen.

Arbeitsniederlegungen finden in fast allen Bundesländern statt. Allein in Bielefeld kamen aus der Region Ostwestfalen-Lippe rund 150 Beschäftigte zu einer Streikkundgebung zusammen. Die Streiks werden in den kommenden Tagen intensiviert.

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Streikposten bei der Süddeutschen Zeitung am 10. Juni

Streik SZ
© Ertunc Eren

Streik bei der Frankfurter Neuen Presse

FNP
© ver.di

Streik bei der Frankfurter Neuen Presse

Rund 30 Redakteurinnen und Redakteure sind zusammen mit den Druckern am Donnerstag, 9. Juni 2016, bei der Frankfurter Neuen Presse in den Streik getreten.

Und Action: Streiken für guten Journalismus!

Vor der vierten Verhandlungsrunde setzen wir ein Zeichen für mehr Geld und die Attraktivität von Zeitungsjournalismus

Am 15. Juni findet in Düsseldorf die vierte Verhandlungsrunde für die rund 14.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten statt.

Seit Ende 2015 sind die Tarifverträge über Gehälter, Honorare und Pauschalen für Freie gekündigt. Seit fünf Monaten drücken sich die Verleger vor einem fairen Tarifabschluss, der mit der Gehaltsentwicklung in anderen Branchen mithalten könnte. Ihr Angebot: zwei Prozent mehr Geld über 24 Monate. Die dju in ver.di fordert für Honorare und Pauschalen für Freie fünf Prozent plus. Und: Für Berufseinsteiger sollen die Gehälter um mindestens 200 Euro steigen.

Zeitungstarife für guten Nachwuchs

 In dieser Tarifrunde geht es um die Zukunft. Während die Verleger in der Tarifverhandlung mal wieder ihr Wehklagen vom enger zu schnallenden Gürtel anstimmen, entscheidet sich der Nachwuchs immer häufiger gegen den Berufseinstieg bei einer Tageszeitung: Ein extrem fordernder Job und die im Vergleich zu anderen Branchen nicht mehr wettbewerbsfähige Bezahlung passen für junge Journalisten nicht zusammen. Die Berufung zum Journalismus und der Berufsweg führen auseinander. Das wollen wir ändern! Der Zeitungsjournalismus der Zukunft muss neben einer erfüllenden Tätigkeit auch eine attraktive wirtschaftliche Lebensgrundlage bieten!

Lecker 5 Prozent

5 Prozent
© Tamara Pohl

Redakteure wurden seit 15 Jahren von der allgemeinen Tarifentwicklung abgehängt

Kaum ein Tarifbereich hat bei der Gehaltsentwicklung in den letzten 15 Jahren schlechter abgeschnitten, als der Tageszeitungsjournalismus. Während die Tarife der Gesamtwirtschaft seit 2000 im Durchschnitt um über 36 Prozent gestiegen sind, waren es in Zeitungsredaktion nur 22 Prozent, die Inflation war mit knapp 24 Prozent sogar höher. Dieser Reallohnverlust lässt den Beruf schlecht aussehen. Die Verleger wollen diesen Trend erklärtermaßen fortsetzen. Die dju in ver.di hält dagegen und ruft zur Beteiligung am Streik für spürbare Tariferhöhungen auf.

Streik: Es ist Zeit, für guten Journalismus zu kämpfen!

Vor der nächsten Verhandlungsrunde müssen Taten folgen: Ein akzeptables Tarifergebnis wird es nur geben, wenn wir Druck machen! Druck auf die Verleger-Vertreter: Tageszeitungsjournalismus ist es wert, die Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen, die immer mehr leisten, sind es wert, das machen wir deutlich, mit Streiks, Protesten und Aktionen.

Misch Dich ein in dieser entscheidenden Phase der Tarifauseinandersetzung und beteilige Dich: Du bist es wert, Dein Beruf ist es wert!

Verhandlungsbeginn für Zeitschriften

ver.di fordert 4,5 Prozent mehr Geld, Verleger wollen Gegenforderungen durchsetzen, bevor Tariferhöhungen möglich sein sollen

„Es ist Zeit für ein deutliches Gehaltsplus in Zeitschriften-Redaktionen und das ohne vorherige Gegenleistungen. Die letzte Tariferhöhung um 1,9 Prozent liegt 19 Monate zurück. In der Laufzeit des letzten Tarifabschlusses seit Oktober 2013 haben sich die Arbeitsbedingungen in den Redaktionen durch weniger Personal und weitere Anforderungen verschärft. Statt einer Anerkennung der steigenden Arbeitsbelastung durch bessere Entlohnung erwarten die Verleger aber zunächst strukturelle und damit auch finanzielle Einschränkungen von den Kolleginnen und Kollegen. In welcher Weise und Ausmaß wollten die Verleger in der ersten Verhandlungsunde nicht konkretisieren“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.

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Warnstreik bei der Frankenpost

Frankenpost
© ver.di

Warnstreiks in Bayern

Jetzt streiken Redakteure und Redakteurinnen, Drucker und Druckerinnen und Verlagsangestellte gemeinsam: In Bayern hat es bereits etliche Aktionen gegeben, am 17. Mai zum Beispiel ein gemeinsamer Streik beim Main-Echo in Aschaffenburg. Dazu die Pressemitteilung von ver.di Bayern vom 17. Mai. Am 18. Mai gab es es Streiks in Nürnberg, Augsburg, Rosenheim und München (PM vom 18. Mai).

Der Bayerische Rundfunk berichtete über den Streik in Nürnberg.

In München gab es beim Streik der Druck- und Zeitungsbetriebe in Bayern eine gemeinsame Streikversammlung am 18. Mai 2016 in der "Echardinger Einkehr" in München. Im Streiklokal waren rund 250 Streikende von der Süddeutschen Zeitung (Druck, Redaktion und Verlag), Kolleginnen und Kollegen vom Oberbayerischen Volksblatt Rosenheim (Druck und Redaktion), vom Zeitungsverlag Oberbayern und den Münchner Tageszeitungen Merkur und tz (Redaktion und Verlag).

Auch bei der Frankenpost in Hof gab es am 19. Mai 2016 einen Warnstreik.

Streik bei der Augsburger Allgemeinen

Augsburger Allgemeine
© Rudi Kleiber

Streiklokal der Oberbayern in München

Streiklokal München
© Werner Bachmeier

Streiklokal in Nürnberg

Im Nürnberger Streiklokal
© Klaus Schrage

Journalisten gehen in Bielefeld auf die Straße

Streik in Bielefeld
© Arno Ley

Protest in Ostwestfalen-Lippe

Die dritte Verhandlungsrunde am 19. April 2016 begleiteten rund 100 Journalistinnen und Journalisten in Ostwestfalen-Lippe mit Streik. Hier die Demonstration in Bielefeld.
Mehr Informationen auf der OWL-Seite

Dazu auch ein Beitrag des WDR mit einem Interview des dju-OWL-Vorsitzenden Frank Bell

Streik in Stuttgart

Streik in Stuutgart
© Joachim E. Röttgers | Graffiti

Streiks im Südwesten

Rund 300 Journalistinnen und Journalisten aus etwa einem halben Dutzend Tageszeitungredaktionen haben in Baden-Württemberg an den Warnstreiks am 19. April teilgenommen. Dies berichteten mit Hinweis auf den ver.di-Landesfachbereichsleiter Siegfried Heim das Tübinger Tagblatt und die Stuttgarter Zeitung. In der Heilbronner Stimme erschien ein Interview mit dem ver.di-Vizevorsitzenden und Fachbereichsleiter Medien, Kunst und Industrie, Frank Werneke, zu den Tarifforderungen der Journalistinnen und Journalisten in der dju in ver.di von fünf Prozent mehr Gehalt und Honorar.

Streik bei der Ludwigsburger Kreiszeitung

Ludwigsburger Kreiszeitung
© ver.di

Aktion zur dritten Verhandlungsrunde in Nürnberg

Aktion in Nürnberg
© Heinz Wraneschitz

Streik beim Mannheimer Morgen

Streik beim Mannheimer Morgen
© ver.di

Warnstreiks und Aktionen begleiten dritte Verhandlungsrunde

In der ersten Verhandlungsrunde gab es von Seiten der Verleger gar kein Angebot, in der zweiten eines "nahe der Nulllinie". Die dritte Verhandlungsrunde, die heute, 19. April 2016, in Berlin stattfindet, wird von Warnstreiks und Aktionen begleitet, zum Beispiel beim Mannheimer Morgen, in Stuttgart, in Ostwestfalen-Lippe und Mittelfranken.

Liebe Verleger, springen Sie!

dju Nürnberg: Unterstützung für Verhandler

„Fünf!“ Mit den fünf Fingern einer Hand zeigten knapp zwei Dutzend Nürnberger JournalistInnen, alles Mitglieder der dju in ver.di: Sie stehen hinter der Forderung ihrer Gewerkschaft. Auf diese Weise unterstützten sie heute Mittag (19. April) spontan ihre Tarifkommission in Berlin bei den Verhandlungen mit dem Zeitungsverlegerverband BDZV. „Im Rahmen einer extra langen Mittagspause im Filmhauskino haben wir den Klasse-Film "Spotlight" angeschaut und anschließend noch eine Viertelstunde über Journalismus und Geld diskutiert“, fasst Klaus Schrage zusammen, der Sprecher der mittelfränkischen dju.

Der Spielfilm dreht sich um engagierten, hochwertigen Journalismus, der Zeit braucht. Durch die ständig stärker werdende Arbeitsverdichtung ist in deutschen Redaktionen immer weniger solcher Qualitätsjournalismus möglich, so die Meinung der Aktiven. "Die Aktion der Nürnberger dju zeigt: Die KollegInnen sind bereit, auf die Straße zu gehen", berichtet Heinz Wraneschitz.

Gebt uns 5!

Unverschämt!

Tarifforderung für die Verhandlungen 2016

dju in ver.di fordert 5 Prozent mehr Gehalt und Mindesterhöhung von 200 €. Auch Honorare und Pauschalen sollen um 5 % steigen!

Ist es unverschämt, für Zeitungsjournalisten eine Tariferhöhung von 5  Prozent zu fordern und für Kolleginnen und Kollegen mit wenigen Berufsjahren eine stärkere Anhebung der Gehälter von mindestens 200 Euro monatlich? Die dju-Tarifkommission meint: Nein! Aber wir stehen auch nicht verschämt in der Ecke und betteln um Almosen: Denn Zeitungsjournalisten haben zu wenig Gehaltsplus in den letzten Jahren erhalten. Egal, ob in den letzten fünf, zehn oder fünfzehn Jahren. Insgesamt liegt die Gehaltserhöhung hinter der Inflation und weit hinter der durchschnittlichen Tarifentwicklung aller Branchen zurück.

Ist es unverschämt, eine Mindesterhöhung von 200 Euro zu fordern? Sicher nicht! Denn neueingestellte Kolleginnen und Kollegen erhalten jedes Jahr geringere Jahresleistungen und Urlaubsgeld. Für die Redaktionen in Norddeutschland gilt seit 2014 generell ein abgesenktes Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Ist es unverschämt, ein deutliches Honorar-Plus zu fordern? Pauschalisten in Zeitungsredaktionen und Text-/Foto-Freie haben geringe Jahreseinkommen, jedenfalls aus ihren Zeitungs-Aufträgen. Gleichzeitig sind Redaktionen auf die Mitarbeit von Freien angewiesen. Enthaltsamkeit führt in die falsche Richtung, nur wenn Freie auch an der Tarifentwicklung teilhaben, können sich auch Profis leisten, für Zeitungen zu arbeiten. Pauschalisten müssen effektive Erhöhungen bekommen.

Zum Ende 2015 sind die Tarifverträge über die Gehälter und Honorare gekündigt. Über diese und die Forderungen der dju in ver.di wird demnächst verhandelt.

Inflation
© Statistisches Bundesamt

Die drei Säulen links zeigen einen Langfristvergleich von 2000 bis 2014. Die Säulen in der Mitte bieten der Vergleich für die vergangene Dekade von 2005 bis 2014, die Säulen rechts zeigen den 5-Jahres-Vergleich 2010 bis 2014.

Statistisches Bundesamt

Auseinanderdriften von Redakteursgehältern und Preisentwicklung - WSI-Statistik

Tarifentwicklung Redaktionen Tageszeitungen
© WSI

ver.di Kampagnen