Freie Journalist*innen arbeiten für Print, Online, Rundfunk, Agenturen, als Fotograf*innen - in der Regel crossmedial. Sie haben ihre Arbeitsorganisation selbst in der Hand, müssen über Honorare, Verträge, Urheberrecht und ihre soziale Absicherung Bescheid wissen, das Rechnungswesen beherrschen, ihre Weiterbildung bei der Digitalisierung im Blick haben und vieles andere mehr. Bei alledem unterstützt sie die dju als Teil der schlagkräftigen Gewerkschaft ver.di.
So unterstützt die dju freie Journalist*innen:
Beratung bei Existenzgründungen; in rechtlichen Fragen, etwa bei der Gestaltung von Verträgen, beim Urheberrecht, bei Honorarforderungen. Die gibt es sowohl in den Landesbezirken und Bezirken wie überregional, zum Beispiel durch unser groß angelegtes Beratungsprojekt mediafon (s.u.).
Rechtschutz gewährt ver.di im Falle von Streitigkeiten um Honorarzahlungen, angemessene Vergütungen, beim Streit um allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) von Verlagen, gegen Total-Buy-Out-Verträge – ein Beispiel dafür war der Rechtsstreit um neue Springer-AGB, die gemeinsam von ver.di, DJV und freelens geführt wurden. Aber auch bei Auseinandersetzungen, die die Presse- und Meinungsfreiheit oder Angriffe auf Journalist*innen betreffen, steht die Gewerkschaft juristisch an der Seiten von Freien.
Informationsangebote sind auf der dju-Site zu finden, aber vor allem auch unter mediafon.net/selbstständigen.info neben dem aktuellen Service an News, Links, Basisinformationen zu Steuer- und Versicherungsfragen, Honorarsätzen und Tarifverträgen, AGBs und rechtlichen Problemen, Weiterbildungsangeboten verschiedenster Anbieter, inzwischen online den bekannten „Ratgeber Selbstständige“, den ver.di seit vielen Jahren herausgibt.
Individuelle Beratung gibt es ebenfalls bei mediafon per Mail oder telefonisch. Zu konkreten Fragen stehen hier sachkundige Experten bereit – die Kosten für diesen Service werden für Mitglieder von ver.di übernommen, für Nichtmitglieder wird eine moderate Gebühr erhoben.
Ergebnisse über Honorar-Verhandlungen und Abschlüsse sowie aktuelle Honorarübersichten der Zeitungen und Zeitschriften finden sich auf den mediafon-Seiten. Die Empfehlungen für Fotograf*innen der Mittelstandsgemeinschaft Fotomarketing MFM, bei der auch die dju in ver.di mitarbeitet, gibt es auf der Seite Fotojournalismus. Orientierung für Text- und Fotohonorare bieten auch die Vergütungsregeln, die nach der Novellierung des Urhebervertragsrechts 2002 und der im Gesetz formulierten "angemessenen Vergütung" in langwierigen, zeit- und personalintensiven Verhandlungen mit den Tageszeitungs- und den Zeitschriftenverlegern ausgehandelt wurden.
ver.di (und die Vorgänger-Gewerkschaften) haben Tarif- bzw. Honorartarifverträge für Freie mit allen Rundfunkanstalten und mit den Zeitungsverlegern für die arbeitnehmerähnlichen Freien, den sogenannten 12a-Tarifvertrag, abgeschlossen.
Politische Lobbyarbeit beispielsweise bei neuen Gesetzvorhaben oder Novellierungen von Gesetzen wie dem Urheberrecht oder den Regeln für Künstliche Intelligenz verschafft sich die dju in der Fachgruppe Medien, Journalismus und Film Gehör.
Vernetzung ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Unterstützung und das gemeinsame Vorgehen von freien und festen Gewerkschaftsmitgliedern geht. Dazu gehören Protestaktionen, die sowohl Feste als auch Freie betreffen, etwa um gegen Stellenabbau, Outsourcing und Sparpläne in Redaktionen zu protestieren. Alle Aktivitäten um das Berufsbild der Journalist*innen, im Interesse ihrer beruflichen, ethischen, professionellen Belange – also für Pressefreiheit, für Informanten- und Quellenschutz, zur Sicherung und Ausweitung des Zeugnisverweigerungsrechts für Journalisten, gegen Datenvorratsspeicherung und Lauschangriffe sind für alle Journalist*innen gleichermaßen wichtig.
Zum Austausch untereinander gibt es diverse Mailinglisten für Freie und Selbstständige, für alle in der dju und in der Fachgruppe Medien, Journalismus und Film sowie generell in ver.di wie auch auf einzelne Medien bezogen.
Die Selbstständigen in ver.di haben eigene Vertretungsstrukturen bis hinein in den Gewerkschaftsrat. Das hauptamtlich besetzte Referat Freie und Selbstständige sowie die ehrenamtliche Bundeskommission Freie und Selbstständige sind für Freie in ver.di zuständig. Freien Journalist*innen sind im Vorstand der der dju und der Fachgruppe Medien, Journalismus und Film vertreten.
Der Vernetzung, dem Austausch und der Wissensvermittlung dienen Seminare und Workshops von ver.di für dju-Mitglieder. Zu finden unter anderem im Service auf M Online. Die wichtigsten Veranstaltungen jedes Jahr sind der Journalismustag und die Sommerakademie #krassmedial.
Presseausweise vergibt die dju in ver.di an alle Journalist*innen, die hauptberuflich journalistisch arbeiten. Die Anträge können jedes Jahr etwa ab Oktober in den jeweiligen Bundesländern bei der Gewerkschaft abgegeben werden. Die Auseinandersetzungen der letzten Jahre um den Erhalt von Wert und Aussagekraft des Presseausweises wurden von der dju engagiert und mit Erfolg geführt. Das umso mehr da Freie auf diesen Ausweis als Dokument und Werkzeug im Berufsalltag viel öfter angewiesen sind, als angestellte Redakteur*innen.
_____________
Die Publikationen der dju in ver.di befinden sich derzeit in der Überarbeitung und Aktualisierung. Das gilt vor allem für die nicht mehr gültigen Kontaktangaben. Die Inhalte beschreiben nach wie vor weitgehend die Ziele und Aufgaben der dju in ver.di.
PDF | 3 MB
PDF | 921 kB