Verwertungsgesellschaften

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Verwertungsgesellschaften
01.05.2024

Verwertungsgesellschaften vertreten im Namen ihrer Mitglieder Urheberrechte, sammeln Vergütungen für Werknutzungen ein und schütten diese nach bestimmten Schlüsseln an die Urheber*innen aus. Damit nehmen sie diejenigen Rechte und Ansprüche wahr, die ein Urheber selber aus praktischen oder rechtlichen Gründen nicht wahrnehmen kann. Sie ermöglichen den Nutzern eine einfache Rechteklärung und den Berechtigten einen Weg, ihre Urheberrechte überhaupt zu verwerten.

Das betrifft alle Werke aus Literatur, Kunst und Wissenschaft. Dazu gehört auch die journalistische Sparte. Für Journalist*innen und Autor*innen gibt es die VG Wort und für Fotojournalist*innen die VG Bild-Kunst. Dafür müssen Urheber*innen einen Wahrnehmungsvertrag mit den der jeweiligen VG abschließen. Wer als Mitglied die Geschicke der VG Wort mitgestalten möchte, kann zudem für einen Jahresbeitrag von 10 Euro Mitglied werden und ist damit stimmberechtigt, wenn es beispielsweise um Verteilungspläne und die Wahl der VG-Wort Gremien geht.  Bei VG Bild-Kunst besitzen alle Wahrnehmungsberechtigten auch ein Stimmrecht.

Nach dem Urheberrechtsgesetz muss in aller Regel für Nutzungen von urheberrechtlich geschützten Werken eine angemessene Vergütung gezahlt werden. Die Höhe der Vergütung ist durch Tarife oder Einzel- und Gesamtverträge der VG WORT mit den Vergütungspflichtigen oder ihren Verbänden (z.B. Industrieverbände, Bibliotheken, Bund und Länder) festgelegt. Die VG Wort sammelt das Geld für die Nutzung von Werken aus verschiedenen Quellen ein. Dazu gehören unter anderem Medien, die geschützte Werke nutzen. Dies kann zum Beispiel eine Tageszeitung sein, die einen Artikel verwendet und dafür Tantiemen für die Verwendung zahlt. Es gilt weiter für Pressespiegel oder das Verleihen von Büchern (Bibliothekstantieme), beim Fernsehen für die Kabelweiterleitung oder für Privatkopien und vieles andere mehr.  Diese Einnahmen aus Abgaben und Lizenzen werden dann an die Urheber*innen, die mit der VG einen Vertrag haben, ausgeschüttet.
 

Buchtipp: 

Georg Fischer, Stephan Klingner, Malte Zill (Hgg.) „Monopole im medienindustriellen Komplex? Verwertungsgesellschaften gestern, heute, morgen“, Büchner-Verlag, Marburg März 2023.

https://mmm.verdi.de/beruf/verwertung-kreativer-werke-eine-analyse-92871