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Die Beschäftigten der Tageszeitungsredaktionen im Norden werden auch künftig bezahlt wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Rest des Bundesgebiets. Darauf einigten sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in der zweiten Verhandlungsrunde mit dem Verband der Zeitungsverleger Nord (VZN). Die Tarifeinigung sieht vor, dass der bundesweite Tarifabschluss für Redakteurinnen und Redakteure, der im April abgeschlossen wurde, nun doch für die Verlage in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gilt. Der VZN war zuvor vom bundesweit geltenden Tarifabschluss zurückgetreten und hatte von den Redakteurinnen und Redakteuren erhebliche Abstriche gefordert.
Vor der nächsten Verhandlungsrunde für die Zeitungsverlage in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern machen die Redakteurinnen und Redakteure Druck: Bereits seit vergangenen Freitag sind die Redaktionen der Ostsee-Zeitung, der Lübecker Nachrichten, der Kieler Nachrichten und der Dithmarscher Landeszeitung dem Streikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und des Deutschen Journalisten-Verband (DJV) gefolgt. Seit heute Morgen (11.08.2014) findet zudem in Lübeck eine Demonstration der Streikenden aus diesen Zeitungen statt. Siehe Pressemitteilung
Mit einem Demonstrationszug machten in Rostock Redakteurinnen und Redakteure währen der großen Hanse-Sail in der Innenstadt auf die laufenden Tarifverhandlungen mit den Zeitungsverlegern in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein und die von diesen beabsichtigen Verschlechterungen für die Journalisten aufmerksam. Siehe dazu auch die Pressemitteilung.
Den zweiten Tag in Folge haben Redakteure aus dem Mantelressorts und den elf Lokalredaktionen der Ostsee-Zeitung am Montag (28.07.2014) die Arbeit niedergelegt. Sie folgten einem Streikaufruf des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) und der Gewerkschaft ver.di, um vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen auf regionaler Ebene gegen drohende Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen zu protestieren.
Anlass ist die Entscheidung des Verbandes der Zeitungsverleger Norddeutschlands (VZN), den mit seiner Beteiligung ausgehandelten Kompromiss zu verwerfen, der zum 1. Juli bundesweit in Kraft getreten ist. Er sieht weitreichende Zugeständnisse zugunsten der Medienunternehmen vor: Neu einzustellende Mitarbeiter werden in ihrem Berufsleben rund fünf Prozent weniger verdienen. Für alle Journalisten wurden Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld reduziert. Im Norden sollten diese Kürzungen schneller als in anderen Bundesländern umgesetzt werden. Im Gegenzug wurde eine moderate Erhöhung der Einkommen um vier Prozent in zwei Stufen bis 2015 vereinbart.
Der VZN fordert stattdessen weitere, noch nicht klar benannte Einschnitte, die sich auf ein Minus von 15 Prozent summieren sollen. Begründet wird dies mit dem Strukturwandel in den Medien von gedruckten zu digitalen Produkten. Allerdings zeigen die Bilanzen stabile Gewinne, die OZ (verkaufte Auflage mehr als 140000 Exemplare) überweist jährliche Millionen an ihre Mutterfirma Lübecker Nachrichten (LN) und deren Hauptgesellschafter, die Mediengruppe Madsack (Hannover).
Die Verhandlungen mit dem VZN für Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein finden morgen (29.07.2014) in Hamburg statt.
Beim Tarifergebnis für Zeitungsredaktionen wurde ein Gehalts- und Honorarplus erreicht, die Onliner integriert, Schutz durch Tarifverträge gesichert, aber es gab auch Zugeständnisse. Das dju-Tarifinfo bringt eine ausführliche Bewertung. Nun entscheiden die Mitglieder bei einer Umfrage im Juni über das Ergebnis.
Elf Verhandlungsrunden dauerte es vom August 2013 bis zu einer Einigung am 24. April 2014 bei den Tarifverhandlungen für Tageszeitungsredaktionen. Die Verhandlungen wurden begleitet von zahlreichen Warnstreiks, Protestaktionen und Demonstrationen. Hier gibt es einen Überblick.
Gemeinsam mit den Beschäftigten der Druckereien Küster und Presse-Druck (Neue Westfälische) und Westfalen-Druck (Westfalen-Blatt) haben Redakteurinnen und Redakteure der Ostwestfälischen Tageszeitungsverlage am Montag gestreikt. Sie wollten damit den Druck weiter erhöhen, damit es endlich nach neun Verhandlungsrunden zu einem vernünftigen Abschluss in den Verlagen kommt. Über 80 RedakteurInnen waren ins ver.di-Bildungszentrum "Das Bunte Haus" gekommen. "Angesichts der Urlaubszeit ist das ein voller Erfolg und zeugt eher von einer noch wachsenden Streikbereitschaft", sagte dju-Bezirksvorsitzender Frank Bell.
Mangelnde sozialpartnerschaftliche Verantwortung warf Uwe Tonscheidt vom DJV-Landesverband NRW den Arbeitgebern vor. Der letzte Betriebsratsvorsitzende der Westfälischen Rundschau dankte den Kolleginnen und Kollegen aus Ostwestfalen für ihr Engagement für eine Sozialpartnerschaft: "Für einen fairen Ausgleich der Interessen, für Streik als entschlossene Botschaft für den flächendeckenden Tarif, für Kampfbereitschaft und sozialpartnerschaftliche Verantwortung." Tonscheidt forderte unter dem Beifall der Streikenden: "Wir müssen den Menschen in diesem Land sagen, wer die Tageszeitungsverleger in ihren Städten sind, die sich aus der gemeinsamen, sozialpartnerschaftlichen Verantwortung gezogen haben." Damit meinte er etwa die Verleger Heinen und Neven DuMont sowie die Rheinische Post. Tonscheidt dankte den KollegInnen aus Ostwestfalen für ihren "kraftvollen, beeindruckenden Einsatz im März".
In Ostwestfalen-Lippe sind die Redakteurinnen, Redakteure sowie Volontärinnen, Volontäre und die freien Journalistinnen und Journalisten in den Untrnehmen Die Glocke, Haller Kreisblatt, Herforder Kreisblatt, Mindener Tageblatt, Mindener Tageblatt Online/Service, Neue Westfälische, OWL-Online, Panorama-Verlag-& Werbeges., Vlothoer Anzeiger, Westfalen-Blatt sowie dem Zeitungsverlag für das Hochstift Paderborn am heutigen Montag, 14. April, von 0 bis 24 Uhr in den Streik getreten.
Seit heute Morgen streiken die Redakteurinnen und Redakteure beim Kölner Stadt-Anzeiger und beim Express. Seit 13 Uhr wird auch das Druckzentrum von MDS bestreikt. Vor dem Haupteingang an der Amsterdamer Straße hielt dju und DJV eine Streikundgebung ab.
In dieser Woche sind weitere Tageszeitungsredaktionen in NRW zum Warnstreik aufgerufen: Kölnische Rundschau, Bild (nur Redaktionen in NRW), Recklinghäuser Zeitung, Dattelner Morgenpost, Rheinische Post, Hellweger Anzeiger, Waltroper Zeitung, Hertener Allgemeine, Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung, Iserlohner Kreisanzeiger, Marler Zeitung, Westfalenpost, Stimberg Zeitung, Der Patriot, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (einschließlich Content-Desk).
Streik bei Weser-Ems-Druck in Oldenburg, wo unter anderem die Nordwest-Zeitung gedruckt wird. Am Freitagmittag, 11. April 2014, waren 30 Kolleginnen und Kollegen vorm Tor. Der Streik wird in der Nachtschicht fortgesetzt. Ulrich Janßen, Bundesvorsitzender der Deutschen Journalistinnen und Journalisten-Union (dju) in ver.di, überbrachte die Grüße der ver.di-Journalisten, die ebenfalls in einer von Streiks begleiteten Tarifauseinandersetzung stehen. Im Laufe des Nachmittags besuchten noch etliche weitere Kolleginnen und Kollegen aus der Nordwest-Zeitung die Streikenden vorm Tor der Druckerei.
In Bielefeld streikten am heutigen Donnerstag, 27. März, die Journalistinnen und Journalisten gemeinsam mit den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes. dju-Vorsitzender in Ostwestfalen-Lippe, Frank Bell, sprach vor 7000 Menschen.
Die Journalisten in Ostwestfalen-Lippe wollen ihren Tarifkampf weiterführen. Der Warnstreik soll bis Sonntag einschließlich fortgesetzt werden. Das beschlossen am Donnerstag (27. März) mehr als 100 RedakteurInnen, VolontärInnen und freie JournalistInnen der Tageszeitungsverlage aus Ostwestfalen-Lippe.
Kommt nicht in Frage für die streikenden ECHO-Redakteurinnen und -Redakteure. Verschlechterungen im Mantel gehen gar nicht, beim Gehalt muss es ein spürbares Plus geben: Diese Forderungen untermauern heute rund 50 Redakteurinnen und Redakteure des Darmstädter Echo und seiner Kopfblätter, die seit Montag im Streik sind. Sie appellieren an die Verhandlungsführer von DJV und dju in Verdi, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen und gemeinsam allen Versuchen der Verleger entgegenzutreten, das Tarifwerk für Tageszeitungsredakteure zur Abbruchlandschaft zu machen - dazu das Foto. Die Redakteurinnen und Redakteure der ECHO-Zeitungen sind, falls es auch in der neunten Verhandlungsrunde keine Einigung gibt, zur Urabstimmung und zu ausgeweiteten Streikmaßnahmen bereit.
Mehr als 100 Redakteurinnen und Redakteure, Volontäre, Freie und Pauschalisten aus Ostwestfalen-Lippe machten heute (Mittwoch) in Minden (Westfalen) ihrem Ärger über die starre Haltung der Verleger Luft. "Wir kämpfen um die journalistische Qualität unserer Zeitungen, um Anerkennung unserer Arbeitsleistung und um die Wertschätzung unseres Engagements für eine hochwertige Information unserer Leser und Internet-Nutzer", sagte Frank Bell, Bezirksvorsitzender der dju in ver.di OWL. Während die gewerkschaftlichen Verhandlungskommissionen in Berlin mit den Verlegern zusammentraten, informierten die Kolleginnen und Kollegen die Mindener Bevölkerung über ihre Forderungen: keine Änderungen im Mantel, Aufnahme der Online-Redakteure in den Manteltarifvertrag und mehr Gehalt. "Unsere LeserInnen zahlen viel Geld für ihre Tageszeitung, und deshalb haben sie Anspruch auf hohe Qualität der Berichte, Kommentare und Reportagen. Qualität gibt es aber nicht zum Nulltarif, nur gut bezahlte, gut ausgebildete und hoch engagierte JournalistInnen können diese Qualität erbringen und sichern", sagte Bell. Die Verhandler des Bundesverbandes deutscher Zeitungsverleger (BdZV) faseln von Wertschätzung, praktizieren aber Geringschätzung. Sie kennen nur einen Begriff: Kürzen. Kürzen beim Urlaub, beim Realeinkommen, beim Urlaubsgeld, bei der Jahresleistung und bei den Honoraretats. "Die Zukunft einer Tageszeitung über Kostensenkungen meistern zu wollen, ist ein Weg in die Sackgasse ohne Wendemöglichkeit." Mit Blick auf die Lage in der Region sagte Bell, Arbeitgeber drohen mit Tarifflucht nur in Unternehmen mit einer kaum gewerkschaftlich organisierten und ängstlichen Belegschaft. "Eine solche Drohung muss dazu führen, dass sich alle Beschäftigten aller Berufsgruppen schleunigst in der Gewerkschaft zusammenfinden und sich massiv dagegen stellen. Gegen eine gewerkschaftlich gut organisierte Belegschaft kann ein Arbeitgeber nämlich nichts ausrichten", betonte Bell bei seiner Ansprache vor dem Verlagshaus des Mindener Tageblatts.
Am Mittwoch (26. März) trafen sich die Streikenden aus Ostwestfalen-Lippe in Minden. Dort machten sie in einem Protestzug zum Rathaus und vor dem Verlagsgebäude des Mindener Tageblatts an der Obermarktstraße auf ihre Forderungen aufmerksam.
Am Donnerstag (27. März) treffen die Journalisten gemeinsam mit den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes, die sich ebenfalls in der Tarifauseinandersetzung befinden, um 11:45 Uhr auf dem Jahnplatz in Bielefeld. Streiklokal ist um 13:30 Uhr die Hechelei im Ravensberger Park.
Auch heute, 25. März, gab es eine Warnstreikkundgebung vor dem Medienzentrum der Allgäuer Zeitung in Kempten. Mehr als 50 Redakteurinnen und Redakteure sowie Verlagsangestellte protestierten vor dem Medienzentrum. Der tarifgebundene Verlag hat in den letzen Jahren viele Beschäftigte scheibchenweise etwa 15 rechtlich selbständige, nicht tarifgebundene Gesellschaften ausgegliedert. Heute demonstrierten Beschäftigte aus allen Bereichen und Einzelgesellschaften gemeinsam. Gestern hatten sie in einer Resolution den Geschäftsführer aufgefordert, sich im Verlegerverband für einen raschen Tarifabschluss mit Erhalt der Beschäftigtenrechte und einer deutlichen Einkommenserhöhung einzusetzen.
Die streikenden Journalisten berieten heute, 25. März, im Kölner Streiklokal ein gemeinsames Schreiben an die Verleger DuMont und Heinen gegen eine Zusammenlegung von Lokalredaktionen der Rundschau und des Stadtanzeigers.
Die Redakteurinnen und Redakteure sowie die Verlagsangestellten des Allgäuer Zeitungsverlags haben am 24. März den Geschäftsführer des Verlagshauses aufgefordert, seinen Einfluss im Verlegerverband geltend zu machen um die Tarifverhandlungen voranzutreiben und zu einem für die Redaktion positiven Ergebnis zu führen. Schließlich stellten sie sich den gesteigerten Anforderungen der Publikation auch in verschiedenen Medienkanälen mit wachsender Qualität.
Seit heute Morgen, 24. März, beteiligen sich in Bayern wieder zahlreiche Redaktionen von Tageszeitungen sowie Angestellte aus den Verlagsbereichen dieser Zeitungen an Warnstreiks. Dazu gehören unter anderen die Redaktionen der Allgäuer Zeitung, der Augsburger Allgemeinen, des Münchner Merkur, der Nürnberger Zeitung und der Nürnberger Nachrichten. „Die Beschäftigten wollen gutes Geld und gute Bedingungen für gute Arbeit – nicht mehr und nicht weniger“, erklärte ver.di-Mediensprecher Karl-Heinz Kaschel-Arnold: „Daher weiten wir die Warnstreiks vor der Verhandlungsrunde am Mittwoch in Berlin noch einmal aus.“
Bei dieser Tarifrunde wie schon bei der vergangnen sind viele Forderungen von Verlegerseite auf dem Tisch, die auch den Berufseinstieg von jungen Leuten negativ betreffen. Deshalb gehen auch die jungen Zeitungsmitarbeiter auf die Straße - auch im Interesse derjenigen, die diesen tollen Beruf in nächster Zeit ergreifen wollen. Die VertreterInnen der jungen Journalistinnen und Journalisten, der Volontärinnen und Volontäre und derer, die es werden wollen, sind natürlich im Streik dabei: Hier dju-Bundesvorstandsmitglied und Politikredakteurin Sarah Benecke.
Am heutigen Montag, 24. März, ist die Fortsetzung des unbefristet geplanten Streiks von mehreren hundert Redakteuren und Redakteurinnen, Pauschalisten und Pauschalistinnen und freien Journalistinnen an Tageszeitungen in Baden-Württemberg. Am 25. März gibt es eine regionale Streikkundgebung in Ulm, zu der auch die bayerischen Journalisten kommen werden, am 26. März eine in Rottweil.
In Ostwestfalen-Lippe rufen die Redakteurinnen, Redakteure sowie Volontärinnen, Volontäre und die freien Journalistinnen und Journalisten in den Unternehmen Die Glocke, Haller Kreisblatt, Herforder Kreisblatt, Lippische Landes-Zeitung, Mindener Tageblatt, Mindener Tageblatt Online/Service, Neue Westfälische, OWL-Online, Panorama-Verlag-& Werbeges., Vlothoer Anzeiger, Westfalen-Blattsowie dem Zeitungsverlag für das Hochstift Paderborn für Montag, 24. März, 6 Uhr, bis Mittwoch, 26. März, 24 Uhr, zum Streik auf.
Der Druck auf die Verleger muss weiter erhöht werden! Diese klare Forderung haben heute Mittag rund 120 Redakteurinnen und Redakteure, Volontäre, Pauschalisten und Freie bei der Streikversammlung in der Bielefelder Ravensberger Spinnerei formuliert. Sie erwarten von ihren Gewerkschaften aber auch freie Hand, auf die Verhandlungsrunde am Mittwoch, 26. März, in Berlin flexibel reagieren zu können.
Diese freie Hand haben die Mitglieder der dju in ver.di auf jeden Fall", betonte dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß (Foto links). Klar war den Versammelten aber, dass man nur gemeinsam, dju und DJV, in Ostwestfalen-Lippe (OWL) reagieren möchte. "Ich hoffe, dass der DJV das ähnlich sieht und seinen Mitgliedern in OWL diese Entscheidung überlassen wird, die von der Stimmung vor Ort in den einzelnen Redaktionen getragen wird", sagte dju-Bezirksvorsitzender Frank Bell. Mehrere Diskussionsteilnehmer verwiesen auf die seit Jahrzehnten traditionell gute Zusammenarbeit von DJV und dju an der Basis in OWL.
In Köln trafen sich die Kolleginnen und Kollegen zur Streikversammlung mit lebhafter Diskussion. Es sprachen unter anderem die Betriebsräte Regina Bappert von der Kölnischen Rundschau und Willi Feldgen vom Kölner Stadtanzeiger. Der Ausstand soll am morgigen Dienstag, 25. März, fortgesetzt werden.
Auch bei der Hamburger Morgenpost sind die Kolleginnen und Kollegen auf die Straße gegangen um ihren Unmut über die „Verhandlungsangebote“ seitens der Verleger nachdrücklich zu äußern.
Die Zentralen Vertrauensleute der Landeshauptstadt Hannover haben eine Solidaritätsadresse an die Mitarbeiter der Tageszeitungsredaktionen geschickt. Sie sind "entsetzt", was der BDZV seinen Verhandlungspartnern mit dem "Tarifwerk Zukunft" zumuten will. Besonders ungerecht finden sie die Forderung, nach längerer Krankheit Urlaubstage oder Weihnachtsgeld zu kürzen.
Am Mittwoch, 19. März 2014, hat in Bayern eine neuer Warnstreik begonnen. Protestierende Tageszeitungsmitarbeiter von der Augsburger Allgemeine und der Allgäuer Zeitung trafen sich in der Fuggerstadt zur Kundgebung. Das Aschaffenburger Main-Echo ist seit Mittwoch und noch bis einschließlich Sonntag im Streik. Am Donnerstag trafen sich die Baden-Württemberger zur Demonstration in Tübingen. Einige hundert streikende Journalisten zählte der Tübinger Generalanzeiger. Am Donnerstag gingen in Frankfurt auch die Mitarbeiter der Neuen Presse, des Höchster Kreisblatts, der Nassauischen Neuen Presse und der Taunus-Zeitung auf die Straße. Am Freitag war wieder im Südwesten zu Aktionen in Mannheim, Ulm, Freiburg, Ludwigsburg und Stuttgart aufgerufen.
Rund 300 seit Freitag vergangener Woche streikende baden-württembergische TageszeitungsredakteurInnen, Pauschalistinnen, freie Journalisten, Angestellte und Drucker versammelten sich auch am Montag vor dem Stuttgarter Pressehaus. Gestreikt haben das Hohenloher Tagblatt, Crailsheim, Esslinger Zeitung, Esslingen, Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart, Ludwigsburger Kreiszeitung, Ludwigsburg, Heilbronner Stimme, Heilbronn, Reutlinger General-Anzeiger, Reutlingen, Schwäbisches Tagblatt, Tübingen, Nürtinger Zeitung, Nürtingen, Pressehaus-Info-Technik (PhiT), Pressehaus, Druck, Pressehaus, Service GmbH und Schwarzwälder Bote, Oberndorf.
Mit einer Demonstration wurden die Verleger in Hamburg vor dem Verhandlungshotel empfangen. Die ver.di-Delegation wird angeführt vom stellvertretenden ver.di-Vorsitzenden Frank Werneke.
In Ostwestfalen-Lippe sind die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen auch für das Wochenende zum Warnstreik aufgerufen. Damit begleiten sie die nächste Verhandlungsrunde am 8. März in Hamburg.
Den zweiten Tag in Folge haben heute rund 100 Redakteurinnen und Redakteure der Zeitungen des Medienhauses Südhessen (Darmstädter Echo) und der Frankfurter Neuen Presse (FNP) und ihrer Regionalausgaben die Arbeit niedergelegt. Zusammen mit über 1.000 weiteren Redakteurinnen und Redakteure von Tageszeitungen aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen machen sie noch einmal Druck auf die Zeitungsverleger vor der achten Runde der Tarifverhandlungen, die morgen (8. März) in Hamburg stattfindet.
Gestern Abend und in der Nacht traten auch rund 90 Beschäftigte der Frankfurter Societäts-Druckerei und der Westdeutschen Verlags- und Druckerei Gesellschaft in Mörfelden in einen Warnstreik. Sie unterstützten damit die Forderungen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft nach einer Erhöhung der Löhne um 5,5 Prozent. Die Verhandlungen für die Druckindustrie werden am 12. März in Hamburg in dritter Runde fortgesetzt.
Wegen der Streiks erschienen heute mehrere Tageszeitungen in Frankfurt und Südhessen nur in reduziertem Umfang. Auch der Ausstand heute wird auf die Ausgaben der bestreikten Zeitungsverlage von morgen Auswirkungen haben
Seit heute Morgen sechs Uhr streiken Redakteure und Redakteurinnen, Pauschalisten und freie Journalistinnen von bis zu zwölf Tageszeitungen in Baden-Württemberg tageweise sowie auch über das Wochenende bis einschließlich kommenden Montag, um ihren Protest gegen die „unzumutbare Haltung“ des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger deutlich zu zeigen. Der Großraum Stuttgart ist ein Streikschwerpunkt. Am heutigen Freitag werden die Streikenden gegen 14 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz demonstrieren und am kommenden Montag Besuche bei den Verlegern vor Ort abstatten.
„Wir erwarten von den Verhandlungen am morgigen Samstag in Hamburg einen Ruck im Verhalten der Verleger“, so Gerd Manthey, Mediensekretär der dju in ver.di Baden-Württemberg. Manthey: „Kein Minus im Mantel, ein Plus im Beutel! Diese eingängige Parole muss Wirklichkeit werden.“
Die streikenden Journalisten erklären: „Kein Journalist streikt gerne. Aber die Grenze ist erreicht, der Zorn und der Frust über jahrelange und ständige Personaleinsparungen in den Redaktionen, Einfrieren von Freien-Etats etc. ist zu groß. Gibt es jetzt kein Umdenken beim BDZV heißt das: Urabstimmung, unbefristeter Streik in den Redaktionen. Bis eine zufriedenstellende Antwort gefunden wird!“
Cornelia Haß, dju-Bundesgschäftsführerin, erklärte bei der Warnstreik-Aktion in Frankfurt am Main: „In Frankfurt beginnt heute eine neue Streikwelle, die in den nächsten Tagen auch wieder Redaktionen in anderen Bundesländern erreichen und am 8. März zu den Verhandlungen in Hamburg spür- und sichtbar anbranden wird. Diese Welle verleiht den Forderungen der Jorunalistinnen und Journalisten, fest angestellten wie freien, nach spürbar mehr Geld und der Abbildung der realen Verhältnisse in modernen Redaktionen durch Einbeziehung der onliner in den Geltungsbereich der Tarifverträge Nachdruck. Sie zeigt, dass unsere Forderungen von einer breiten betrieblichen Basis getragen und unterstützt werden, die den Forderungen der BDZV-Vertreter nach sofort und langfristig wirksamen Kürzungen eine klare Absage erteilen. Die Kolleginnen und Kollegen kämpfen für ihre Interessen, journalistische Unabhängigkeit und den Wert ihrer journalistischen Arbeit und dieser Kampf verdient Respekt. Die Forderungen der Verleger, zum Beispiel für jeden Krankheitstag über den Zeitraum der Lohnfortzahlung hinaus Urlaubstage streichen zu wollen, so als sei eine Langzeiterkrankung nichts anderes als eine Auszeit, zeugen von wenig Respekt gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, die sie als reine Kostenfaktoren betrachten. Die Streikenden machen deutlich, dass sie einen solchen geringschätzigen Umgang nicht bereit sind zu akzeptieren.“
Vor dem Gebäude der Frankfurter Societät: Die Kolleginnen und Kollegen der Frankfurter Neuen Presse und des Darmstädter Echos sowie ihrer jeweiligen Regionalausgaben sind heute gemeinsam in den Streik getreten. Noch ist es nur ein Warnstreik. "Kollektiv gebettelt wird heute nicht, aber solidarisch auf die Straße gegangen", ist das Motto der Aktion vor der nächsten Tarifrunde am Samstag, 8. März 2014, die in Hamburg stattfinden wird.
Die Zeitungsredakteure in Ostwestfalen-Lippe haben - unterstützt von den Druckern - den Verlegern Pakete geschickt. Drin sind Sachen, die wir nicht geschenkt haben möchten. Als Erwiderung auf die Angebote der Verleger.
Am heutigen Freitag geht die erste Streikwelle, an der sich Druckbetriebe, Zeitungsverlage und Tageszeitungsredaktionen gemeinsam im Ausstand sind, zu Ende. Dem Arbeitskampf schlossen sich gestern und heute noch weitere Druckereien an. Insgesamt haben somit von Dienstag bis Freitag über 1000 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt und sich für Einkommenserhöhungen und den Erhalt ihrer tariflichen Arbeitsbedingungen eingesetzt.
Bei den Beschäftigten in den bayerischen Zeitungsverlagen und bei den Redakteur/innen an Tageszeitungen sind von Arbeitgeberseite auch die Manteltarifverträge gekündigt und drastische Verschlechterungen bei den tariflichen Arbeitsbedingungen gefordert worden.
Bei den Redaktions- und bei den Verlagsverhandlungen ziehen sich die Verhandlungen seit Sommer 2013 hin. Während für die Journalist/innen am 8. März und für die Druckbranche am 12. März weiter verhandelt wird, gibt es für die Verlagsbeschäftigten in Bayern derzeit weder ein Angebot noch einen Verhandlungstermin.
Mit einer Protestaktion vor dem Münchner Zeitungsverlag protestierten gestern Streikende aus München gegen Personalabbau und Tarifflucht in den Ippen-Betrieben. Noch immer im Streik befinden sich seit Mitte der Woche das Ippen-Druckhaus in der Münchner Dessauerstrasse und die Allgäuer Zeitung in Kempten.
Bei der zentralen Kundegebung in Baden-Württemberg kamen in Tübingen am Donnerstag, 20. Februar 2014, rund 600 Redakteurinnen und Redakteure zusammen, um ihren Unmut über dich (Nicht)Angebote der Verleger nach sieben erfolglosen Tarifrunden deutlich zu zeigen.
Gerd Manthey, ver.di Baden-Württemberg erklärt dazu: „Wir sind bereit, über die Höhe des Plus zu verhandeln, ein Minus im Manteltarifvertrag werden die Beschäftigten in Baden-Württemberg nicht mehr akzeptieren. Sollten die Verleger im Land und bundesweit weiter auf ihren Forderungen bestehen, fordern die Streikenden ihre Tarifgremien zur Entscheidung über Urabstimmung und unbefristeten Streik oder andere Alternativen auf.“
Warnstreiks gab es heute auch in Hannover und Braunschweig. 30 Redakteurinnen und Redakteure der Braunschweiger Zeitung legten die Arbeit nieder. In Hannover bei Madsack waren es etwa 40 Kolleginnen und Kollegen.
Mehr als 100 Redakteurinnen und Redakteure haben sich heute, Donnerstag, 20. Februar, zur Streikversammlung in der alten Ravebsberger Spinnerei in Bielefeld, Bezirk Ostwestfalen, zusammengefunden. Zu ihnen sprachen Detlef Hans Serowy (links) und Bezirksvorsitzender Frank Bell.
Aus Sicht der Redakteure formulieren die Arbeitgeber in den Verhandlungen unzumutbare Forderungen nach Verschlechterungen beim Gehalt und allen anderen Leistungen für ihre Belegschaften in den Redaktionen.
"Unsere Gewerkschaften haben deutlich gemacht, dass sie keinen Vertrag unterschreiben werden, der Verschlechterungen für uns beinhaltet", erklärte Frank Bell vor den Streikenden im großen Saal der Volkshochschule im Ravensberger Park. Das sei eine klare Ansage, die es jetzt durchzusetzen gelte, so der OWL-Bezirksvorsitzende der dju in Verdi.
Nach der Begrüßung lud Bell die Kolleginnen und Kollegen ein, ihre Forderungen an die Verleger, an die Verhandlungskommissionen der Gewerkschaften und Vorschläge für ein Streiktransparent einzubringen.
Jeanette Salzmann (Neue Westfälische), Corina Lass (Mitglied des dju-Landesvorstandes) und Detlef Hans Serowy (Stellvertretender Vorsitzender des OWL-Bezirksvorstandes der dju in Verdi) moderierten anschließend Arbeitsgruppe, in denen die Forderungen und Vorschläge formuliert wurden.
"Ja: wir haben unsere Geldbörsen zu verteidigen - und das ist alles andere als ehrenrührig. Aber wir haben noch mehr zu verteidigen als Geld. Unseren Beruf! den wir lieben. Und das soll so bleiben. (...) Wer kürzt und kürzt und kürzt, entwickelt sich auf Dauer vom Journalismus-Unternehmer zum Journalismus-Unterlasser."
Mit einer neuen Warnstreik-Welle haben die Journalistengewerkschaften, heute, Mittwoch, 19. Februar, begonnen. An mehreren Tageszeitungen in Nordrhein-Westfalen haben die Redaktionsmitglieder die Arbeit niedergelegt und sind zur zentralen Kundgebung nach Schwerte gefahren. Bereits am gestrigen Dienstag haben die Beschäftigten in der bayerischen Druckindustrie mit Streiks begonnen. Den Anfang machten die Beschäftigten bei der Firma Pustet in Regensburg, im Druckhaus Dessauer Straße in München und seit heute Nacht wird bei Huhtamaki in Ronsberg im Ostallgäu gestreikt. Am heutigen Mittwoch sind auch die Redaktionen und die Verlagsabteilungen der Augsburger Allgemeine und der Allgäuer Zeitung in Kempten in den Ausstand getreten.
Die Streiks, die zwischen einem und drei Tagen in Bayern dauern, werden in den nächsten Tagen auch bundesweit ausgeweitet. Aufgerufen sind Druckbetriebe, Zeitungsverlage und die Redaktionen der Tageszeitungen. Mit ganz- und mehrtägigen Warnstreiks in den kommenden Tagen erhöht ver.di deutlich den Druck in der Tarifrunde an den Tageszeitungen. In Baden-Württemberg werden die Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie Journalisten und Pauschalistinnen von dju in ver.di und Deutscher Journalisten-Verband für zwei Tage zum Streik aufgerufen.
In Schwerte sprach heute der dju-Bundesvorsitzende Ulrich Janßen vor rund 300 Versammelten und erklärte: „"Ja: wir haben unsere Geldbörsen zu verteidigen - und das ist alles andere als ehrenrührig. Aber wir haben noch mehr zu verteidigen als Geld. Unseren Beruf! den wir lieben. Und das soll so bleiben. (...) Wer kürzt und kürzt und kürzt, entwickelt sich auf Dauer vom Journalismus-Unternehmer zum Journalismus-Unterlasser." Der WDR berichtete über die Kundgebung.
Am Donnerstag findet die zentrale landesweite Streikkundgebung Baden-Württembergs um 12.30 Uhr in Tübingen auf dem Holzmarkt statt, der Demonstrationszug formiert sich um 12 Uhr im Park gegenüber des Tübinger Bahnhofs. Am Freitag folgen dezentrale Aktionen in Mannheim, Ulm, Freiburg, Ludwigsburg, Stuttgart und an anderen Zeitungsstandorten.
Die Verhandlungen werden voraussichtlich am 8. März 2014 in Hamburg fortgesetzt. Die dju in ver.di fordert 5,5 Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Onlinern in den Geltungsbereich der Tarifverträge, Verbesserungen im Manteltarif und eine Modernisierung der Ausbildung für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen.
Wir lassen unseren Manteltarifvertrag nicht zerfleddern
Unter dem Motto "Wir lassen unseren Manteltarifvertrag nicht zerfleddern" stand am 18. Dezember eine einstündige Aktion auf dem Borneplatz in Rheine, an der sich sieben der zehn Redakteure (ver.di und DJV) der Münsterländischen Volkszeitung aus der Zeitungsgruppe Münsterland beteiligten. Sie informierten die Bevölkerung über die abermaligen Versuche der Tageszeitungsverleger, in den Redaktionen trotz hoher zusätzlicher Anforderungen erneut Reallohnverluste durchzusetzen. Ihre klare Forderung lautete: Der geltende Manteltarifvertrag muss in unveränderter Form wieder in Kraft gesetzt werden. Zudem müssen die Gehaltstarife angemessen erhöht werden. Die Redakteure forderten die Verleger auf, ihre bisherige Verschleppungstaktik aufzugeben und schnell und zügig die laufenden Verhandlungen abzuschließen.
Der Informationsstand der Redakteure mit einer Bodenzeitung, Ballons und Kartons fand großes Interesse in der Bevölkerung, die Beteiligten führten viele intensive Gespräche mit den Bürger der Stadt. Unterstützt wurden die Zeitungsmacher vom stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Rheine, Karl-Heinz Brauer. Auch mit der Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder sprachen die Redakteure und warben Unterstützung ein. Kolleginnen und Kollegen der IG Metall und von Radio RST sowie natürlich die Kolleginnen und Kollegen aus dem Zeitungshaus vor Ort besuchten die Zeitungsmacher und versicherten ihre Unterstützung.
Unter dem Motto „Kahlschlag verhindern“ waren alle Redakteurinnen und Redakteure aus dem Freien Wort Suhl am 17. Dezember 2013 mittags in Protestaktion unterwegs. Auch in Aktion war die gesamte Redaktion, unterstützt von allen Beschäftigten in der Südthüringer Zeitung in Bad Salzungen.
In dem seit Wochen schwelenden Tarifkonflikt zwischen Tageszeitungsverlegern, Redakteurinnen und Redakteuren sowie Freien Mitarbeiter/innen hat die Deutsche Journalistinnen und Journalisten-Union in ver.di gemeinsam mit dem DJV in Nordrhein-Westfalen zu Warnstreiks angerufen. In Ostwestfalen legten heute über 80 Journalistinnen und Journalisten von zehn Verlagen ganztägig die Arbeit nieder. Betroffen sind das Haller Kreisblatt, die Lippische Landes-Zeitung, Neue Westfälische, das Westfalen-Blatt, Mindener Tageblatt, die Mindener Tageblatt Online/Service GmbH, der Vlothoer Anzeiger, Die Glocke, der Zeitungsverlag für das Hochstift Paderborn undder Panorama-Verlag-& Werbeges. mbH.
Parallel zur Fortsetzung der Tarifverhandlungen für die 14.000 Betroffenen am Mittwoch (18.12.) in Berlin soll es auch im Ruhrgebiet und im Rheinland zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen kommen. Zum Warnstreik aufgerufen sind 150 Redakteurinnen und Redakteure der Titel Bild (Redaktionen in NRW), Der Patriot, Bonner General-Anzeiger, Bonner Rundschau, Dattelner Morgenpost, Express, Hellweger Anzeiger, Kölner Stadtanzeiger, Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung,
Stimberg Zeitung, Rheinische Post, Waltroper Zeitung, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Iserlohner Kreisanzeiger, Marler Zeitung, Recklinghäuser Zeitung, Westdeutsche Zeitung, Hertener Allgemeine und Westfalenpost.
Die dju in ver.di fordert für die Tageszeitungs-Redakteurinnen und -Redakteure sowie für Freie und Pauschalisten 5,5 Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Onlinern in den Geltungsbereich der Tarifverträge und eine Modernisierung
der Ausbildung für Tageszeitungsredakteurinnen und -redakteure. Die Tageszeitungsverleger wollen dagegen eine Kürzung des Urlaubsgelds und der Jahressonderleistung. Der Urlaubstageanspruch soll darüber hinaus eingefroren und für Neueinzustellende auf 30 Tage reduziert werden. Die Journalistinnen
und Journalisten bekämen nach Jahren des Reallohnverlustes eine Einmalzahlung für 2014 und dann erst eine Gehaltserhöhung von maximal 1,4 Prozent, während es für viele Redakteurinnen und Redakteure insbesondere im Norden eine komplette Nullrunde bis mindestens Ende 2015 geben soll.
Die Deutsche Journalisten-Union (dju) in ver.di und der Deutsche Journalistenverband (DJV) haben heute (17.12.2013) die Journalisten bei der Ostsee-Zeitung (Rostock) zu einem Warnstreik aufgerufen. Mit dem Ausstand wehren sich die Beschäftigten gemeinsam mit Kollegen an vielen Tageszeitungen in ganz Deutschland gegen die von den Verlegern geplanten massiven Einschnitte in die bestehenden Tarifverträge.
So soll es nach dem Willen der Arbeitgeber neben einer regionalen Null-Runde im Norden unter anderem Kürzungen beim Urlaubs-anspruch und den Sonderzahlungen geben und noch schlechtere Bedingungen für Berufseinsteiger.
Die Gewerkschaften fordern hingegen 5,5 bzw. sechs Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Online-Redakteuren in den Geltungsbereich der Tarifverträge und eine Modernisierung der Ausbildungsbedingungen, um vor allem dem Wandel zu digitalen Medien Rechnung zu tragen. Im Falle der Ostsee-Zeitung verweisen DJV und dju in ver.di zudem darauf, dass die größte Zeitung Mecklenburg-Vorpommerns nach den letzten öffentlich verfügbaren Bilanzen etwa ein Viertel des Gesamtgewinns der Mediengruppe Madsack erwirtschaftet hat.
Einen Tag vor der schon sechsten Verhandlungsrunde über Tarife für Tageszeitungsredaktionen versammelten sich am Dienstag, 17. Dezember, streikende Redakteure und Redakteurinnen zu einem Aktionstag in Hannover. Beteiligt waren auch Streikende aus Ostwestfalen-Lippe. Im Zuge der schon in der vorigen Tarifrunde gegenseitigen Solidariäts-Besuche waren sie dieses Mal nach Hannover gekommen.
Nach einer kleinen Kundgebung an der Goseriede gegenüber ddem Anzeiger-Hochhaus demonstrierten die Streikenden in der Innenstadt und haben dabei an die jeweiligen Geschäftsführer der tarifgebundenen Verlage ein „Weihnachts“-Paket auf der Post aufgegeben.
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di verlangt für die Beschäftigten eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 5,5 Prozent sowie die Einbeziehung der Online-Redaktionen in den tariflichen Schutz. Die Verleger dagegen haben bislang nur einen Vorschlag vorgelegt, der u.a. für sogenannte „kaufkraftschwache“ Regionen auf einen längeren Gehaltsstopp hinauslaufen würde, u.a. auch in Niedersachsen.
Rückfragen an:
Friedrich Siekmeier, dju-Landesgeschäftsführer,
mobil: 0171-3628760.
Zu den Streiks rufen die beiden Gewerkschaften ver.di und Bayerischer / Deutscher Journalistenverband gemeinsam auf. Der Streik begann mit Arbeitsbeginn und dauert bis Mittwoch, 6 Uhr morgens. Die Streikenden trafen sich am Dienstag um 12 Uhr vor der Glypthothek auf dem Königsplatz. Von dort zogen sie gemeinsam zu einer Kundgebung auf dem Odeonsplatz. Hier redeten unter andrem der Bundesvorsitzende der dju, Ulrich Janßen, sowie Kajo Döhring, Bundesgeschäftsführer des DJV und Christa Hasenmaile, ver.di-Verhandlungsführerin für die Tarifrunde Angestellte. Desweiteren sprechen Vertreterinnen bestreikter Verlage aus Bayern und Baden-Württemberg.
Für die bayerischen Verlagsangestellten hat der Verlegerverband seit Juli kein Gehaltsangebot vorgelegt und verlangt stattdessen als Vorleistungen erhebliche Verzichte in dem bis April 2014 laufenden Manteltarifvertrag: Geringere Zuschläge für Mehrarbeit oder Nacht- und Sonntagsarbeit, Abstriche bei der Berechnung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes sowie Arbeitszeitverlängerungen finden sich in den Forderungen der Verleger.
Von den Redakteurinnen und Redakteuren an Tageszeitungen fordern die Verleger Abstriche beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld, eine völlig neue Gehaltssystematik und eine Bezahlung orientiert am bundesweit ermittelten „Kaufkraftindex“ vor Ort. Das würde in Bayern in 30 Städten und Landkreisen zu teils erheblichen Gehaltsabsenkungen führen, weil dort der Kaufkraftindex unter dem Bundesdurchschnitt von 100 liegt.
Über 200 Redakteure, Pauschalisten und freie Journalisten werden am heutigen Dienstag mit Bussen unter anderem aus Heilbronn, Ludwigsburg, Esslingen, Nürtingen, Stuttgart, Tübingen, Reutlingen, Waiblingen, Göppingen und Ulm nach München fahren, um dort auf dem Odeonsplatz am Mittag an einer zentralen Kundgebung teilzunehmen.
Weitere Streikende aus Mannheim fahren zu ihren Kolleginnen und Kollegen nach Frankfurt, andere streiken vor Ort im Land. Die Deutsche Journalisten-Union in ver.di und der DJV-Baden-Württemberg gehen davon aus, dass wiederum mehr als 300 Redakteure, Pauschalisten und freie Journalisten mit Streik ihren Unmut über die schleppend vorangehenden Verhandlungen mit dem BDZV bekunden.
„Die Zeitungsverleger haben es anlässlich der fünften Verhandlungsrunde an diesem Mittwoch in Berlin in der Hand, einen fairen und raschen Abschluss ohne Minus zu vereinbaren. Gibt es kein Signal des Fortschritts bei den Verhandlungen müssen sie in Kauf zu nehmen, dass die baden-württembergischen Journalisten die Urabstimmung bis zum Februar 2014 von ihren Tarifkommissionen fordern“, so Gerd Manthey, Mediensekretär von ver.di Baden-Württemberg.
Die Baden-Württemberger wollen zusammen mit ihren streikenden Redakteuren, freien Journalisten und auch Angestellten aus Zeitungsverlagen in Bayern und in anderen Bundesländern den Druck auf die Zeitungsverleger erhöhen und den Arbeitskampf eskalieren, da dies „die einzige Sprache zu sein scheint, die die Verleger verstehen, um Abschied von ihren Sparplänen an den Tarifwerken der Journalisten zu nehmen.“
Diesen Traum müsse der BDZV, so Manthey , platzen lassen, denn ein viertes Mal in gut fünfzehn Jahren seien die Redakteure, Pauschalisten und freien Journalisten an Tageszeitungen nicht mehr bereit, weitere finanzielle Geschenke an die Verleger zu machen: „Trotz Struktur-Problemen: Die Zeitung der Zukunft braucht gute Tarifverträge für gute Journalisten – das ist das Gebot der Stunde.“
Kontakt: Gerhard Manthey 0172 7260105
Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen streiken heute für einen Qualitätsjournalismus mit Perspektive
Frankfurt, 17.Dezember 2013. Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie bei den Titeln der Frankfurter Societäts-Medien (u.a. Frankfurter Neue Presse, Taunus-Zeitung, Höchster Kreisblatt und Nassauische Neue Presse) und des Medienhauses Südhessen (u.a. Darmstädter Echo) streiken heute weiter für ihre Tarifforderungen. Die dju in ver.di fordert 5,5% mehr Gehalt und Honorar sowie eine Einbeziehung von Onlinejournalistinnen und –journalisten in den Geltungsbereich des Tarifvertrags. Die im Tarifvertrag verankerten Rechte sollen erhalten und verbessert werden, z.B. durch die Übernahme von Volontärinnen und Volontären. Die nächste Verhandlungsrunde findet morgen, am 18.Dezember, in Berlin statt.
Geht es nach dem Willen der Zeitungsverleger, soll ein Tarifabschluss nur mit Kürzungen für alle Redakteurinnen und Redakteure, eingefrorenen Gehältern für bestimmte Regionen und weitgehenden Verschlechterungen für Neueinsteiger möglich sein. Mit dem heutigen Streik machen die Journalisten und Journalisten deutlich, dass sie für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen eintreten und Kürzungen auf Kosten der Beschäftigten und zu Lasten der Qualität der Tageszeitungen nicht akzeptieren. Vor Weihnachten sollen die Verleger noch einmal an ihre soziale und publizistische Verantwortung erinnert werden.
Ab 11.00 Uhr treffen sich die Streikenden vor dem Verlagsgebäude des Medienhauses Südhessen in Darmstadt (Holzhofallee 25-31). Erwartet werden auch streikende Journalistinnen und Journalisten des Mannheimer Morgens. Ab 12.30 Uhr wird es eine Kundgebung auf dem Luisenplatz in Darmstadt geben, wo unter anderem Oberbürgermeister Partsch zu den Streikenden sprechen soll.
Für Rückfragen: Anja Willmann, 0160 97846112
500 Journalistinnen und Journalisten aus Baden-Württemberg und Bayern trafen sich zur Streikdemo und anschließender Versammlung in Ulm. ver.di-Mediensekretär Gerhard Manthey ergriff auf dem Marktplatz das Wort: "Umbau darf kein Abbau werden."
Für 5,5 bis 6 Prozent mehr Gehalt haben gestern Redakteurinnen und Redakteure, Pauschalisten, Volontäre und Freie in Ostwestfalen-Lippe gestreikt. Seit mehr als zehn Jahren ist diese Berufsgruppe komplett von der bundesdeutschen Gehaltsentwicklung abgekoppelt.
Die Journalistinnen und Journalisten fordern die Verleger auf, endlich ihre Forderungen auf den Tisch zu legen, die bislang immer nebulös geblieben sind. Rund 200 Demonstranten nahmen nach Angaben der Polizei an der Veranstaltung teil. Zum Warnstreik aufgerufen waren die Titel Neue Westfälische, Westfalen-Blatt, Lippische Landes-Zeitung, Haller Kreisblatt, Mindener Tageblatt, Mindener Tageblatt Online, Vlothoer Anzeiger und Die Glocke. Erstmals dabei waren auch ein gutes Dutzend Kollegen der Tageszeitung Der Patriot aus Lippstadt sowie eine Delegation von rund 40 Journalistinnen und Journalisten aus Köln und Bonn.
Getreu den Slogans "Zeitungsverleger – Mantelzerleger" und "Bei der Rendite sind sie fix, für den Mantel tun sie nix" hatte sich einige Kollegen in zerschlissene Mäntel gekleidet. Damit wollten sie deutlich machen, dass es nicht nur um Gehaltserhöhung geht, sondern um den Erhalt des Mantel(flächen)tarifvertrages insgesamt. Den wollen die Verleger offensichtlich durchlöchern, indem sie wichtige Bestandteile – wie schon 2011 – aushebeln. Zur Disposition stehen für sie nach wie vor Urlaubsgeld, Jahresleitung, Urlaubstage, Wochenarbeitszeit sowie die Gehaltsstaffelung, die sie zum Teil regional unterschiedlich an für den Einzelnen nicht nachvollziehbare Parameter knüpfen wollen. Faktisch käme das einer Aufkündigung des Flächentarifs gleich. Das aber vermeiden sie so klar auszusprechen.
"Es ist offenkundig, dass die Verleger Angst haben, einen ähnlichen Widerstand unter den Kollegen hervorzurufen wie schon 2011", sagte dju-Bezirksvorsitzender Frank Bell. "Die Kollegen werden sich trotz aller Nebelkerzen, die von den Verlegern geworfen werden, nicht zum Spielball der Rendite-Interessen von Verlagsgeschäftsführern machen lassen, die den Wert journalistischer Qualität nicht kennen."
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union fürchtet, dass sich hoch qualifizierte junge Leute, die in der Regel ein komplettes Studium absolviert haben, nicht länger für eine Branche entscheiden, die nicht mehr nur von Familien unfreundlichen Arbeitszeiten geprägt ist, sondern auch von mangelnder Wertschätzung und fehlenden finanzieller Sicherheit.
Zur heutigen Verhandlungsrunde verfassten Redakteurinnen und Redaktwure der Süddeutschen Zeitung eine Protestresolution an die Verhandlungskommission der Tageszeitungsverleger.
Sehr geehrte Mitglieder der Verhandlungskommission des BDZV,
heute findet in Berlin die 5. Runde der Gehaltstarifverhandlungen für die Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen in Deutschland statt.
Wir fordern Sie auf, endlich ein Angebot für eine angemessene Erhöhung der Gehälter für Redakteurinnen und Redakteure und der Honorare für die freien Journalistinnen und Journalisten vorzulegen. Die sehr moderaten Tarifabschlüsse der vergangenen zehn Jahre bedeuteten für die Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen einen Reallohnverlust. Sie nahmen nicht an der allgemeinen Entwicklung der Löhne und Gehälter in Deutschland teil. Das ist angesichts der ständig gestiegenen Belastungen und Anforderungen - besonders auch im Bereich der neuen Medien - nicht länger hinnehmbar. Wer einen Erhalt der guten journalistischen Qualität will, muss bereit sein, dies auch durch eine entsprechende Entlohnung zu honorieren.
Wir fordern Sie weiter auf, auf die von Ihnen geforderten Verschlechterungen des Manteltarifvertrags nicht länger zu bestehen. Dies gilt insbesondere für:
- die Streichung weiterer Stufen der Berufsjahresstaffel. Hier gab es in den zurückliegenden Jahren bereits erheblich Einschnitte, so dass es heute drei Gehaltssprünge weniger gibt. Es muss auch für Journalistinnen und Journalisten in Zukunft eine Perspektive für eine regelmäßige Verbesserung der Gehälter geben. Nur so kann guter Journalismus auch in Zukunft gesichert werden,
- Einschnitte beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld,
- die Regionalisierung der Tarifverträge, die unter anderem vorsieht, die Gehälter an überregionalen Zeitungen auf Jahre hinaus einzufrieren. Ziel muss die Erhaltung des Flächentarifvertrages sein,
- die weitere Streichung von Urlaubstagen. Dass Journalistinnen und Journalisten mehr Urlaub erhalten, liegt an den besonderen Belastungen durch Abendtermine sowie die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen. Vor einigen Jahren ist der Urlaub zudem schon einmal um drei Tage gekürzt worden.
Die Journalistinnen und Journalisten an den Tageszeitungen in Deutschland liefern täglich gute, engagierte Arbeit und verdienen dafür eine entsprechend gute Honorierung!
Mit freundlichen Grüßen
Redakteurinnen und Redakteure
der Süddeutschen Zeitung
Mit einer Tarif-Mittagspause haben heute die Beschäftigten der Hamburger Morgenpost die Forderung der Gewerkschaften DJV und ver.di nach einer deutlichen Gehaltserhöhung für die Redakteurinnen und und Redakteure an Tageszeitungen unterstützt.
„Die Gehälter der Redakteurinnen und Redakteure dürfen nicht von der allgemeinen Entwicklung abgekoppelt werden“, erklärte Hamburger DJV-Landesgeschäftsfüherer Stefan Endter. „Die Redaktionen haben in den vergangenen Jahren durch große Zurückhaltung einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung geleistet".
„Redakteure und Verlagsangestellte stehen in dieser Situation zusammen“, unterstrich ver.di-Fachbereichsleiter Martin Dieckmann. „Gerechte Arbeitsbedingungen sind unteilbar“, sagte Dieckmann und wies auf die in 2014 bevorstehenden Tarifrunden für Verlagsangestellte hin.
In einer Nachtaktion wurden fünf Verlage "geschmückt": Cuxhavener Nachrichten, Göttinger Tageblatt, Hannoversche Allgemeine Zeitung, Neue Presse (Hannover), Stader Tageblatt. Die Ballons waren kein Zeichen für Feierlaune, sondern für schlechte Laune und verkündeten: "So`n Mist“,„Schlechte Bezahlung“, „Schlechte Zeitungen“.
Redakteurinnen und Redakteure sowie freie Journalistinnen und Journalisten streiken heute erneut für ihre Tarifforderungen. In Bayern befinden sich über 50 Redakteurinnen und Redakteure der Augsburger Allgemeinen Zeitung und der Allgäuer Zeitung mit ihren Lokalausgaben im Streik. Sie beteiligen sich an einer gemeinsamen länderübergreifenden Protestkundgebung mit Redakteuren aus ganz Baden-Württemberg in Ulm.
Weitere Protestaktionen und Versammlungen finden in anderen bayerischen Zeitungsverlagen statt wie beim Oberbayerischen Volksblatt, bei der Süddeutschen Zeitung, dem Neuen Tag in Weiden und bei den Nürnberger Zeitungen.
Steigender Unmut unter den Redakteurinnen, Pauschalisten und Freien Journalisten an Tageszeitungen verbreitern die Streikbeteiligung zur 5. bundesweiten Tarifverhandlung an diesem Tag mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungs-Verleger in Berlin. Die Streikenden kommen aus über 30 Verlagen der beiden Bundesländer und Bayern. Aber auch in einer Reihe von Verlagsorten in beiden Ländern finden an diesem Montag Aktionen und Streiks vor Ort statt.
Die dju in ver.di Baden-Württemberg und Bayern, die Deutschen Journalisten-Verbände in Bayern und Baden-Württemberg erwarten weit über 300 Teilnehmer am Montag, den 11. November 2013 Mittags auf dem Ulmer Marktplatz zur zentralen Kundgebung und späteren Versammlung im „Haus der Begegnung“.
Nachdem sich die Tageszeitungsverleger bis zur fünften Runde weigerten, ein faires Gehaltsangebot und eine gute Erhöhung der Honorare auf den Tisch zu legen, wird die Wut unter den Betroffenen größer. Hinzu kommt, dass die Verleger trotz guter Gewinnlage zum vierten Male in fünfzehn Jahren die Tarifwerke für die Journalisten massiv verschlechtern wollen. Euphemistisch nennt dies der Unternehmerverband „Umbau für die Zukunft“ Die genaue Zahl ihrer gewünschten Sparquote verweigerten bisher die Verlegervertreter am Verhandlungstisch, zu einem, um die Verhandlungen zu verschleppen und im Ungenauen zu bleiben und damit zu hoffen, sich möglichst wenig Journalisten an den Arbeitskampf beteiligen. Seit Juli hat sich nichts getan. Zum anderen, weil sie sich untereinander nicht einig werden.
„Diese Rechnung geht nicht auf. Die erste länderübergreifende Streikveranstaltung in Ulm, aber auch Streiks im Norden, Nordrhein-Westfalen und Hessen zeigen, dass die Redakteure, Pauschalisten und freie Journalisten kein weiteres Minus an ihren Tarifverträgen hinnehmen werden. Das Maß ist voll, erklärte ver.di-Medien-Sekretär Gerhard Manthey am Sonntag in Stuttgart. „Sollten die Verleger dieses Zeichen nicht verstehen, müsse die Gangart verschärft werden.“
Die Streikenden lehnen eine Kaufkraft-Indexierung der Gehälter nach Städten und Verlagsstandorten ab. Eine Orientierung nach Bundesländern, wie sie auch andere Tarifbereiche kennen, wäre eine zu prüfende Möglichkeit. Weiteres Geld einzusparen, sollten sich die Verleger, so Manthey, abschminken. "Um das Tarifwerk zukunftsfest zu machen, sind die Journalisten, Redakteure und Pauschalisten gerne bereit, über Arbeitszeiterfassung, Weiterbildung, Ausbau des Volontariates u.a. zu verhandeln. Umbau darf aber kein Abbau werden!“
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju) ruft ihre Mitglieder heute von 6 Uhr bis 24 Uhr zum Warnstreik auf. Kollegen von Tageszeitungen und Online-Redaktionen aus ganz Nordrhein-Westfalen treffen sich um 11 Uhr auf dem Bielefelder Jahnplatz.
Die Tageszeitungsverleger haben vier Verhandlungsrunden beendet, ohne auf die Gehaltsforderungen der Gewerkschaften einzugehen. Stattdessen beharren sie auf Einschnitte im Manteltarifvertrag.
Sie verlangen unter anderem eine neue Gehaltseinstufung von Volontären und Redakteuren in die Tarifgruppen und eine Neudefinition von Ressortleitern, die mit erheblichen finanziellen Einbußen für die Betroffenen verbunden wären. Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die Zahl der Urlaubstage sollen gekürzt werden. Verlängern wollen die Verleger die Dauer des Volontariats, letztlich um billige Arbeitskräfte für eine längere Zeit zur Verfügung zu haben. Zudem streben sie an, die sachgrundlose Befristung von Zeitverträgen über die bisherige Dauer von zwei Jahren hinaus zu verlängern.
Hinter den Verleger-Vorstellungen stehen massive Einsparungen zu Lasten der Journalistinnen und Journalisten, die in der Folge dazu führen würden, dass die journalistische Qualität sinkt. Denn immer weniger gut qualifizierte Hochschulabsolventen würden ihre Zukunft in einer Dumpinglohn-Branche sehen.
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union wehrt sich gegen eine Entwertung des gesamten Journalistenberufs, wie ihn die Verleger anstreben.
Die dju in ver.di fordert nach einem Jahrzehnt des Nettoreallohnverlustes moderate 5,5 Prozent mehr Gehalt und die Beibehaltung eines attraktiven Manteltarifvertrages. Zudem verlangt sie, dass Online-Redakteure in die Tarifverträge einbezogen werden.
Zum Warnstreik aufgerufen sind:
Bonner General-Anzeiger
Bonner Rundschau
Kölner Stadtanzeiger
Kölnische Rundschau
Express
Haller Kreisblatt
Lippische Landes-Zeitung
Neue Westfälische
Westfalen-Blatt
Mindener Tageblatt
Mindener Tageblatt Online/Service GmbH
Vlothoer Anzeiger
Die Glocke
Der Patriot
Frankfurt am Main, 11. November 2013.
Redakteurinnen und Redakteure sowie freie Journalistinnen und Journalisten streiken heute erneut für ihre Tarifforderungen. In Hessen wird zum Streik aufgerufen bei den Titeln der Frankfurter Societäts-Medien (u.a. Frankfurter Neue Presse, Taunus-Zeitung, Höchster Kreisblatt und Nassauische Neue Presse) und des Medienhauses Südhessen (u.a. Darmstädter Echo).
Die dju in ver.di fordert 5,5 Prozent mehr Gehalt und Honorar sowie eine Einbeziehung von Onlinejournalistinnen und –journalisten in den Geltungsbereich des Tarifvertrags. Diesen Forderungen soll in der heutigen fünften Verhandlungsrunde in Berlin Nachdruck verliehen werden. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) fordert dagegen Verschlechterungen und Einschnitte im Gehalts- und im Manteltarifvertrag.
Erklärtes Ziel des BDZV ist es, eine Absenkung der Jahresleistung und des Urlaubsgelds zu erreichen. Außerdem sollen über eine Neugestaltung der Gehaltsgruppen Kürzungen durchgesetzt und die Gehaltsentwicklung von der regionalen Kaufkraft abhängig gemacht werden. Mit dem heutigen Streik machen die Journalisten und Journalisten deutlich, dass sie für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen eintreten und Kürzungen auf Kosten der Beschäftigten und zu Lasten der Qualität der Tageszeitungen nicht akzeptieren.
Ab 11.30 Uhr treffen sich die Streikenden von Darmstädter Echo und Frankfurter Neuer Presse heute zu einer Kundgebung vor dem Verlagsgebäude der Neuen Presse (Frankenallee 71-81). Und weil heute nicht nur Martinstag ist, sondern auch die fünfte Jahreszeit eingeläutet wird, ist unter anderem eine Büttenrede vorgesehen. „Wir lassen uns von den Verlegern nicht zum Narren halten. Guter (Lokal-)Journalismus ist in einem demokratischen Gemeinwesen unverzichtbar.“
Vor dem Nürnberger Pressehaus haben am 28. Oktober 2013 rund 30 Kolleginnen und Kollegen von dju und BJV den in Bronze gegossenen Altbundeskanzler und Journalisten Willy Brandt (vorne, dritter von links) besucht. Sein Aufruf an die Verleger lautet: "Mehr Qualität wagen." Ansonsten war deutlich die dju-Devise "Wir lieben Journalismus" zu sehen. Die Redakteurinnen und Redakteure von Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung wollten mit ihrer Aktion den Verhandlungskommissionen ihrer Gewerkschaften für deren nächste Begegnung mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger den Rücken stärker. Dessen Forderungen wurden in den vorab in der Redaktion in Gesprächen durchwegs als nicht hinnehmbar angesehen.
Zur dritten Runde der Tarifverhandlungen für die Tageszeitungen haben sich rund 40 Redakteurinnen und Redakteure, Volontärinnen und Volontäre des Darmstädter Echo sowie seiner Kopfblätter an einem einstündigen Warnstreik beteiligt, um der Forderung nach einem spürbaren Gehaltszuwachs sowie uneingeschränktem Erhalt des Manteltarifvertrags Nachdruck zu verleihen.
Eine Protestaktion in der Neuen Presse Hannover begleitete die dritte Verhandlungsrunde zum Tarifvertrag für Gehälter und Honorare an Tageszeitungen.
Foto: Annette Rose
Redakteure der Ostsee-Zeitung (OZ) haben am Mittwoch (09.10.) gemeinsam mit Beschäftigten aus Verlag und Technik für Bewegung in den laufenden Tarifverhandlungen demonstriert. Unter dem Motto „Alles gekündigt – nichts ist sicher. Ich glaub’ mein Schwein pfeift!“ wandten sie sich bei der Kundgebung vor dem Pressehaus in der Rostocker Innenstadt gegen die von den Verlegern geforderte Verschlechterung von Arbeitsbedingungen und machten sich für eine Erhöhung von Löhnen und Gehältern stark.
Thema bei der Veranstaltung waren zudem Pläne der OZ-Konzernmutter Madsack aus Hannover, die in der vergangenen Woche ein Programm zur noch stärkeren Zentralisierung der überregionalen Berichterstattung sowie weiterer Verlagsbereiche vorgestellt hatte und zudem die Abschaffung der Tarifbindung an verschiedenen Standorten vorantreibt.
Die Aktionen an Mecklenburg-Vorpommerns größter Tageszeitung (Druckauflage 156000), werden in den kommenden Tagen fortgesetzt.
Die Gewerkschaft ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband fordern für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen sowie für Freie und Pauschalisten 5,5 bzw. sechs Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Onlinern in den Geltungsbereich der Tarifverträge und eine Modernisierung der Ausbildungsbedingungen.
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Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Medien, Kunst und Industrie, August-Bebel-Straße 89, 18055 Rostock, V.i.S.d.P.: Dörte Kuntzner, 0381/4977975
Deutscher Journalisten-Verband MV, Schusterstraße 3, 19055 Schwerin, V.i.S.d.P.: Sibylle Ekat, Telefon: 0385/565632
Am Mittwoch, 9. Oktober 2013, geht es in Berlin in die dritte Verhandlungsrunde. Die dju in ver.di erwartet, dass dieses Mal das Ergebnis nicht wieder lautet "Ergebnislos vertagt", wie das schon zwei Mal der Fall war. "Es ist Zeit, dass sich was bewegt", erklärt dju-Tarifsekretär Matthias von Fintel.
Mehr als 100 Redakteurinnen und Redakteure der Ostwestfälisch-Lippischen Tageszeitungsverlage sowie freie Journalisten sind dem Aufruf der deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di sowie des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) zu einem dreistündigen Warnstreik gefolgt. Sie hatten sich zu einer Kundgebung auf dem Jahnplatz in Bielefeld vor der Stadtredaktion des Westfalen-Blattes und in unmittelbarer Nähe zum Verlagshaus der Neuen Westfälischen versammelt, um ihren Forderungen nach 5,5 bis 6 Prozent mehr Gehalt Nachdruck zu verleihen.
Immer wieder war die Grafik des Wirtschafts- und sozialpolitischen Institutes des DGB zur Einkommensentwicklung Thema. Redakteurinnen und Redakteure sind seit mehr als 13 Jahren abgekoppelt. Ihre Einkommenszuwächse werden schon lange von der Preisentwicklung aufgefressen. „Die Verleger wollen eventuelle Gehaltssteigerungen an den jeweiligen Kaufkraftindex ihrer Region koppeln. Für Ostwestfalen-Lippe hieße das: auf Jahre oder sogar Jahrzehnte keine Gehaltserhöhungen mehr“, sagte dju-Bezirksvorsitzender Frank Bell. Er warnte außerdem davor, dass die Arbeitgeber in den weiteren Verhandlungen zum Manteltarifvertrag die Arbeitsbedingungen weiter verschlechtern wollen.
Die Arbeitgeber machen ihre Forderungen zwar immer wieder öffentlich, schweigen aber in den Verhandlungsrunden. Sie müssen nun endlich ihre Vorstellungen auf den Tisch legen.
Während die DJV-Kollegen und Kolleginnen das „Tarif-Glücksrad“ rotieren ließen, ließen die dju-KollegInnen die Streikenden Lose bei der „BDZV-Lotterie“ ziehen – alles Nieten!
Bell rief dazu auf, die Tarifauseinandersetzung offensiv und kämpferisch anzugehen wie schon 2011/2012. Die gestern sichtbar gewordene Resonanz bei den Beschäftigten der OWL-Tageszeitungsverlage lasse wieder auf hohe Kampfbereitschaft und Durchsetzungsfähigkeit schließen. Die Kolleginnen und Kollegen machten in Gesprächen ihren Willen zum Kampf für deutlich mehr Geld und einen akzeptablen Manteltarifvertrag deutlich.
Der dju-Bezirksvorsitzende zitierte Bundespräsident Gauck aus seiner Ansprache vor den Tageszeitungsverlegern: „Langfristig ist eine solide Personalausstattung in den Redaktionen inhaltlich wie auch ökonomisch sinnvoll.“ Das schließe, so Bell, natürlich auch eine angemessene Entlohnung der Beschäftigten mit ein. Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern zum Gehaltstarifvertrag werden am Mittwoch, 9. Oktober, fortgesetzt.
Bei den Honorar- und Gehaltstarifverhandlungen mit dem Bund Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) herrscht Stillstand. Die Verleger behaupten, den Flächentarifvertrag mit einem äußerst kleinteiligen Regionalisierungsmodell retten zu wollen. Für die dju in ver.di ist das ein vollkommen abwegiges Konzept. "Faire Erhöhung nach zehn Jahren der Flaute" heißt die Forderung der Beschäftigten, und das bedeutet 5,5 Prozent mehr Gehalt, mehr Pauschale, mehr Honorar. "Trotz Strukturproblemen werden immer noch ordentliche Gewinne gemacht. Daran wollen die Redakteure, Pauschalisten und Freie teilhaben", erklärte Gerd Manthey von ver.di Baden-Württemberg.
Vom Streik betroffen waren vor allem die beiden Stuttgarter Zeitungen, aber auch Heilbronn, Ulm, Tübingen, Reutlingen und Mannheim.
Die IG Metall Baden-Württemberg schickte den 300 streikenden Kolleginnen und Kollegen der Tageszeitungeredaktionen eine Solidaritätserklärung und sagte eigens ein anberaumtes Pressegespräch deswegen ab. "Einkommensverzicht war und ist keine Lösung. Ihr habt unsere Solidarität. Bleibt standhaft!"